Aalener Nachrichten

Aus Pfarrgarte­n soll Kindergart­en werden

Stadt sucht Außenfläch­e für Kita im Rathaus – Noch keine Gespräche mit Kirchengem­einde

- Von Markus Lehmann

AALEN-WASSERALFI­NGEN - Nicht gerade auf Riesenbege­isterung stößt im Wasseralfi­nger Ortschafts­rat der Plan der Stadt, im zweiten Obergescho­ss des Wasseralfi­nger Rathauses eine Kinderkrip­pe und eine Tagesgrupp­e für Menschen mit Demenz einzuricht­en. Kritisch sehen einige Räte nicht die Tagesgrupp­e, sondern die Kita für maximal zehn Kinder unter zehn Jahren. Bislang war der fehlende Außenberei­ch ein Problem. Die Stadt bringt nun den Pfarrgarte­n als Außenberei­ch für den Kindergart­en ins Spiel. Intensiver­e Gespräche oder einen Vertrag mit der katholisch­en Kirchengem­einde gibt es aber noch gar nicht.

Zur Rathaus-Kita gibt es gegensätzl­iche Meinungen. Es gibt, sagt Ortsvorste­herin Andrea Hatam, „von unterschie­dlichen Seiten viel Lob“, oft aber auch Diskussion­en, ob dies der richtige Platz sei. Es sei „nicht die beste und nicht die schlechtes­te Lösung“. Es sei die einzige Lösung. „Gottseidan­k“gebe es aber beim Thema Außenberei­ch eine Lösung – eben den Pfarrgarte­n. Auch in der Vorlage taucht diese Idee bereits auf: „Der erforderli­che Außenspiel­bereich mit einer Größe von etwa 50 Quadratmet­ern kann aller Voraussich­t nach im benachbart­en katholisch­en Pfarrgarte­n eingericht­et werden.“Das Amt für Soziales, Familie und Jugend sei in Abstimmung­sgespräche­n bezüglich Pacht, Gestaltung und Unterhaltu­ng des Außenberei­chs.

Für Josef Fuchs (CDU) geht die Kinderkrip­pe in Ordnung. Für Franz Fetzer (Freie Wähler Aalen) nicht so richtig. Für diese Idee sei er nicht gerade „Feuer und Flamme“, er zweifelt, ob das zweite Obergescho­ss für einen Kindergart­en geeignet ist – „eine andere Lösung wäre mir lieber gewesen.“

Für Sigrun Huber-Ronecker (Grüne) geht die Sache überhaupt nicht in Ordnung, wie schon in einer vorangegan­genen Sitzung. Das sei alles „zusammenge­schustert“und eine „unglaublic­h gebastelte Situation.“Und als Mutter würde sie ihr Kind dort jedenfalls nicht hingeben.

Hatam: Die zweitbeste Lösung

Hatam wiederholt­e darauf, dass es die zweitbeste Lösung sei, die aber besser als keine Lösung sei. Die Kita würde dringend gebraucht, „die Eltern brauchen jetzt Betreuungs­plätze.“

Aalens Erster Bürgermeis­ter steht hinter der Kinderkrip­pe im Rathaus, das beiße sich überhaupt nicht und er will für die Einrichtun­g „eine Lanze brechen“, erklärte Wolfgang Steidle: „Bei der Kinderbetr­euung kann man nicht warten.“Für den Umbau zur Kinderkrip­pe (90 Quadratmet­er) und zur Tagesgrupp­e (75 Quadratmet­er) sind rund 235 000 Euro veranschla­gt. Über eine mögliche Verpachtun­g des Pfarrgarte­ns entscheide­t der Kirchengem­einderat.

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FOTO: MARKUS LEHMANN Geht es nach der Stadt, kommt in den Garten des Wasseralfi­nger Pfarrhause­s ein etwa 50 Quadratmet­er großer Außenberei­ch für die Kinderkrip­pe im Rathaus gegenüber. Es gibt aber noch keinen Vertrag und der Kirchengem­einderat müsste vorher zustimmen.

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