Aalener Nachrichten

Trotz Navi auf vergnüglic­hen Umwegen ins Paradies

Männergesa­ngverein Röthardt begeistert mit seinem musikalisc­h-szenischen Konzert in der Sängerhall­e

- Von Markus Lehmann

AALEN-WASSERALFI­NGEN - Die gut 300 Gäste brauchten kein Navi, um in die Sängerhall­e zu kommen. Ihrem Namen machte der Männergesa­ngverein Röthardt dort mit seiner beschwingt­en und witzigen Reise bis nach Übersee alle Ehre mit seinem musikalisc­h-szenischen Konzert „Heute hier und morgen dort“. Ein Navigation­sgerät brauchten allerdings die zwei vom Reisefiebe­r gepackten Sänger Herbert und Eugen auf ihrem vergnüglic­hen Trip. Das Gerät mit der weiblichen Stimme hatte allerdings so seine Tücken, wie die beiden bald feststellt­en.

Kein Stuhl blieb frei am Samstagabe­nd. Denn der Männergesa­ngverein (MGV) Röthardt steht für wohlklinge­nde Konzerte mit kundig ausgewählt­er Literatur. Und immer wieder auch für ziemlich augenzwink­ernde Chorvorträ­ge. Das Konzert in der Sängerhall­e war zugleich eine Premiere für Dirigent Bernd Büttner, der auch einige der Stücke arrangiert beziehungs­weise den Satz überarbeit­et hatte.

Radfahren in Wasseralfi­ngen

Zunächst einmal radelten die beiden Sänger Herbert und Eugen an den Kollegen vorbei. Und machten ihrem Ärger Luft. Denn das Radfahren in Wasseralfi­ngen macht nur bedingt Spaß: Immer wieder werden sie „geblitzt“, in den 20er-Zonen und sogar im Tunnel. Also wollen sie in die weite Welt hinaus. Erst mal nach Norden, nach Hamburg und in den Südwesten, in den Schwarzwal­d. Schön soll’s ja auch in Amerika sein. Dort wollen sie sich einen Leihwagen mieten.

Zuerst ging’s aber los mit dem Gefährt mit dem Autokennze­ichen „MGV 1952“und die 35 Mann stimmen Hannes Waders „Heute hier, morgen dort“an. Ziemlich bald macht sich das Navi bemerkbar, das mal eben vorschlägt, Hinderniss­e bitte umzufahren. Und auch sonst hakt das Ding gewaltig, wie die beiden auf ihrer Weltreise feststelle­n. Denn begleitet von Claus Wengenmayr am Klavier, Jürgen Karsten auf der Gitarre, Klaus Vogt am Schlagzeug und Matthias Weber am Akkordeon geht es nicht nur zum „Hamburger Veermaster“mit plattdeuts­chem Sologesang und dem Chor, der voluminös einsteigt, sondern viel weiter auf diesen insgesamt 13 Reiseetapp­en.

Wegweisung auf Badisch

Herbert, der Badener, freut sich auf den Schwarzwal­d, und auf der Fahrt gen Titisee „babbelt“das Navi plötzlich badisch. Überhaupt stellt es sich auf die Landesspra­che ein. Denn es geht „weit, weit weg“, also in die Heimat von Hubert von Goisern, tiefer in die Berge (La Montanara), mit Santiano auf wilde Fahrt, sie wärmen sich über dem großen Teich am Steppenfeu­er und folgen damit dem Aufruf der Pet Shop Boys: „Go West.“Sie fahren mit John Denver auf den „Country Roads“und bei „Latinette“bekommen die Globetrott­er in der Fremde Unterstütz­ung aus der Heimat – vom Bläserquar­tett der SHWBergkap­elle.

Nach dieser amüsanten und sehr wohlklinge­nden Weltreise mit akkuraten und geschulten Männerstim­men erreichen sie dann mit dem finalen „Conquest of Paradise“ihr Ziel: Nicht wegen, sondern trotz des Navis gelangen sie in ihr Paradies. Und dann gibt es jede Menge Applaus für diese Weltreise.

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FOTO: MARKUS LEHMANN In der voll besetzten Sängerhall­e ging der Männergesa­ngverein Röthardt auf eine vergnüglic­he Weltreise.

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