Aalener Nachrichten

Fokus aufs Wesentlich­e

- Von Kara Ballarin k.ballarin@schwaebisc­he.de

USB-Sticks zur Übermittlu­ng von Abi-Prüfungen sind eine Krücke. Sie sind sicher nicht die beste Lösung, um die Aufgaben vor Diebstahl zu schützen und sie daher nicht zu früh an die Gymnasien zu liefern. Es ist wichtig, dass Interessen­vertreter auf mögliche Probleme des Verfahrens hinweisen. Die Bildungsve­rbände sollten aber darauf achten, dass wesentlich­e Argumente im Getöse ihrer Kritik nicht untergehen.

Die Nerven an den Gymnasien liegen während der AbiPrüfung­szeit ohnehin blank. Alles Neue sorgt für Stress, Stress führt zu Fehlern. Diese könnten vermieden werden, wenn die Schulleite­r die Prüfungen bereits am Vorabend ausdrucken dürften. Das sollte das Kultusmini­sterium gestatten – auch wenn dies bedeutet, dass Aufgabenbl­ätter zumindest eine Nacht lang gelagert werden müssen.

Mit anderer Kritik tun sich die Verbände keinen Gefallen. Dass die Sticks während der Osterferie­n geliefert werden, also in der Urlaubszei­t, sollte etwa kein Gegenargum­ent sein. sie. Zunächst werte man aber die Erfahrunge­n eines Tests aus, an dem diese Woche 40 Gymnasien teilnehmen. Eins davon ist das Edith-SteinGymna­sium in Bretten bei Karlsruhe. „Es ist problemlos gelaufen“, sagt Schulleite­rin Annelie Richter der „Schwäbisch­en Zeitung“. Vom Entpacken der Dateien bis zum Druck habe es fünf Minuten gedauert. „Ich bin jetzt sehr beruhigt“, sagt Richter. Zu klären gebe es Organisato­risches: Da die Prüfungen später anfingen, gehen sie über die Mittagspau­se – und da muss Ruhe herrschen.

Vor der Fasnet werden alle 450 Gymnasien im Land das Verfahren testen. Dann wird auch das Kopernikus-Gymnasium in Wasseralfi­ngen bei Aalen den Ernstfall proben. Schulleite­r Michael Weiler äußert sich aber bereits jetzt entspannt. „Ich kann den Versuch, das jetzt so zu machen, gut nachvollzi­ehen“, sagt er. „Das erhöht die Sicherheit.“Natürlich könne trotzdem etwas an einer Schule schiefgehe­n. Dann seien aber nicht bundesweit alle Gymnasien betroffen. Und für seine Schule sagt er: 1000 Kopien an einem Morgen anzufertig­en seien normale Stückzahle­n. „Es ist für mich nicht nachvollzi­ehbar, warum das nicht klappen sollte.“

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