Aus Pfarrgarten soll Kindergarten werden
Stadt sucht Außenfläche für Kita im Rathaus – Noch keine Gespräche mit Kirchengemeinde
AALEN-WASSERALFINGEN - Nicht gerade auf Riesenbegeisterung stößt im Wasseralfinger Ortschaftsrat der Plan der Stadt, im zweiten Obergeschoss des Wasseralfinger Rathauses eine Kinderkrippe und eine Tagesgruppe für Menschen mit Demenz einzurichten. Kritisch sehen einige Räte nicht die Tagesgruppe, sondern die Kita für maximal zehn Kinder unter zehn Jahren. Bislang war der fehlende Außenbereich ein Problem. Die Stadt bringt nun den Pfarrgarten als Außenbereich für den Kindergarten ins Spiel. Intensivere Gespräche oder einen Vertrag mit der katholischen Kirchengemeinde gibt es aber noch gar nicht.
Zur Rathaus-Kita gibt es gegensätzliche Meinungen. Es gibt, sagt Ortsvorsteherin Andrea Hatam, „von unterschiedlichen Seiten viel Lob“, oft aber auch Diskussionen, ob dies der richtige Platz sei. Es sei „nicht die beste und nicht die schlechteste Lösung“. Es sei die einzige Lösung. „Gottseidank“gebe es aber beim Thema Außenbereich eine Lösung – eben den Pfarrgarten. Auch in der Vorlage taucht diese Idee bereits auf: „Der erforderliche Außenspielbereich mit einer Größe von etwa 50 Quadratmetern kann aller Voraussicht nach im benachbarten katholischen Pfarrgarten eingerichtet werden.“Das Amt für Soziales, Familie und Jugend sei in Abstimmungsgesprächen bezüglich Pacht, Gestaltung und Unterhaltung des Außenbereichs.
Für Josef Fuchs (CDU) geht die Kinderkrippe in Ordnung. Für Franz Fetzer (Freie Wähler Aalen) nicht so richtig. Für diese Idee sei er nicht gerade „Feuer und Flamme“, er zweifelt, ob das zweite Obergeschoss für einen Kindergarten geeignet ist – „eine andere Lösung wäre mir lieber gewesen.“
Für Sigrun Huber-Ronecker (Grüne) geht die Sache überhaupt nicht in Ordnung, wie schon in einer vorangegangenen Sitzung. Das sei alles „zusammengeschustert“und eine „unglaublich gebastelte Situation.“Und als Mutter würde sie ihr Kind dort jedenfalls nicht hingeben.
Hatam: Die zweitbeste Lösung
Hatam wiederholte darauf, dass es die zweitbeste Lösung sei, die aber besser als keine Lösung sei. Die Kita würde dringend gebraucht, „die Eltern brauchen jetzt Betreuungsplätze.“
Aalens Erster Bürgermeister steht hinter der Kinderkrippe im Rathaus, das beiße sich überhaupt nicht und er will für die Einrichtung „eine Lanze brechen“, erklärte Wolfgang Steidle: „Bei der Kinderbetreuung kann man nicht warten.“Für den Umbau zur Kinderkrippe (90 Quadratmeter) und zur Tagesgruppe (75 Quadratmeter) sind rund 235 000 Euro veranschlagt. Über eine mögliche Verpachtung des Pfarrgartens entscheidet der Kirchengemeinderat.