Das 7:1 liest sich deutlich
Wechselbad der Gefühle beim Sieg des Kegel-Bundesligisten KC Schwabsberg
RAINAU-SCHWABSBERG (an) - Dass der Kegelklassiker zwischen dem Bundesligisten KC Schwabsberg und der Victoria aus Bamberg guten Kegelsport bieten wird, war zu erwarten. Die Begegnung entpuppte als die wohl beste und spannendste Bundesligabegegnung die Schwabsberg je gesehen hat. Eines jener Spiele, das eigentlich keinen Verlierer verdient hatte. Der 7:1-(3757:3713)-Heimerfolg liest sich deutlich. Weiß man aber, dass Bamberg vor dem letzten Satz drauf und dran war, die Partie noch zu kippen, kann man andeutungsweise erahnen welches Wechselbad der Gefühle Akteure und Zuschauer über sich ergehen lassen mussten.
Nur zwei der sechs gespielten Matches endeten mit deutlichen Ergebnissen. In allen anderen Spielen fiel die Entscheidung hauchdünn. Neu aufgestellt ging Schwabsberg mit Kapitän Reiner Buschow und Timo Hehl in die Partie. Reiner Buschow, in blendender Spiellaune, dominierte sein Spiel gegen den Bamberger Cosmin Craciun. Mit 3:1-Satzpunkten und 650:592 Kegeln, davon überragende 259 Kegel im Abräumen, ein hoch verdienter Erfolg des Schwabsberger Kapitäns.
Erbittertes Duell
Timo Hehl lieferte sich ein erbittert geführtes Duell mit Sebastian Rüger in dem man sich die Satzgewinne brüderlich teilte. Mit 632:622 gab am Ende die höhere Kegelzahl den Ausschlag zu Gunsten des Schwabsbergers. Ronald Endraß, der nicht ganz seine gewohnte Qualität entfalten konnte musste sich nach verbissenem ringen dem Bamberger Thomas Müller, der drei Sätze und 614:580 Kegel für sich verbuchen konnte, beugen. Für bange Momente sorgte Dietmar Brosi, der nur schwer gegen Christian Wilke, einen der stärksten Bamberger ins Spiel fand. Im Zieleinlauf hatte er bei Satzgleichstand, mit 644:642 Kegeln, um Millimeter die Nase vorn. Eine Klassepartie lieferten sich auch Dominik Kunze und Schwabsbergs Damir Cekovic. Mit einem Kegel Differenz toppte er sogar noch das knappe Resultat von „Didi“Brosi. Punkt für Schwabsberg bei Satzgleichstand dank des höheren Wurfergebnisses von 617:616. Der Bamberger Florian Fritzmann schien gegen Manuel Lallinger bereits auf verlorenem Posten, als der im dritten Satz mit 181:129 Kegeln nahezu den gesamten verlorenen Boden wieder gut machte.
Schwabsberg, das bereits wie der sichere Sieger ausgesehen hatte, stand plötzlich am Abgrund und am Rande einer Niederlage. Bärenstark konterte Lallinger, auf der Schlussbahn den Bamberger, der 169 Kegel erzielte, mit einer grandiosen 189er Bahn (103/86) aus. Mit scheinbar beliebig erzielten Handneunern fing er den stark aufspielenden Bamberger (181/169 Kegel) gerade noch vor der Ziellinie ab.
Trainer Eugen Fallenbüchel: „Unsere Ausgangspositition war alles andere als komfortabel. Wir standen erheblich unter Druck. Am Ende haben wir alles richtig gemacht. Der unbändige Wille und die Einstellung meiner Mannschaft haben mich tief beeindruckt.“