Streich hadert über „furchtbares Spiel“
Trainer hadert mit Freiburgs 1:3 gegen Frankfurt – Petersen nun Rekordtorschütze
FREIBURG (SID/dpa) - Wenn Christian Streich am 20. Februar die Goldene Narrenschelle erhält, sollte die Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte das Interview vom Samstag im Aktuellen Sportstudio des ZDF einspielen. Mit einem seiner gewohnt unkonventionellen Auftritte schaffte es der Kult-Trainer des SC Freiburg, Katrin Müller-Hohenstein von einer Verlegenheit in die nächste zu stürzen.
Er weigerte sich, die Stategie des FC Bayern zu kommentieren („steht mir nicht zu“), plauderte über seine Vorbilder („viele Menschen, vor allem Mahatma Gandhi“), den Brexit („Schade“) und den öffentlichen Umgang mit Franck Ribérys GoldSteak („Das ist schlimm“). Den verpatzten Rückrundenstart, den sich sein Team beim 1:3 (0:3) bei DFB-Pokalsieger Eintracht Frankfurt geleistet hatte, konnte Streich so kurz ausblenden. Und dann verkündete er noch: „Ich werde nächstes Jahr weiter Trainer sein in Freiburg – wenn der Verein das will“, sagte der 53-Jährige, und konkretisierte dann: „Wenn ich Ihnen das sage, dann ist das fix.“
Kurz nach Spielschluss hätte die Frage nach seinem Vertrag womöglich eine andere Reaktion für den 53Jährige noch mit finsterer Miene gesagt: „Ich bin sehr enttäuscht. Furchtbares Spiel aus unserer Sicht“, hatte er da mit finsterer Miene gesagt. Sebastien Haller (36.), Ante Rebic (39.) und Luka Jovic (45.) entschieden so die Partie, die der SC couragiert und lange mit taktischer Disziplin geführt hatte. „Neun Minuten, drei Tore. Das ist brutal“, resümierte Mittelfeldmann Mike Frantz.
„Danach ging es auch darum, dass wir uns nicht abschießen lassen“, sagte Streich, der zur Halbzeit den späteren Torschützen und nun mit 38 Bundesligatreffern alleinigen Freiburger Rekordtorschützen Nils Petersen (69.) eingewechselt hatte.