1:1 – VfR lässt zahlreiche Chancen aus
Gegen den Spitzenreiter aus Osnabrück lässt Aalen den Sieg liegen.
AALEN - Was für ein Spiel. „Wir haben den Tabellenführer an die Wand gespielt“, sagte VfR-Akteur RoyalDominique Fennell über die erste Hälfte und tatsächlich hätten die Aalener zur Pause gegen Osnabrück 2:0 führen können. Doch es kam anders und so durften sich die Aalener nach 90 Minuten über einen Punkt freuen. Wenngleich dass dem einen oder anderen nach diesem Spielverlauf schwer fiel.
Die erste gute Nachricht gab es noch vor dem Anpfiff: Nicolas Sessa stand in der Startelf und und konnte so den 3102 Zuschauern in der Ostalb-Arena zeigen, warum er dem Spiel der Aalener so gut tut. Tatsächlich war die Mannschaft von Trainer Argirios Giannikis von Beginn an die spielbestimmende Mannschaft und stellte den Tabellenführer der 3. Liga vor große Probleme. „Wir haben in der kompletten ersten Hälfte nur wenig Spielkontrolle gehabt. Die Aalener hatten da deutlich mehr vom Spiel“, sagt Gästetrainer Daniel Thioune nach der Partie. Spätestens in der 15. Minute hätten sich der VfR belohnen müssen.
Morys macht alles richtig, trifft aber nicht
Nach einem Ballgewinn von Sessa ging es blitzschnell nach vorne. Der quirlige Mittelfeldmann zog das Tempo an, schickte Matthias Morys über rechts auf die Reise, der flankte die Kugel auf Marcel Bär und der setzte seinen nicht optimalen Kopfball am Tor vorbei. Von den Gästen war wenig zu sehen und so mussten die weitgereisten und durchaus stimmgewaltigen Fans sich zunächst mit einem Freistoß von Marcos Alvarez, der abgefälscht zur Ecke geklärt wurde, abfinden, der zumindest für etwas Torgefahr sorgte (18.). Die zweite Großchance hatten dann nämlich wieder die Aalener. Erneuter Ausgangspunkt war dabei Sessa, der den Ball auf Patrick Funk weiterleitete, der bediente Morys und der machte eigentlich alles richtig, zielte genau, verlud Torwart Nils-Jonathan Körber und haderte dennoch. Denn der Ball ging hauchzart am langen Pfosten vorbei (37.). Jener Morys zwang Körber dann auch in der 43. Minute zu einer Parade, als er aus spitzem Winkel abzog. So ging es mit einem 0:0 in die Pause und Thioune war nicht unzufrieden damit: „Wir hatten durchaus Glück.“Nach dem Seitenwechsel fand der Spitzenreiter besser in die Partie, dennoch hatte wieder Morys die erste Gelegenheit. Nach 48 Minuten vertändelte er den Ball allerdings im Duell mit Torhüter Körber aber.
Kalte Dusche nach einer Ecke
Dann griff Osnabrück auf sein Matchglück zurück. Bashkim Renneke wurde nicht angegriffen und zog aus der Distanz einfach mal ab. Daniel Bernhardt im Tor der Aalener konnte das Geschoss gerade noch zur Ecke lenken. Diese servierte David Blacha perfekt auf Kapitän Marc Heider, der an der Fünfmeterraumgrenze völlig ungedeckt zum Kopfball kam. „Er muss noch nicht mal hochspringen. Wir bekommen die Gegentreffer einfach zu leicht“, sagt Morys nach der Partie. VfR-Trainer Argirios Giannikis wollte zwar noch ein Foulspiel an Bernhardt gesehen haben, half aber nichts – 0:1 (53.). Jener Bernhardt bewahrte die Aalener dann kurze Zeit später vor einem weiteren Gegentreffer und entschärfte den Distanzschuss von Alvarez.
Morys scheitert und trifft dann doch
Dann überschlugen sich die Ereignisse. Nach 67 Minuten trat Alvarez zum Freistoß an und trat diesen perfekt, doch der Ball schlug nicht im Tor ein, sondern prallte an den Innenposten. Fast im Gegenzug köpfte der zwischenzeitlich eingewechselte Luca Schnellbacher den Ball nach einem Freistoß von Sascha Traut über das Tor. In der Folge scheiterten Morys und Sessa selbst noch zweimal am Keeper der Gäste, ehe sich die Aalener dann doch noch mit dem Ausgleich belohnten. Rund zehn Minuten vor Ende konnte ein Osnabrücker Spieler einen Schuss von Morys zunächst noch auf der Linie klären. Dieser spielte den Ball aber erneut in die Füße des Aalener Angreifers und dieser umkurvte den heranstürmende Keeper und schob den Ball ins Tor – 1:1.
Als Morys dann nur fünf Minuten später erneut am Pfosten scheiterte, Schnellbacher über das Tor köpfte (89.) und auch die Gäste durch den eingewechselten Steffen Tigges an Bernhardt scheiterten war klar, das intensive Spiel würde keinen Sieger mehr finden. Einem solchen waren die Aalener näher als der Spitzenreiter. „Wir hätten vier bis fünf Tore machen können. Immerhin haben wir das Spiel am Ende nicht verloren. Ein Punkt ist besser als nichts, aber nun müssen wir in zwei Wochen gegen Uerdingen nachlegen“, sagte VfRAkteur Patrick Schorr.
VfL Osnabrück: Körber - Renneke, Susac, Trapp, Agu (77. Steffen Tigges) - Engel (46. Schiller), Blacha - Heider, Danneberg, Amenyido (72. Ouahim) - Alvarez.
Schiedsrichter: Alexander Sather (Grimma). Tore: 0:1 Heider (53.), 1:1 Morys (79.).