Endlich barrierefrei
Der neue Aufzug im Innenhof des Schlosses ist offiziell in Betrieb
ELLWANGEN (möc) - „Erledigt“, kann und will OB Karl Hilsenbek bei Gelegenheit dem baden-württembergischen Ministerpräsidenten melden. Windfried Kretschmann habe bei einem Besuch 2014 zugesagt, der Aufzug fürs Schloss Ellwangen werde kommen. „Jetzt ist er da.“
Schon ein Weilchen bringt die luftige Konstruktion aus Stahl und Glas all jene vom Innenhof aus in die oberen Geschosse des Schlosses, die nicht mehr so gut zu Fuß sind. Am Freitagmorgen war die ofizielle Inbetriebnahme im Beisein aller Projektbeteiligten. „Der Aufzug läuft und ist schön anzusehen“, freute sich Claus Schüßler, der Leiter des Schwäbisch Gmünder Amtes Vermögen und Bau Baden-Württemberg, als Bauherr. Immer leichter erscheine er beim Blick nach oben, bis der Betrachter „sich in der Unendlichkeit verliert“. Eine Dreiviertelmillion Euro habe man dafür aufgewendet, „aber das ist es uns wert“, so Schüßler. Anfangs war man von rund 600 000 Euro und einer Inbetriebnahme zu den Heimattagen 2017, dann im Sommer 2018 ausgegangen. Nun ist es Herbst geworden.
Endlich ist das viergeschossige Schloss barrierefrei erschlossen, was vor allem Besucher des seit 1908 bestehenden Museums freut, wie dessen Leiter Matthias Steuer erzählte. „Erste Gruppen mit Senioren sind bereits gekommen, denen der Zugang zur Ausstellung bisher unmöglich war. Sie waren begeistert.“Nur wer auf einen Elektrorollstuhl angewiesen ist, habe nach wie vor ein Problem: Dafür reiche der Platz zwischen den Vitrinen nicht aus.
„Viele Nutzer profitieren von der neuen Barrierefreiheit“, sagte Hilsenbek, auch Kunstverein und Behörden. Lediglich die Kapelle ist noch außen vor. Aber auch hier werde es Abhilfe geben, versichert Projektleiter Harald Schmadlak. „Nächstes Jahr bauen wir dort einen Treppenlift ein, der bislang im Amtsgericht Ellwangen steht.“Das Amtsgericht wiederum erhält dann einen richtigen Aufzug.