Zeiss-Chef im Ethik-Café der Hochschulgemeinde
Michael Kaschke erzählt aus seinem Alltag und beantwortet kritische Fragen
AALEN (an) - Das Ethik-Café der Kirchen an der Hochschule gibt es schon seit vielen Jahren. Doch diesmal war es doch ein ganz besonderer Moment. Nicht in der Cafeteria, sondern in einem größeren Hörsaal war man beieinander, denn knapp hundert Interessierte wollten den Vorstandsvorsitzenden der Firma CarlZeiss-AG, Michael Kaschke, einmal hautnah und live erleben. Der Abend stand unter der Überschrift: „In der Verantwortung für einen Weltkonzern“. Es war nicht der typische Vortragsabend, sondern die beiden Hochschulseelsorger Tobias Obele und Bernhard Richter und Hendrik Althoehn von der Evangelischen Erwachsenenbildung interviewten Professor Kaschke. Und dieser wich keiner Frage aus, sondern stellte sich ganz konzentriert dem interessierten Auditorium: Es ging um den persönlichen Weg, um die Arbeitsbelastung in dieser Verantwortung, um das Leben ohne Zeiss, also die Frage nach Privatleben und Hobbys. Es ging um Werte und um die Bedeutung einer Hochschule für ein Weltunternehmen wie Zeiss. Auch manch kritische Frage kam aus dem Publikum. Einem Mitarbeiter, der als Leiharbeiter bei Zeiss angefangen hatte, wurde immer versprochen, übernommen zu werden, was aber nie Wirklichkeit wurde. Dann ging es auch um die Gewichtung im Arbeitsleben eines Chefs. Kaschke sprach von fünf Kategorien: Entscheidungen, Strategien, Kundengespräche, Mitarbeitergespräche und Analytik. Und betonte, dass für ihn eine ganz starke Gewichtung auf den Mitarbeitergesprächen liege.