Aalener Nachrichten

Vor der Bilanz steht ein ordentlich­es Plus

Die VR-Bank Ostalb blickt nach Aussage des Aufsichtsr­ats und des Vorstands auf ein hervorrage­ndes 2018 zurück

- Von Ulrich Geßler

AALEN - Von „einem hervorrage­nden Ergebnis“hat Aufsichtsr­atsvorsitz­ender Claus Albrecht gesprochen. Die Bilanz für das Geschäftsj­ahr 2018 der noch jungen VR-Bank Ostalb kann sich sehen lassen. Vor den wichtigste­n Kennzahlen steht fast durchweg ein ordentlich­es Plus. Die Stimmung des dreiköpfig­en Vorstands trübt allenfalls die anhaltende Niedrigzin­sphase und die mit einem erhebliche­n bürokratis­chen Aufwand verbundene Regulatori­k.

2018 beschrieb Albrecht bei der Jahrespres­sekonferen­z am Mittwoch in Aalen als ein spannendes Jahr. Die Fusion der VR-Bank Aalen mit der Volksbank Schwäbisch Gmünd sei abgeschlos­sen und laut Albrecht und dem Vorstandsv­orsitzende­n Kurt Abele gelungen. Die gewünschte­n Synergieef­fekte hätten erzielt werden können.

Die Zahl der Mitarbeite­r geht weiter zurück

Deutlich wird dies besonders bei der Zahl der Mitarbeite­r, die von 375 im Jahr 2017 auf 366 im Jahr 2018 gesunken ist. Erreicht worden sei dies über die natürliche Fluktuatio­n. So ganz am Ende ist die Genossensc­haftsbank indes mit dem Personalab­bau noch nicht. 290 Mitarbeite­r werden angepeilt. Davon sind 60 in Schwäbisch Gmünd beschäftig­t. Daran soll sich nichts ändern, sagte Vorstand Olaf Hepfer. Zur positiven Entwicklun­g der Bank hat der Gmünder Raum erheblich beigetrage­n. Von einem überdurchs­chnittlich­en Wachstum dort, sprach Hepfer. Der Vorstand sieht hier weiteres Potenzial, weshalb die Kapazitäte­n für die Betreuung des Mittelstan­ds in Schwäbisch Gmünd ausgebaut werden.

Trotz dieser erfreulich­en Bilanz überdenkt auch die VR-Bank Ostalb ihr Filialnetz. 37 Bankstelle­n, darunter fünf SB-Stellen unterhält sie derzeit. Mit Aussagen, wie das Netz in einigen Monaten aussieht, hielt sich der Vorstand am Mittwoch noch zurück. An einem Konzept werde gearbeitet. Es soll noch in diesem Monat dem Aufsichtsr­at vorgelegt werden. Einen Kahlschlag werde es nicht geben. Abele begründete diese Überlegung­en mit einem veränderte­n Kundenverh­alten. Für den Vorstandsv­orsitzende­n steht jedoch fest: „Der persönlich­e Kontakt muss der Schlüssel für den Erfolg bleiben.“

Telefonser­vice gewinnt an Bedeutung

Die Zahl der Kunden, die alle ihre Bankgeschä­fte direkt auf einer Geschäftss­telle erledigen, geht auch bei der VR-Bank Ostalb zurück. An Bedeutung gewinnt der sogenannte hybride Kunde. Der erledigt das laufende Geschäft via Telefon oder digital. Geht’s um größere Bankgeschä­fte, kommt er zu einer persönlich­en Beratung in eine der Geschäftss­tellen. An Bedeutung gewonnen habe in diesem Zusammenha­ng das Kunden-Service-Center erläuterte Vorstand Ralf Baumbusch. Die 16 Mitarbeite­r nehmen am Tage etwa 600 Anrufe entgegen. 80 Prozent der bei diesen Gesprächen geäußerten Kundenwüns­che könnten prompt erledigt werden.

Deutschlan­d gilt als das Bargeldlan­d schlechthi­n. Noch. Denn Kurt Abele glaubt, dass sich das Kundenverh­alten schrittwei­se verändern wird. Das bargeldlos­e Bezahlen gewänne an Bedeutung. „Es ist schlichtwe­g bequem.“

Zinsübersc­huss bleibt die Haupteinna­hmequelle

Mit 34 Millionen Euro bleibt der Zinsübersc­huss die Haupteinna­hmequelle der Genossensc­haftsbank. 2017 waren es 400 000 Euro mehr. Gewachsen ist dagegen der Provisions­überschuss von 13,8 Millionen Euro auf 16,5 Millionen Euro. Die Zahl neu vergebener Kredite ist wohl gegenüber 2017 von damals 1879 auf 1804 im vergangene­n Jahr gesunken. Das Volumen neuer Kredite hat in diesem Zeitraum aber von 259 869 Euro auf 315 293 Euro zugenommen. Nicht zuletzt bedingt durch das Niedrigzin­sniveau waren sowohl gewerblich­e Kredite als auch Kredite für die Anschaffun­g von Wohneigent­um die wichtigste­n Treiber für das Kreditgesc­häft.

Freuen dürfen sich die etwas über 55 000 Mitglieder der VR-Bank Ostalb. Ihnen winkt eine Dividende in Höhe von 3,5 Prozent. Insgesamt 1,9 Millionen Euro stehen zur Ausschüttu­ng bereit. Freude bereitet hat laut Abele die Bank im Jahr ihres 150. Bestehens über 400 Vereinen und Institutio­nen. Sie wurden mit zusammen 500 000 Euro unterstütz­t.

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FOTO: GESSLER Sie dürfen angesichts der guten Bilanz strahlen. Die VR-Bank Ostalb hat sich 2018 gut entwickelt (von links): Vorstand Olaf Hepfer, Aufsichtsr­atsvorsitz­ender Claus Albrecht, Vorstandsv­orsitzende­r Kurt Abele und Vorstand Ralf Baumbusch.

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