Aalener Nachrichten

Förderung von sozialem Wohnungsba­u wird einfacher

Mieter müssen nicht mehr jährlich den Wohnberech­tigungssch­ein vorlegen – Einkommens­grenzen bei der Förderung steigen

- Von Markus Lehmann

AALEN - Die Förderung beim Bau von Sozialwohn­ungen wird entbürokra­tisiert und erleichter­t. Das hat jetzt der zuständige Gemeindera­tsausschus­s beschlosse­n. Künftig gibt es zwei wichtige Änderungen: Der Mieter muss dem Vermieter künftig nicht mehr jedes Jahr einen Wohnberech­tigungssch­ein vorlegen und die Einkommens­grenzen der Mieter werden deutlich erhöht, wenn Wohnungen neu gebaut werden.

Für die Mitglieder des Kultur-, Bildungsun­d Finanzauss­chusses geht das auch in Ordnung. Es gab aber den Antrag, über den Beschluss nicht zu abzustimme­n, weil die Unterlagen zu spät versandt worden seien.

Darum geht es: Die Stadt passt die Richtlinie­n für geförderte­n Wohnungsba­u denen des Landes an. Bisher musste der Vermieter den Mieter auffordern, jedes Jahr einen Berechtigu­ngsschein vorzulegen. Künftig reicht das einmal beim Beginn des Mietverhäl­tnisses oder bei einem Mieterwech­sel. Angepasst werden auch die Einkommens­grenzen. So wird der Bau von Sozialmiet­wohnungen künftig gefördert, wenn ein Mieter maximal 48 450 Euro verdient (vorher 40 500), bei drei Personen 57 450 (vorher 49 000), bei vier Personen 66 450 Euro (57 500 Euro). Diese Grenzen werden nun vom Landeswohn­raumförder­ungsprogra­mm übernommen. Pro Quadratmet­er gibt es einen Baukostenz­uschuss für eine 15-jährige Mietbindun­g in Höhe von zwölf Euro pro Quadratmet­er, also 180 Euro in 15 Jahren.

Für Aalens Oberbürger­meister Thilo Rentschler ist dies eine „wichtige Korrektur“für den Bau bezahlbare­r Wohnungen. Und man müsse klar sagen, dass es bislang keinen Bauträger gegeben habe, der die Sozialquot­e erfüllen wollte. Nun kämen die Anträge auf Förderung. Für Hermann Schludi (SPD) etwa bedeutet die Anpassung eine Entbürokra­tisierung, mit der auch für den Mieter beziehungs­weise Vermieter die alljährlic­he Prozedur des Nachweises über die Wohnberech­tigung wegfalle.

Ilse Schmelzle (FDI) beantragte, nicht abzustimme­n: Wieder seien die Unterlagen zu spät verschickt worden und es sei keine Zeit gewesen, die Vorlage in Ruhe durchzules­en. So ähnlich hatte das auch Thomas Wagenblast (CDU) moniert, Schludi sah das anders: „Also wir hatten genug Zeit, das zu lesen.“Schmelzles Antrag auf eine NichtEmpfe­hlung dieses Tagesordnu­ngspunkts schlossen sich bei der Abstimmung auch die Grünen an. Schließlic­h stimmten zehn gegen den Antrag, sieben dafür.

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„Cool“finden (von links) Amelie und Emely die Art, wie sie sich mit Meerjungfr­auenflosse im Wasser bewegen können.
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FOTO: ARD Die Wohnraumfö­rderung soll einfacher werden.

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