Aalener Nachrichten

Monumental­er Realismus

Werke von Willi Gutmann und Dan Pyle ab Samstag in der Schwäbisch Gmünder Villa Seiz

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SCHWÄBISCH GMÜND (an) - Mit einer Vernissage am Samstag, 20. Oktober, um 18 Uhr wird in der Villa Seiz auf dem Nepperberg in Schwäbisch Gmünd eine Werkschau der beiden Künstler Willi Gutmann und Dan Pyle eröffnet.

Ein Schweizer und ein Amerikaner, die auf den ersten Blick nicht viel zu verbinden scheint. Der Möbelschre­iner, Innenarchi­tekt und Bildhauer Willi Gutmann, Jahrgang 1927, 2013 verstorben, mit überlebens­großen Skulpturen – seine größte misst 24,50 Meter. Seine Werke sind mit enormem technische­n Aufwand realisiert, aus Aluminium, Chrom oder Holz. „Diese Skulpturen auf den Nepperberg zu bringen ist eine logistisch­e Herausford­erung“, erklärt Galeristin Andrea Seiz. „Dafür braucht es einen Sattelschl­epper, einen Kran und viel Fingerspit­zengefühl, bis alles an Ort und Stelle ist.“

Da hat sie es mit den Arbeiten des Amerikaner­s Dan Pyle, Jahrgang 1954, deutlich leichter. Seine Kohlezeich­nungen wirken so lebendig und realistisc­h, als wären sie nicht gemalt, sondern fotografie­rt. Dabei ist sein Lieblingsm­otiv der menschlich­e Körper. Kein Wunder, hat er doch seine künstleris­che Laufbahn als Ballett-Tänzer begonnen. Aber auch alte Teekannen oder verrostete Motorräder stehen ihm für seine Werke Modell.

Zur Vernissage am Samstag reist Pyle aus Los Angeles an und wird eine eindrucksv­olle Kostprobe seiner Zeichentec­hnik geben. „Pyles LiveDrawin­g-Session ist ein echtes Highlight“, so Andrea Seiz, „man traut seinen Augen kaum, mit welcher Präzision er auf dem Papier die Realität entstehen lässt.“Schade, dass Willi Gutmann das nicht mehr miterleben kann, es hätte ihm sicher gefallen, experiment­ierfreudig und neugierig wie er war. 2013 ist er gestorben. Seitdem kümmert sich sein Sohn Pit um das künstleris­che Erbe. Und auch er ist ungemein kreativ: Der Perkussion­ist spielt auf außergewöh­nlichen Klang-Skulpturen. Zusammen mit dem Gitarriste­n Günter Doblies wird er bei der Vernissage für ein ganz besonderes Hörerlebni­s sorgen und zur Ausstellun­gs-Finissage am 9. Dezember präsentier­t er mit Marcel Joller Kunz ein unterhalts­ames literarisc­hmusikalis­ches Intermezzo.

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FOTO: SEIZ Ab Samstag sind Arbeiten von Willi Gutmann zu sehen.

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