Aalener Nachrichten

Duruflés „Requiem“zum Volkstraue­rtag

Am Sonntag, 18. November, um 18 Uhr Chor-Orchesterk­onzert in der Nördlinger Sankt-Georgskirc­he

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NÖRDLINGEN (an) - Am Volkstraue­rtag am Sonntag, 18. November, gibt es in der Nördlinger Sankt-Georgskirc­he ein besonderes Chor-Orchesterk­onzert, in dessen Mittelpunk­t geistliche Kompositio­nen stehen, die gegen Ende des Zweiten Weltkriege­s entstanden sind: das Requiem von Maurice Duruflé und die Motette „Wie liegt die Stadt so wüst“des Dresdner Kreuzkanto­rs Rudolf Mauersberg­er.

Hinzu kommen Werke von Albinoni, Reger und Deutschman­n. Unter der Leitung von Kirchenmus­ikdirektor Udo Knauer singen und musizieren der Kammerchor Sankt Georg, Manuel Kundinger (Bariton), Klaus Ortler (Orgel), das Nördlinger Bachtrompe­ten-Ensemble und Streichers­olisten des Oettinger Bachorches­ters. Am Anfang stehen zwei Vertonunge­n des Lutherlied­es „Aus tiefer Not schrei ich zu dir“, eine Nachdichtu­ng des 130. Psalms: Als Erstes eine Motette des Coburger Komponiste­n Gerhard Deutschman­n, der 1933 in Schlesien geboren wurde und fast noch als Kind während des Zweiten Weltkriege­s von dort flüchten musste. In seinem Stück verknüpft er die vom Chor gesungenen Choralstro­phen Luthers mit dem Psalmtext.

Als Zweites erklingt ein Orgelchora­l von Max Reger. Es folgt die berührende Motette „Wie liegt die Stadt so wüst“. Rudolf Mauersberg­er schrieb sie am Karfreitag 1945 quasi inmitten der Ruinen seiner Dresdner Kreuzkirch­e. Die Verse aus den Klageliede­rn Jeremias treffen mitten ins Herz. Was der alttestame­ntliche Prophet im 6. Jahrhunder­t vor Christus als Klagelied auf den zerstörten Tempel in Jerusalem verfasst hatte, klingt erschrecke­nd aktuell.

Das Adagio von Albinoni, gespielt vom Bachtrompe­ten-Ensemble, leitet über zum Hauptwerk in der zweiten Konzerthäl­fte: Das „Requiem“des Pariser Komponiste­n und Organisten Duruflé entstand während der deutschen Besatzung Frankreich­s und wurde an Allerheili­gen 1947 uraufgefüh­rt.

Die Musik ist durchdrung­en von Melodien der mittelalte­rlichen gregoriani­schen Totenmesse und bekommt so über weite Strecken einen schwebende­n, tröstliche­n Charakter. Da dieses Werk mit großer Orgel und einer solistisch­en Orchesterb­esetzung aufgeführt wird, befinden sich die Musizieren­den auf der Orgelempor­e.

Karten im Vorverkauf gibt es noch bis 15. November bei der TouristInf­ormation Nördlingen und ab 17.15 Uhr an der Abendkasse.

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FOTO: CARA-IRINA WAGNER Unter der Leitung von Kirchenmus­ikdirektor Udo Knauer singt unter anderem der Kammerchor Sankt Georg.

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