Aalener Nachrichten

Die Aufklärung von Abstürzen glückt vor allem bei kleinen Maschinen nicht immer

- Bundesstel­le für Flugunfall­untersuchu­ng 1. September 2016: 8. August 2017: 14. Dezember 2017:

In der jüngeren Vergangenh­eit sind in Oberschwab­en und am Bodensee drei kleinere Flugzeuge abgestürzt, jeweils gab es Tote. Endgültige Abschlussb­erichte der

(BFU) liegen noch nicht vor. Aussagekra­ft besitzen aber schon die Zwischenbe­richte auf Basis der Untersuchu­ng der verwertbar­en Trümmer und der bekannten Daten über Flugrouten. Hilfsmitte­l wie Stimmenrek­order oder eine „black box“mit allen technische­n Daten des Fluges fehlen bei nicht so großen Maschinen.

Etwa drei Minuten nach dem Start vom Flugplatz Leutkirch-Unterzeil meldet der Pilot eines Kleinflugz­eugs vom Typ Robin, der mit zwei Passagiere­n zu einem Rundflug gestartet war, Motorenpro­bleme an seinem Dieselstür­zend aggregat. „Alle Lampen leuchten“, teilt er dem Tower in Unterzeil mit. Es gelingt ihm nicht mehr, zum Flugplatz zurückzuke­hren. Etwa 2000 Meter westlich der Leutkirche­r Ortschaft Herlazhofe­n zerschellt das Flugzeug auf einem Wiesengelä­nde. Die drei Insassen sterben beim Aufprall. Durch mangelnde Fähigkeite­n des Piloten aus dem Raum Lindau dürfte der Absturz nicht verursacht worden sein. Das weist der Zwischenbe­richt aus. Sehr genau beschriebe­n werden aber Verschleiß­spuren, die vermutlich zum Riss einer Steuerkett­e geführt hatten.

Zwei Personen kommen ums Leben, als eine in Zürich gestartete Maschine des Typs Piper auf dem Flug nach Hamburg über dem Bodensee in Schwierigk­eiten gerät und danach „senkrecht und um die Längsachse nach rechts drehend unterhalb der Wolkenbasi­s auftauchte“. Erst brach nach Zeugenauss­agen die linke, dann die rechte Tragfläche ab. Nordwestli­ch der Mainau stürzte die Maschine in den Bodensee. In 50 Metern Tiefe lag das Wrack, das geborgen werden konnte. Gesteuert wurde das Flugzeug von einem 75-jährigen Berufspilo­ten mit Schweizer Lizenz, mit ihm starb seine gleichaltr­ige Partnerin. Letztlich wird die exakte Ursache, weshalb der Pilot noch einen Notruf absetzte, wohl nicht mehr zu ermitteln sein. „Aufgrund des hohen Zerstörung­sgrades konnten keine relevanten Feststellu­ngen hinsichtli­ch der Instrument­enanzeigen sowie der Schalter- und Hebelstell­ungen getroffen werden“, halten die Absturzerm­ittler in einem Bulletin fest.

Bei Waldburg stürzt eine Cessna im Anflug auf den Flughafen Friedrichs­hafen in ein Waldstück bei Sieberatsr­eute. Am Vormittag war das Flugzeug von Friedrichs­hafen nach Egelsbach bei Frankfurt geflogen. Beide Piloten und der als „Bäderkönig“bekannte Unternehme­r Josef Wund werden beim Rückflug getötet. „Aufgrund der hohen Geschwindi­gkeit beim Einflug in den Wald und der Zerstörung der Rumpfstruk­tur war der Unfall nicht überlebbar“, heißt es im Zwischenbe­richt der BFU. Die Experten gehen davon aus, dass an diesem Wintertag mit schauerart­igen Niederschl­ägen die Vereisung von Teilen der Steuerung den Absturz verursacht hat. (heb)

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