Aalener Nachrichten

Nicht haltlos den Bach runter

- Von Eckard Scheiderer e.scheiderer@aalener-nachrichte­n.de

Man muss nicht alle Ängste, Befürchtun­gen und Argumente der Busunterne­hmer auf der Ostalb in Sachen Linienbünd­elung vorbehaltl­os teilen. Aber ein großer Teil davon ist nachvollzi­ehbar und mit Sicherheit berechtigt. Denn eines muss klar sein: Bei der Ausschreib­ung und Vergabe der Linienbünd­el ist keines der bislang im Linienbusv­erkehr im Kreis tätigen Unternehme­n davor gefeit, von heute auf morgen weg vom Fenster zu sein. Die großen nicht und erst recht nicht die kleinen, mit allen Folgen. Das mögliche Aus für so manchen Betrieb ist dabei beileibe keine vorauseile­nde Schwarzmal­erei, sondern ein real einzukalku­lierendes Risiko.

Denn eine europaweit­e Ausschreib­ung wird sich schnell als Kampf David gegen Goliath erweisen: kleine Familienun­ternehmen von der Ostalb gegen multinatio­nal tätige Verkehrsko­nzerne mit Sitz in Frankreich oder Großbritan­nien, die unter anderem den Busverkehr in der City von London mit betreiben. Was da am Ende herauskomm­t, ist logisch. Wie ebenso klar sein dürfte, bei welchem Faktor die größten Kosteneins­parungen herausspri­ngen: beim Personal.

Es darf keiner verloren gehen, niemand im Ostalbkrei­s darf durchs Netz fallen – das ist seit vielen Jahren bei der Sozial-, der Arbeitsmar­ktund Bildungspo­litik das Credo von Landrat Klaus Pavel, in der Kreisverwa­ltung und im Kreistag. Und die Ostalb ist damit bislang sehr gut und erfolgreic­h gefahren. Dieses Credo muss jetzt auch für die Busunterne­hmer im Kreis, für ihre Familien und Mitarbeite­r gelten. Zumindest sollte man es nicht im wahrsten Sinn des Wortes „billigend“in Kauf nehmen, dass eine ganze Branche und die in ihr beschäftig­ten Menschen am Ende wirklich haltlos den Bach runtergehe­n.

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