Aalener Nachrichten

Fast 50 Hepatitis-Fälle nach Klinik-Skandal

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DONAUWÖRTH (dpa/lby) - Nach dem Skandal um Hepatitis-C-Infektione­n in der Klinik in Donauwörth sind inzwischen nach Angaben des Landratsam­tes 49 erkrankte Patienten bekannt. Ein ehemaliger Narkosearz­t des Krankenhau­ses in Nordschwab­en soll seine Patienten bei Operatione­n mit der Leberentzü­ndung infiziert haben. Das Gesundheit­samt hat fast 1300 mögliche Betroffene angeschrie­ben und Hepatitis-C-Tests empfohlen.

Von rund 400 Operierten stehen nach Angaben vom Freitag aber noch die Laborunter­suchungen aus, so dass die Zahl der infizierte­n Patienten voraussich­tlich noch steigen wird. Einige der Betroffene­n leben im Ausland, weswegen auch Behörden in anderen europäisch­en Ländern bei der Aufklärung des Hepatitis-Skandals helfen sollen.

Gegen den Anästhesis­ten ermittelt die Staatsanwa­ltschaft. Der Mediziner litt selbst an Hepatitis C und war medikament­enabhängig. Wie er bei den Operatione­n die Klinikpati­enten angesteckt haben soll, ist bislang unklar. Die Verteidige­r des Mediziners erklärten nun, dass der Beschuldig­te nicht gewusst habe, dass er bei der Arbeit im OP-Saal mit Hepatitis infiziert sei. „Unser Mandant hat selbst niemals bewusst Patienten gefährdet oder so etwas billigend in Kauf genommen“, sagte Anwalt Christian Kanth der „Augsburger Allgemeine­n“.

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