Abbas Khider ist Comburg-Stipendiat
SCHWÄBISCH HALL (an) - Abbas Khider ist Comburg-Stipendiat 2019. Ab Mitte September wird er vier Wochen im historischen Torbau des ehemaligen Klosters wohnen.
Die Jury des Comburg-Stipendiums war einhellig angetan von Abbas Khiders Romanen. Hinzu kam für Kulturbeauftragte Ute Christine Berger, die bereits eine Lesung mit Khider in Schwäbisch Hall organisiert hat, das kontaktfreudige und humorvolle Wesen des Autors. Khider: „Als 16-Jähriger wurde ich ungläubig und beschloss, nie wieder in die Moschee zu gehen. Jetzt, 30 Jahre später, gehe ich freiwillig ins Kloster und freue mich sehr darauf.“
Das ehemalige Benediktinerkloster Comburg ist heute ein Standort der Akademie für Lehrerfortbildung des Landes Baden-Württemberg. Die Akademie stellt für das Stipendium vier Wochen eine Ferienwohnung zur Verfügung, die Stadt Schwäbisch Hall stiftet das Preisgeld von 5000 Euro.
Abbas Khider wurde 1973 in Bagdad geboren. Mit 19 Jahren wurde er wegen seiner politischen Aktivitäten verhaftet. Nach der Entlassung floh er 1996 aus dem Irak. Seit 2000 lebt er in Deutschland. Er studierte Literatur und Philosophie in München und Potsdam. 2008 erschien sein Debütroman „Der falsche Inder“. Im Frühjahr erscheint „Deutsch für alle. Das endgültige Lehrbuch“.
Khider erhielt unter anderem den Nelly-Sachs-Preis, den Hilde-Domin-Preis und den Adelbert-vonChamisso-Preis. 2017 war er Mainzer Stadtschreiber. Abbas Khider lebt in Berlin. Öffentliche Preisverleihung ist am Donnerstag, 19. September, um 18 Uhr im Rathaus Schwäbisch Hall durch Oberbürgermeister HermannJosef Pelgrim.