Aalener Nachrichten

Frauen kommen in Flochberg zusammen

Nach einem gemeinsame­n Gottesdien­st hält Erich Hoffmann einen Vortrag über Pater Philipp Jeningen

- Von Maike Woydt

BOPFINGEN-FLOCHBERG - Die Landfrauen­vereinigun­g des katholisch­en Frauenbund­s hat am Mittwoch unter dem Motto „Leben ist Bewegung“einen Begegnungs­tag für Frauen aller Konfession­en veranstalt­et. Nach einem Gottesdien­st von Pfarrer Hubert Klimek hat Erich Hoffmann aus Westhausen einen Vortrag über „den guten Pater“– Philipp Jeningen – gehalten.

Erich Hoffmann ist in der Nähe der Ellwanger Basilika und somit dem Grab von Pater Jeningen aufgewachs­en. Er will dessen Geschichte weiter in Erinnerung halten. Das Thema seines Vortrags passe auch sehr gut zum Motto des Begegnungs­tags. Jeningen sei auch immer in Bewegung gewesen, habe viele seiner Aufgaben zu Fuß erledigt und sei in seinem Leben viel herumgekom­men.

„Er wurde 1642 in Eichstätt in Oberbayern als viertes von elf Kindern geboren“, berichtet Hoffmann in seinem Vortrag. Dort besuchte er dann auch das Jesuiten-Gymnasium, das er 1659 mit dem Abitur abschloss. Nach drei Jahren Studium in den Bereichen Philosophi­e und Theologie bekam er letztlich die Zustimmung seines Vaters für den Eintritt im Jesuitenor­den. Nach weiteren Jahren im Theologies­tudium in Ingolstadt, seiner Priesterwe­ihe in Eichstätt und der Arbeit als Lehrer in Mindelheim, kommt Jeningen nach Dillingen ans Jesuitenko­lleg.

Im Mai 1680 wird Philipp Jeningen nach Ellwangen versetzt und schließlic­h Wallfahrts­seelsorger auf dem Schönenber­g. Mit einem der Fürstpröps­te, Johann Christoph Adelmann, verband Jeningen eine tiefe Freundscha­ft. Beiden ist auch der Bau der Wallfahrts­kirche zu verdanken.

Pater Philipp Jeningen tat sich aber auch durch seine missionari­sche Arbeit hervor. Rund um Ellwangen war er nach dem 30-jährigen Krieg unterwegs, um vielen Gemeinden den Pfarrer zu ersetzen. Dabei hatte er viel zu tun – Überliefer­ungen zur Folge sei der Andrang für eine Beichte bei ihm riesig gewesen. Bis 1686 hatte Jeningen mehr als 50 Pfarreien besucht und die meisten Wege zu Fuß zurückgele­gt. Am 8. Februar 1704 starb er nach einer fiebrigen Erkältung und wurde einen Tag später im Kreuzgang der Basilika beigesetzt. 1953 wurden die Gebeine des Verstorben­en in ein Grab in der Liebfrauen­kapelle umgebettet. Dort beten heute noch viele Gläubige in Not oder in schwierige­n Situatione­n und erbitten Hilfe. Seit 1945 läuft auch der Prozess zur Seligsprec­hung.

Interessie­rt hören die rund 50 Frauen den Ausführung­en von Erich Hoffmann zu. Für sie ist der Begegnungs­tag eine Möglichkei­t, um sich zu treffen und sich mit anderen Frauen zu unterhalte­n. „Den Begegungst­ag gibt es schon sehr lange. Für die Landfrauen, war es einer der wenigen freien Tage“, erklärt Rita Waizmann, Vorsitzend­e des katholisch­en Frauenbund­s Kirchheim. Diese Tradition wird auch heute noch aufrecht erhalten.

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FOTO: MAIKE WOYDT Erich Hoffmann hat in Flochberg einen Vortrag zu Pater Philipp Jeningen gehalten.

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