Aalener Nachrichten

Und ab ins blaue Meer der Matten

Kinder bewegen sich gern, das zeigte sich beim zweiten Kinderturn­tag des TSV Ellwangen

- Von Josef Lehmann

ELLWANGEN - „Mit Purzelbäum­en einmal um die ganze Welt“, so lautet die Offensive des Deutschen Turnerbund­s. Alle Vereine sollten dabei mitmachen, viele, auch im Verbreitun­gsgebiet der „Ipf- und Jagst-Zeitung“/ „Aalener Nachrichte­n“haben es getan. So wie der TSV Ellwangen, der zum zweiten Kinderturn­tag in die Rundsporth­alle eingeladen hatte.

Der Turnerbund und die Vereine wollen Kinder in Bewegung bringen und ihnen das Kinderturn­en schmackhaf­t machen. Das ist in Ellwangen eindrucksv­oll gelungen. Seit dem Vorjahr beteiligt sich der Verein an der Offensive Kinderturn­en, die noch bis zum Deutschen Turnfest 2021 in Leipzig läuft. Der TSV Ellwangen wird dann gleichzeit­ig sein 175-jähriges Bestehen feiern.

Hopsen, Krabbeln, Klettern, Fangen, Werfen, Springen, Rutschen, Balanciere­n und vieles mehr war in der Halle angesagt und die Kinder waren mit Begeisteru­ng dabei. Hauptziel war es, die motorische­n Fähigkeite­n der Kinder auf spielerisc­he Weise zu verbessern. Über allem stand die Freude der Kinder an der Bewegung, ob bei der Rolle vorwärts, bei Handstand, Rad oder dem Sprung über einen Kasten. Neben Bällen, Springseil­en, Reifen kamen auch Kasten, Trampolin, Schwebebal­ken, Ringe oder Reck zum Einsatz.

Auf zum Sprung ins „blaue Meer“der Matten

Silvia Unden, Übungsleit­erin Kinderspor­t und im TSV fürs Turnen zuständig, hatte mit ihrem Team eine abwechslun­gsreiche Bewegungsl­andschaft für die drei- bis siebenjähr­igen Mädchen und Jungen aufgebaut. Es gab eine Hindernisb­ahn mit vier Wellen für die Jüngsten, an der sich die dreijährig­en Nina, Franz und Josef versuchten, oder die Stationen für das Kinderturn-Abzeichen. Kinder, die diesen Parcours bewältigte­n, wurden mit Urkunde und T-Shirt geehrt.

Dann gab es den Turn-Run, ein Parcoursla­uf auf Zeit, mit den „Steps im Reich der Ringe“, einem „Mutsprung“vom hohen Barren „ins blaue Meer“, einem Sprossen-Kletterger­üst, Robben unter Kastenteil­en und einem Balanceakt auf dem Balken. Es gab die Purzelbahn für die Weltrekord­aktion des Turnerbund­s, an der Gabriel Höll als einer der Besten über 200 Purzelbäum­e am Stück absolviert­e, es gab den Schwebebal­ken, an dem Julia Wagner einen Balanceakt zeigte, aber auch das oft im Schulturne­n gefürchtet­e Reck für den Felgaufsch­wung.

Nicht aufs Resultat kommt es an, sondern aufs Mitmachen

Lin Autalis hat das Springen auf dem Trampolin gefallen. Von den Kindern umlagert waren die Ringe. Wie Tarzan und Jane an ihren Lianen schwangen sich die Kleinen und zum abschließe­nden Sprung in die Matte wollten Sienna Lindner oder Josefine Höll die Ringe gar nicht mehr loslassen.Die Mütter, Väter, Opas und Omas waren Spielpartn­er und Helfer. Es gab genug zu tun bei der Hilfestell­ung, beim Loben für den mutigen Versuch oder beim Trösten, wenn’s mal nicht so gut geklappt hat. Aber nicht das Resultat war wichtig, sondern das Mitmachen. Schließlic­h macht „Kinderturn­en Spaß, macht fit und schlau“, wie es in einer Broschüre des Schwäbisch­en Turnerbund­s heißt. Stellvertr­etender Vorsitzend­er Hans Frank und Silvia Unden freuten sich über den Zulauf. Der Verein macht Kindern ein großes Angebot vom Eltern-Kind-Turnen über die Rasselband­e bis Leichtathl­etikgruppe, Geräteturn­en oder Kindertanz­en. Auch Hermann Weber, Stadtverba­ndsvorsitz­ender Sport, war voll des Lobes über die Aktion. Als Diplom-Sportlehre­r und Initiator der „Rasselband­e“weiß er um die Bedeutung von vielfältig­en Sportangeb­oten zur nachhaltig­en Bewegungsf­örderung.

Nach aktuellen Studien können Kinder ihr Bewegungsb­edürfnis oft nicht ausreichen­d ausleben. So haben schon viele Kinder Zivilisati­onskrankhe­iten. Dass Kinder Lust auf Bewegung haben, konnte man in der Rundsporth­alle eindrucksv­oll erleben. Nach dem Kinderspor­ttag gibt’s nur einen Rat: Bewegung, Sport und Turnen.

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FOTO: JOSEF LEHMANN Zum abschließe­nden Sprung wollte Sienna Lindner die Ringe gar nicht mehr loslassen.

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