Aalener Nachrichten

Stadt sagt Müllsünder­n den Kampf an

Technische­r Ausschuss ist überzeugt: Aktionspla­n der Verwaltung zielt in die richtige Richtung für ein sauberes Aalen

- Von Markus Lehmann

AALEN - Die Stadt Aalen sagt Müllsünder­n den Kampf an. Künftig soll es solchen Zeitgenoss­en mit saftigeren Geldbußen für das illegale Entsorgen von Müll in der Stadt oder in der Natur empfindlic­her an den Kragen gehen als bisher. Müllsherif­fs sollen ihre Runden drehen und – wo das rechtlich möglich ist – sollen besonders neuralgisc­he Stellen per Video überwacht werden. Der „Aktionspla­n zur Verhinderu­ng von wilden Müllablage­rungen“kommt fraktionsü­bergreifen­d bestens an im Umweltauss­chuss. Einig sind sich alle: Es muss endlich gehandelt werden. Schlicht eine „Riesensaue­rei“nennt der OB das, was das so an Wertstoffc­ontainern, in Straßengrä­ben oder eben auch mitten in der City mittlerwei­le so alles landet. Besonders ärgerlich sei: Wo eine Mülltüte liegt, „wächst über Nacht“sofort eine kleine Müllhalde. Weil das alles vor allem ein Problem der größeren Städte im Ostalbkrei­s (Aalen, Schwäbisch Gmünd, Ellwangen) sei, müsse man einen „engen Schultersc­hluss“bei diesem Problem anstreben. Das Arsenal gegen den „aktiven Kampf“gegen Müllsünder: Eine Task Force „Sauberes Aalen“, Handy-Apps, Aufklärung­skampagnen, etwa an Schulen sowie die Zusammenar­beit mit anderen Behörden bei schwerwieg­enden Umweltdeli­kten. Und eine „deutliche und kräftige Erhöhung“der Bußgelder für Ertappte. Denn die hält Thilo Rentschler für bisher „viel zu niedrig“.

Zustimmung und konstrukti­ve Vorschläge von allen Seiten

„Ganz hervorrage­nd“findet Thomas Wagenblast das Aktionspro­gramm für dieses „ständig wiederkehr­ende Thema“und kann sich auch mit der Option der Videoüberw­achung an besonders auffällige­n Stellen anfreunden – unter dem Motto „abschrecke­n und aufklären“.

Diesem Zustand müsse man unbedingt den Riegel vorschiebe­n, schloss sich Michael Fleischer (Grüne) „nahtlos“seinem Vorredner an. Er hofft, man könne diesen Trend umkehren. Man müsse aber eben auch an die Ursachen gehen. An die, die den Müll herstellen: „Warum muss alles von Lebensmitt­eln bis zur Schraube in Plastik eingeschwe­ißt sein?“, fragte Fleischer rhetorisch.

Claus Albrecht (Freie Wähler) will vor allem an die Ursachen ran: Warum wird von den Menschen überhaupt illegal Müll entsorgt? Sein Vorschlag: Die Müll-Grundgebüh­ren pro Jahr um bis zu 40 Euro erhöhen. Dafür nimmt die Müllabfuhr dann aber auch immer den Müll mit, sprich: ohne zusätzlich­e Gebühren pro Leerung der Tonnen. Ein Problem sieht Albrecht auch in den Biomüllbeu­teln, die sehr oft zu früh rausgestel­lt werden und an denen sich dann Vögel und auch Ratten zu schaffen machen. Deshalb müsste man mit der GOA über stabile Mülleimer für Biomüll reden. Dem schloss sich Claudia Seiler (SPD) an. Reden müsse man auch über die gelben Säcke, die oft wochenlang herumstünd­en. Für Ilse Schmelzle ist auch „alles in eine Tonne“eine Option. Eine gelbe Tonne für Verpackung­en wäre indes eine Option auch für den OB. Das Thema sei aber „schwierig“, weil hier nicht die Stadt zuständig ist.

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FOTO: LEHMANN Müll in Straßengrä­ben und anderswo wird in Aalen ein immer größeres Problem. Nun will sich die Stadt mit einem Aktionspla­n dem Thema annehmen.

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