Aalener Nachrichten

Nennt sie nicht Büffel

- Von Filippo Cataldo

Ob das Videospiel Fortnite kennt, ist nicht überliefer­t. Man sollte aber davon ausgehen, wer jeden Tag von Berufs wegen so viel mit jungen Menschen zu tun hat wie der 65-jährige Trainer von Fortuna Düsseldorf, wird schon einmal mit dem äußerst populären Spiel konfrontie­rt worden sein, in dem es (ganz grob skizziert) wahlweise darum geht, die Welt vor einer Zombie-Apokalypse zu retten, oder einfach darum, gegen bis zu 100 Spieler einen (virtuellen) Kampf um Leben und Tod zu gewinnen. Die Bewegungen und vor allem die Tänze der Spielfigur­en sind längst Teil der Netzkultur und werden etwa von Musikern, Moderatore­n oder eben auch Sportlern auch im realen Leben imitiert. feierte etwa seinen Treffer im WM-Finale für Frankreich mit einem aus Fortnite bekannten Move. Und damit zu Friedhelm Funkels Fortuna Düsseldorf: Nach seinem Treffer zum 1:0 beim 2:1 in Augsburg ging

auf die Knie und krabbelte über den Rasen. Teamkolleg­e

half dem Torschütze­n wieder auf die Beine. Duksch zelebriert­e seinen ersten Saisontref­fer in der Bundesliga im „Fortnite-Stil – das kuriose Videospiel, das ja jeder kennt“, wie er hinterher den Reportern sagte. „Ne“, antwortete darauf ein Journalist,

Antoine Griezmann Ducksch Stöger Friedhelm Funkel Marvin Kevin

„dafür bin ich zu alt.“Ducksch erklärte: „Das Spiel haben wir auf der Playstatio­n oft zusammen gespielt. Ich wurde immer als Erster niedergest­reckt und Stögi musste mich immer wiederbele­ben.“

Funkel hat sich nicht zum Fortniteju­bel seiner Spieler geäußert. Er hatte zuletzt genug damit zu tun, zu erklären, wieso er auch in der kommenden Saison Trainer von Fortuna Düsseldorf sein und seinen beinahe erzwungene­n Ruhestand noch einmal verschiebe­n wird. Und davor hatte er noch mehr mit dem Versuch zu tun, das Unerklärli­che zu erklären. Nämlich, wieso um alles in der Welt Fortuna Düsseldorf­s Vorstandsb­oss und der neue Manager

Robert Schäfer Lutz Pfannensti­el

partout erst im März in Vertragsve­rlängerung­sgespräche mit ihm, dem allseits beliebten Erfolgstra­iner, einsteigen wollten und Funkel darum unter Tränen bereits seinen Ruhestand angekündig­t hatte. Wie auch immer. Die peinliche Vertragspo­sse ist mittlerwei­le geklärt, sollte Düsseldorf die Klasse halten, wird Funkel an der Seitenlini­e stehen.

Dass es so weit kommt, wird immer wahrschein­licher. Das 2:1 in Augsburg war das 100. Spiel Funkels als Trainer Düsseldorf­s und der vierte Sieg in der Bundesliga hintereina­nder, das war der Fortuna zuletzt 1991 gelungen. Der Vorsprung auf den Relegation­splatz beträgt sieben Zähler. „Natürlich war das ein schönes Geschenk für den Trainer“, sagte Innenverte­idiger Das Frankfurte­r Sturmtrio

und hat zusammen für 29 der insgesamt 37 Saisontore der Eintracht gesorgt. Auch wenn es schwer zu glauben ist: Beim 3:1 gegen Freiburg trafen zum ersten Mal in einem Spiel alle drei Angreifer. Bei den Eintracht-Fans haben die drei dynamische­n Superstürm­er längst den Spitznamen „Büffelherd­e“weg. Nur Trainer kann damit nicht so viel anfangen. . „Ich nenne sie so nicht“, sagte er: „Für mich sind es super Stürmer, die jederzeit in der Lage sind, eine Partie in unsere Richtung zu lenken.“

Haller, Ante Rebic Adi Hütter

Es gibt Rekorde, auf die viele Spieler gerne auch verzichten würden, wenn sie im Gegenzug ein paar Punkte mehr auf dem Konto hätten. Hannovers Torhüter gehört zu dieser Sorte Spieler. Der Keeper parierte am Samstag großartige 14 Torschüsse gegen Werder Bremen ab. Das ist ein Bundesliga­rekord, den er sich mit

und teilt. Hannover, schon vor dem Spiel auf Platz 17, verlor trotzdem 0:1. „Das ist mir ganz egal“, sagte Esser zu seinem Rekord.

Andreas Reinke Sebastién Luka Jovic Michael Esser Georg Koch, Oka Nikolov

Freitag, 25. Januar Hertha BSC – FC Schalke 04 Samstag, 26. Januar Borussia Dortmund – Hannover 96 Bor. Mönchengla­dbach – FC Augsburg SC Freiburg – 1899 Hoffenheim FSV Mainz 05 – 1. FC Nürnberg VfL Wolfsburg – B. Leverkusen alle 15.30 Werder Bremen – Eintr. Frankfurt 18.30 Sonntag, 27. Januar Bayern München – VfB Stuttgart 15.30 Fortuna Düsseldorf – RB Leipzig 18.00 20.30 1. Luka Jovic (Frankfurt) 13 2. Paco Alcácer (Dortmund) 12 3. Robert Lewandowsk­i (Bayern) 11 Marco Reus (Dortmund) 11 Timo Werner (Leipzig) 11 6. Sebastién Haller (Frankfurt) 10

Alassane Plea (Mönchengla­dbach) 10 8. Ondrej Duda (Hertha BSC) 9

Thorgan Hazard (Gladbach) 9 10. Yussuf Poulsen (Leipzig) 8 11. Alfred Finnbogaso­n (Augsburg) 7

Vedad Ibisevic (Hertha BSC) 7

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FOTO: DPA Die Frankfurte­r Sebastién Haller (von li.), Luka Jovic und Ante Rebicmacht­en beim 3:1 gegen Augsburg je ein Tor. Insgesamt gelangen den drei Stürmern 29 der 37 Frankfurte­r Saisontore.
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