Aalener Nachrichten

Machtvolle Demonstrat­ion des Chorgesang­s

Liederkran­z Abtsgmünd feiert in der Kochertalm­etropole mit einem großen Konzert sein 160-jähriges Bestehen

- Von Wolfgang Fath

ABTSGMÜND - Das Konzert zum 160. Geburtstag des Liederkran­zes Abtsgmünd am Samstagabe­nd in der Kochertalm­etropole ist eine bestens gelungene Demonstrat­ion für den Chorgesang gewesen. Bürgermeis­ter Armin Kiemel hat dabei dem Chor formal nochmals die ConradinKr­eutzer-Tafel überreicht.

Der Konzertabe­nd bot unter dem Motto „ Abtsgmünd – wie es singt“in der sehr gut besuchten Kochertalm­etropole einen beeindruck­enden Querschnit­t durch die musikalisc­he Arbeit und das breit gefächerte Repertoire der teilnehmen­den Vereine. Die Chöre ließen für die Liebhaber des Chorgesang­es keine Wünsche offen. Die Mischung von Männerchör­en und gemischten Chören mit klassische­n und geistliche­n Chorwerken, von Arrangemen­ts aus Pop und Gospel machten das Jubiläumsk­onzert des Liederkran­zes zu einem wahren Hörgenuss.

Fast 200 Sänger am Werk

Mit „ Es geht mit gut“, von Marius Müller-Westernhag­en eröffnete der Jubilarver­ein den abwechslun­gsreichen Liederreig­en. Eigentlich müsse es „Es geht uns heute Abend gut“heißen, betonte der Vorsitzend­e des Liederkran­zes Abtsgmünd, Günther Vetter, in seiner Begrüßung. Dieser Abend sei ein Novum des Abtsgmünde­r Chorgesang­es, denn nahezu alle Chöre der Gemeinde Abtsgmünd mit fast 200 stimmgewal­tigen Sängerinne­n und Sängern seien mit dabei, freute sich Vetter.

In Abtsgmünd eine feste Säule

Der Liederkran­z präge seit 160 Jahren das kulturelle Leben in Abtsgmünd und sei eine feste Säule, sagte Bürgermeis­ter Armin Kiemel, der zusammen mit dem Bezirksvor­sitzenden des Eugen-Jaekle-Chorverban­des, Frank Hosch, dem Liederkran­z nun auch öffentlich in Abtsgmünd die Conradin-Kreutzer-Tafel überreicht­e. Formal war diese Ehrung bereits bei der Landesgart­enschau am 23. Juni dieses Jahres in Lahr durch Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n erfolgt. Die Conradin-Kreutzer-Tafel wird in Baden-Württember­g solchen Chorverein­igungen verliehen, die seit mindestens 150 Jahren bestehen und sich künstleris­che, volksbilde­nde und kulturelle Verdienste um die Pflege der Laienmusik erworben haben. Zudem ist Voraussetz­ung, dass sie die für 100-jähriges Bestehen verliehene Zelter-Plakette für Chorverein­igungen besitzen.

Drei Lieder pro Chor

Die teilnehmen­den Chöre präsentier­ten sich beim Konzert jeweils mit drei Liedvorträ­gen. Der Liederkran­z Abtsgmünd setzte unter der Leitung von Florian Strasser seinen Vortragsre­igen unter anderem mit „Musik, nur wenn sie laut ist“von Herbert Grönemeyer fort und machte mit der „Barcarole“aus „Hoffmanns Erzählunge­n“von Jacques Offenbach auch einen Ausflug ins klassische Metier.

Modernes hatte der Gesangvere­in Wöllstein unter der Leitung von Markus Angstenber­ger in seinem Gepäck. „Sound of Silence“von Paul Simon und das humorvolle „Sägewerk“der Wise Gys erhielten spontanen Beifall. Der Liederkran­z Untergröni­ngen, ebenfalls unter der Leitung von Markus Angstenber­ger, präsentier­ten den Konzertbes­uchern „A Glass of Champagne“von Sailor und den alten Schlager „Bel Ami“.

Unter der Leitung von Claudia Dolmetsch trug der evangelisc­he Kirchencho­r Abtsgmünd zwei Psalmencho­rsätze vor sowie mit „Mashiti Amen“ein afrikanisc­hes Traditiona­l. Beim Liederkran­z Leinroden hatte Chorleiter Carsten Weber ebenfalls moderne Chorlitera­tur für seine Männer ausgewählt. Mit „Junger Adler“von Tom Astor und dem Hit „Santiano“der gleichnami­gen Gruppe erhielten sie viel Beifall. Der Männergesa­ngverein Neubronn „Incantare“und dessen gemischter Chor verwöhnten unter der Leitung von Marcus Englert ebenfalls die Zuhörer mit moderner Chorlitera­tur. Sie überrascht­en die Zuhörer mit dem Titel „Rude“der kanadische­n Band Magic, hatten mit dem gemischten Chor dann Titel von Udo Jürgens, Hubert von Goisern und Hannes Wader mitgebrach­t.

Geistlich geprägt waren dann wieder die Vorträge des Michaelsch­ores unter der Leitung von Florian Strasser. Aber auch groovenden Jazz mit Fingerschn­ippsen und Barockes gab es bei der Motette „Jubilate“des jungen Komponiste­n Johannes Mathias Michel zu hören.

Ein Rossini-Stück als Höhepunkt

Mit „Somebody loves me“und „Der Mörder ist immer der Gärtner“trat nochmals der gastgebend­e Verein auf. Gemeinsam mit dem Michaelsch­or leitete er schließlic­h mit dem beeindruck­enden „Halleluja“von Leonhard Cohen das Ende des Konzertabe­nds ein. Mit dem spritzigen „Il Carnevale di Venezia“von Gioachino Rossini setzten beide Chöre dem Jubiläumsk­onzert gemeinsam die Krone auf.

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FOTOS: WOLFGANG FATH Mit einem beeindruck­enden Chorkonzer­t in der Kochertalm­etropole mit fast allen Chören aus der Gemeinde hat der Liederkran­z Abtsgmünd (im Bild) sein 160-jähriges Bestehen gefeiert.
 ??  ?? Übergabe der Conradin-Kreutzer-Tafel: von links Frank Hosch, Bezirksvor­sitzender des Eugen-Jaekle-Chorverban­des, Liederkran­z-Vorsitzend­er Günther Vetter, seine Stellvertr­eterin Uschi Angstenber­ger und Bürgermeis­ter Armin Kiemel.
Übergabe der Conradin-Kreutzer-Tafel: von links Frank Hosch, Bezirksvor­sitzender des Eugen-Jaekle-Chorverban­des, Liederkran­z-Vorsitzend­er Günther Vetter, seine Stellvertr­eterin Uschi Angstenber­ger und Bürgermeis­ter Armin Kiemel.

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