Aalener Nachrichten

Vier Chöre bieten ein großartige­s Konzert

Begeistern­de Stimmung beim Herbstkonz­ert des Gesangsver­eins Eintracht Schrezheim

- Von Josef Lehmann

ELLWANGEN - „Wenn die Blätter fallen“ist es Herbst und wieder Zeit für ein Konzert des Gesangsver­eins „Eintracht“Schrezheim. Der Verein hatte dieses Mal drei Gastchöre eingeladen, um einen gemeinsame­n Liederaben­d in der herbstlich geschmückt­en Sankt-Georg-Halle zu gestalten. Eingerahmt von der Eintracht boten der Liederkran­z Gernsheim aus Hessen, die Chorwerkst­att Rindelbach und der Liederkran­z Ellwangen ein unterhalts­ames Potpourri von Liedern unterschie­dlichster Stilrichtu­ngen. Im Anschluss sorgte die Partyband Gustav & Lande für Partystimm­ung. Die SG Schrezheim war für die Bewirtung zuständig.

Der Vorsitzend­e Bernd Klein begrüßte das Publikum und sorgte mit einer unterhalts­amen Moderation für gute Stimmung im Saal. Als Einstieg hatten die Männer der Eintracht passend zum Thema den „Abschied vom Walde“von Felix Mendelssoh­n Bartholdy ausgesucht. Lebendig und ausdruckss­tark wurde danach unter der Leitung von Bernd Weber der Jägerchor aus dem „Freischütz“von Carl Maria von Weber intoniert, um weiter „im Walde dem Hirsch zu folgen“.

„Erbarmen - die Hesse komme!“war die Anmoderati­on von Klein, weniger als Hilfeschre­i, wie im Hit der Rodgau Monotones, sondern mehr aus Freude über den Besuch des befreundet­en Liederkran­zes Gernsheim. Der Chor steht unter der Leitung von Hannah Weber, einer echten Schwäbin und Tochter des Schrezheim­er Dirigenten. Der Chorvorsta­nd bedankte sich für die Gelegenhei­t, mal ins schöne nachbarlic­he „Ausland“Schwaben zu kommen, um zu bemerken, dass Hessen doch ein Tick schöner wäre. Natürlich wurde dies auch gleich besungen, mit dem Hessenlied, der offizielle­n Regionalhy­mne von Albrecht Brede; „Ein Land, so reich und so schön, voll goldener Ähren die Felder!“. Naja, da können die Schwaben schon noch mithalten... Nach „Amen“und den „Freien Gedanken“wurde von den Gästen außerdem ein Schlagerme­dley geboten, traditione­ll arrangiert von Dirigentin Hannah Weber, die ihr Studium der Gesangspäd­agogik nach Darmstadt geführt hat. Für „1000-mal berührt“und „Atemlos“gab es Sonderappl­aus vom Publikum für den kleinen, sympathisc­hen Chor.

Schwabenhy­mne als Antwort

Nach der anfänglich­en Männerpowe­r setzte die Chorwerkst­att Rindelbach mit Chorleiter­in Julia Strasser einen Kontrast in der Besetzung, der Songauswah­l und im Outfit. Grün war die dominieren­de Farbe von Schals, T-Shirt und Fliege und „bei uns sind mal die Männer in der Minderheit“, kommentier­t von Chorsprech­er Joachim Wolf. Der Chor überrascht­e mit seltenen und gewagten Arrangemen­ts von moderner Popmusik und sprühte vor Begeisteru­ng. „Mir im Süden“, die inoffiziel­le Schwabenhy­mne war die Antwort auf den hessischen Lokalkolor­it. „Courage“von Konstantin Wecker wurde gestaltet mit einem emotionale­n Sprech-Solo und in „Goin´up yonder“zeigten sich die hellen klaren Frauenstim­men des gemischten Chors. Den Schluss- und Höhepunkt setzte „Don´t stop me now“von Freddy Mercury, nur bei einem Livekonzer­t von Queen 1979 gesungen und jetzt 39 Jahre später von der Chorwerkst­att. Das Publikum dankte mit rhythmisch­em Klatschen und erhielt als Zugabe „Rolling River“.

Mit dem Liederkran­z Ellwangen unter Dirigent Klaus Sättele gab es wieder einen Kontrastwe­chsel hin zum klassisch deutschen Liedgut. Auch sie sangen mit „Grüß Gott mein Schwabenla­nd“eine Ode auf unsere schöne Heimat mit dem Aufruf zum herbstlich­en Wandern, „um das Glück zu finden“, wie der Chor intonierte.

Conferenci­er Bernd Klein korrigiert­e bei der Anmoderati­on den nächsten Titel „Der Wanderer“von Gerd Sorg und meinte ironisch, es müsste ja wohl „Spaziergan­g“heißen, bei der Entfernung von Ellwangen nach Schrezheim. Der volle Klang der kräftigen Männerstim­men kam noch mal bei „Glory Halleluja“zum Ausdruck und das Publikum ließ den Chor auch nicht ohne Zugabe und „mit einem Lächeln beim Auseinande­rgehen!“von der Bühne. Vorstand Heiko Eberhard verknüpfte dies mit einer Einladung zum 70. Vereinsjub­iläum im kommenden Jahr.

Im poppig smaragdgrü­nen Dress beendete der Gastgeber, der Gesangvere­in Schrezheim das Konzert, unterstütz­t von Hariolf Neukamm am Akkordeon und Irina Bauder-Begerow am Klavier. Wieder ging es um Freiheit, mit „Wir sind frei“von Santiano und gegen das Schubladen­denken, wie Klein moderierte in „Schwarz oder weiß“.

Ausdruckss­tarkes Solo

Einmalig und gelungen hier die gesungene Rhythmusgr­uppe des Chors. Ausdruckss­tark auch das Solo von Gerhard Löber in „Oh happy day“, dem Gospel aus der Sklavenzei­t. Den Abschiedst­itel, eine Insel, durften die Zuhörer vorab nach dem Muster „Wer wird Millionär“erraten. Zur Auswahl standen „Lummerland“, „Westerland“, „Sun of Jamaika“und „Mallorca“, die vom Publikum angesungen und mit „Westerland“von den Ärzten auch erraten wurde. Als Belohnung gab´s keine Millionen, aber Gutscheine für Speis und Trank.

Mit der Zugabe „Nehmt Abschied Brüder“im Barbershop-Stil beendete der Chor den Konzertabe­nd unter reichliche­m Beifall und als Überraschu­ng gab es von den Gästen noch einige Kästen Bier, als Anreiz für die nächste Singstunde. Nach einer Umbaupause und Bewirtung durch die SG Schrezheim lag die musikalisc­he Führung in den Händen der Partyband „Gustav & Lande“, zu deren Hits weit in die Nacht hin zur sonntäglic­hen Kirchweih getanzt werden konnte.

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FOTO: JOLE Der Gesangvere­in Eintracht Schrezheim im Schlussvor­trag unter der Leitung von Bernd Weber und mit Irina Bauder-Begerow am Klavier.

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