„40 hat mir mehr ausgemacht“
Empfang des Kirchenbezirks Gmünd zum 60. Geburtstag von Dekanin Ursula Richter
SCHWÄBISCH GMÜND - Eigentlich wollte sie den Tag außerhalb von Gmünd verbringen. Dann aber freute sich Ursula Richter doch, dass der evangelische Kirchenbezirk viele gute Freunde und Mitarbeiter zu einem Empfang anlässlich des 60. Geburtstags seiner Dekanin eingeladen hatte.
Fröhlich und musikalisch ging es am Donnerstag im evangelischen Gemeindehaus in Schwäbisch Gmünd zu. Gleich zum Auftakt verteilte Pfarrer i. R. Friedrich Wallbrecht Liedblätter und stimmte für das „Geburtstagskind“gemeinsam mit den Gästen „Wir wünschen Dir Freude im Leben“an. Und es klappte, wenn auch, wie Wallbrecht bemerkte, „es selten ist, dass sich der Kirchenbezirk einstimmig äußert“.
Als stellvertretender Dekan begrüßte Pfarrer Rainer Kaupp aus Spraitbach die Besucher. Er bescheinigte Ursula Richter, in den drei Jahren seit ihrem Amtsantritt „vieles angepackt und dabei den Humor nicht verloren“zu haben. Neue Strukturen seien eingeführt worden, der schwierige Pfarrplan umgesetzt und die Fusion der fünf evangelischen Stadtgemeinden zu einer bewältigt worden. Weitere Aufgaben stünden an und man werde sie nur gemeinsam bewältigen. Ihm sei davor nicht bang, denn die Dekanin pflege eine „tolle, offene, kollegiale Zusammenarbeit“. Deshalb freue er sich auch besonders auf seine künftige Tätigkeit ab Januar als Referent der Dekanin.
Für die musikalische Umrahmung des Empfangs sorgte Michael Nuber, der am Flügel Werke von Chopin und Debussy darbot, worüber sich Ursula Richter als Fan der Romantik sehr freute.
Intensive, vertrauensvolle, herzliche Zusammenarbeit
„Ausdrücklich auch vom EBM, also dem evangelischen Bürgermeister Joachim Bläse“grüßte Oberbürgermeister Richard Arnold in seiner kurzen Rede. Es sei nicht immer angenehm, Dinge verändern zu müssen. Doch „Ihre Art das zu tun, eröffnet Wege und Herzen“, bedankte sich der OB bei der Dekanin. Vom Glauben genährten Optimismus strahle Ursula Richter aus, bescheinigte Arnold.
Richters katholischer Kollege, Dekan Robert Kloker, bedankte sich für die „intensive, vertrauensvolle, herzliche Zusammenarbeit“. Er sei, erzählte der Münsterpfarrer anekdotisch, eigens am Morgen noch zum „Stylen“gegangen. Und die Friseurin habe auf die Erklärung, er gehe zum 60. Geburtstag der Dekanin, gemeint: „Was, die wird schon 60? Die sieht doch zehn Jahre jünger aus.“
„Haltung macht einen Menschen aus“, lobte Britta Stegmaier, als „Pfarrerin zur Dienstaushilfe“bis zum Jahresende Richters engste Mitarbeiterin ihre Kollegin und Chefin. Und sie sei fleißig: Man dürfe keinen Pfarrkongress in Gegenden mit schlechtem Netz abhalten, weil sie sonst keine Mails abarbeiten könne. Die nächsten drei Tage sollten sich aber alle mit der „Mailerei“zurückhalten, weil die Dekanin einen verdienten Kurzurlaub genieße.
Besonderer Dank an die Familie
„Der 40er hat mir mehr ausgemacht“, teilte Ursula Richter in ihren Dankesworten mit, weil sie einige danach gefragt hätten. Sie erinnerte an ein Bild aus ihrem Büro, das eine ältere Frau zeigt, die vergnügt an einer Zuckerwatte schlecke – so sehe sie sich selbst im Alter. „Ich danke allen, die mich tragen“, betonte die Dekanin und sprach dabei besonders ihre Familie an. Nach ihrem Dienstantritt in Schwäbisch Gmünd habe sie anfangs schon gedacht, sie stehe vor der Aufgabe, den gordischen Knoten lösen zu müssen – oder vor der Quadratur des Kreises. Dann habe sie aber gemerkt: „Es geht“.