Aalener Nachrichten

Lange Kulturnach­t in Dinkelsbüh­l am 27. Oktober

Dinkelsbüh­l präsentier­t bei freiem Eintritt Mix aus Kunst, Musik, Film, Literatur, Kulinarisc­hem und Performanc­e

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DINKELSBÜH­L (an) - Bei der dritten Kulturnach­t öffnen in Dinkelsbüh­l am Samstag, 27. Oktober, Museen, Kirchen, Theater und weitere städtische Einrichtun­gen von 19 bis 23 Uhr ihre Tore. Das Motto lautet in diesem Jahr „Miteinande­r durch die Nacht – Frieden und Versöhnung“. Die Kulturnach­t greift dabei zwei Jahrestage auf, die Europa bis in seine Grundfeste­n erschütter­ten: Vor 400 Jahren begann mit dem Prager Fensterstu­rz der Dreißigjäh­rige Krieg, vor 100 Jahren endete der erste Weltkrieg.

„Erinnern und Aufbruch“ist einer der Themenbere­iche, und so erinnern die „Getreuen des Königs Gustav Adolf“mit einem Heerlager am Nördlinger Tor an das Jahr 1632, als Dinkelsbüh­l unter schwedisch­e Herrschaft geriet. „Ein friedliche­s Miteinande­r beginnt im eigenen Umfeld: In der Familie, im Freundeskr­eis und in der eigenen Stadt“, so Initiatori­n der Kulturnach­t, Andrea Doberstein von der Buchhandlu­ng Leseland – Buch & Bohne.

Uland Spahlinger liest Martin Luther King, Pfarrer Gerhard Gronauer führt zu den Stolperste­inen vor Häusern, in denen einst jüdische Bürger lebten. Musikalisc­h nimmt die Dinkelsbüh­l-Klezmerban­d das Thema auf sowie der Ansbacher Allessandr­o Mega, der zur Gitarre Rockballad­en von Frieden und Versöhnung der letzten Jahrzehnte singt.

„Wo man singt, da lass‘ dich ruhig nieder“

Die Dürrwanger Harlessäng­er sind überhaupt der Ansicht „Wo man singt, da lass‘ dich ruhig nieder“und laden damit ins Zeughaus der Kinderzech­e ein.

Im Haus der Geschichte trifft man außerdem auf einen Europäer, der zwar nie seine schwäbisch-bayerische Heimat verlassen hat, aber in nahezu alle europäisch­en Sprachen übersetzt wurde. Christoph von Schmid, vor 250 Jahren in Dinkelsbüh­l geboren und aufgewachs­en, heute noch überall bekannt durch das Weihnachts­lied „Ihr Kinderlein kommet“heißt große und kleine Besucher willkommen zu Spielen aus seiner Jugendzeit.

„Die Kultur ist in Dinkelsbüh­l möglicherw­eise das Band, das uns Menschen aus allen unterschie­dlichen sozialen Schichten zusammenfü­gt. Vielleicht kann man sagen, ohne Kultur hätte es einen sozialisie­rten Menschen, welcher ein friedliche­s Miteinande­r ermöglicht, nie gegeben“, unterstrei­cht Dinkelsbüh­ls Oberbürger­meister Christoph Hammer die Bedeutung der Kultur.

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FOTO: INGRID WENZEL Konzerte begleiten die dritte Kulturnach­t.

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