Machtvolle Demonstration des Chorgesangs
Liederkranz Abtsgmünd feiert in der Kochertalmetropole mit einem großen Konzert sein 160-jähriges Bestehen
ABTSGMÜND - Das Konzert zum 160. Geburtstag des Liederkranzes Abtsgmünd am Samstagabend in der Kochertalmetropole ist eine bestens gelungene Demonstration für den Chorgesang gewesen. Bürgermeister Armin Kiemel hat dabei dem Chor formal nochmals die ConradinKreutzer-Tafel überreicht.
Der Konzertabend bot unter dem Motto „ Abtsgmünd – wie es singt“in der sehr gut besuchten Kochertalmetropole einen beeindruckenden Querschnitt durch die musikalische Arbeit und das breit gefächerte Repertoire der teilnehmenden Vereine. Die Chöre ließen für die Liebhaber des Chorgesanges keine Wünsche offen. Die Mischung von Männerchören und gemischten Chören mit klassischen und geistlichen Chorwerken, von Arrangements aus Pop und Gospel machten das Jubiläumskonzert des Liederkranzes zu einem wahren Hörgenuss.
Fast 200 Sänger am Werk
Mit „ Es geht mit gut“, von Marius Müller-Westernhagen eröffnete der Jubilarverein den abwechslungsreichen Liederreigen. Eigentlich müsse es „Es geht uns heute Abend gut“heißen, betonte der Vorsitzende des Liederkranzes Abtsgmünd, Günther Vetter, in seiner Begrüßung. Dieser Abend sei ein Novum des Abtsgmünder Chorgesanges, denn nahezu alle Chöre der Gemeinde Abtsgmünd mit fast 200 stimmgewaltigen Sängerinnen und Sängern seien mit dabei, freute sich Vetter.
In Abtsgmünd eine feste Säule
Der Liederkranz präge seit 160 Jahren das kulturelle Leben in Abtsgmünd und sei eine feste Säule, sagte Bürgermeister Armin Kiemel, der zusammen mit dem Bezirksvorsitzenden des Eugen-Jaekle-Chorverbandes, Frank Hosch, dem Liederkranz nun auch öffentlich in Abtsgmünd die Conradin-Kreutzer-Tafel überreichte. Formal war diese Ehrung bereits bei der Landesgartenschau am 23. Juni dieses Jahres in Lahr durch Ministerpräsident Winfried Kretschmann erfolgt. Die Conradin-Kreutzer-Tafel wird in Baden-Württemberg solchen Chorvereinigungen verliehen, die seit mindestens 150 Jahren bestehen und sich künstlerische, volksbildende und kulturelle Verdienste um die Pflege der Laienmusik erworben haben. Zudem ist Voraussetzung, dass sie die für 100-jähriges Bestehen verliehene Zelter-Plakette für Chorvereinigungen besitzen.
Drei Lieder pro Chor
Die teilnehmenden Chöre präsentierten sich beim Konzert jeweils mit drei Liedvorträgen. Der Liederkranz Abtsgmünd setzte unter der Leitung von Florian Strasser seinen Vortragsreigen unter anderem mit „Musik, nur wenn sie laut ist“von Herbert Grönemeyer fort und machte mit der „Barcarole“aus „Hoffmanns Erzählungen“von Jacques Offenbach auch einen Ausflug ins klassische Metier.
Modernes hatte der Gesangverein Wöllstein unter der Leitung von Markus Angstenberger in seinem Gepäck. „Sound of Silence“von Paul Simon und das humorvolle „Sägewerk“der Wise Gys erhielten spontanen Beifall. Der Liederkranz Untergröningen, ebenfalls unter der Leitung von Markus Angstenberger, präsentierten den Konzertbesuchern „A Glass of Champagne“von Sailor und den alten Schlager „Bel Ami“.
Unter der Leitung von Claudia Dolmetsch trug der evangelische Kirchenchor Abtsgmünd zwei Psalmenchorsätze vor sowie mit „Mashiti Amen“ein afrikanisches Traditional. Beim Liederkranz Leinroden hatte Chorleiter Carsten Weber ebenfalls moderne Chorliteratur für seine Männer ausgewählt. Mit „Junger Adler“von Tom Astor und dem Hit „Santiano“der gleichnamigen Gruppe erhielten sie viel Beifall. Der Männergesangverein Neubronn „Incantare“und dessen gemischter Chor verwöhnten unter der Leitung von Marcus Englert ebenfalls die Zuhörer mit moderner Chorliteratur. Sie überraschten die Zuhörer mit dem Titel „Rude“der kanadischen Band Magic, hatten mit dem gemischten Chor dann Titel von Udo Jürgens, Hubert von Goisern und Hannes Wader mitgebracht.
Geistlich geprägt waren dann wieder die Vorträge des Michaelschores unter der Leitung von Florian Strasser. Aber auch groovenden Jazz mit Fingerschnippsen und Barockes gab es bei der Motette „Jubilate“des jungen Komponisten Johannes Mathias Michel zu hören.
Ein Rossini-Stück als Höhepunkt
Mit „Somebody loves me“und „Der Mörder ist immer der Gärtner“trat nochmals der gastgebende Verein auf. Gemeinsam mit dem Michaelschor leitete er schließlich mit dem beeindruckenden „Halleluja“von Leonhard Cohen das Ende des Konzertabends ein. Mit dem spritzigen „Il Carnevale di Venezia“von Gioachino Rossini setzten beide Chöre dem Jubiläumskonzert gemeinsam die Krone auf.