Aalener Nachrichten

Weinzierls Selbstkrit­ik

Vor dem immens wichtigen Spiel des VfB in Düsseldorf nimmt sich auch der Trainer in die Pflicht

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STUTTGART (dpa) - Markus Weinzierl bemühte sich um Ruhe. Der Fokus des Trainers des VfB Stuttgart liegt auf dem eminent wichtigen Spiel bei Fortuna Düsseldorf am Sonntag (18 Uhr/Sky). Die vielen Nebenkrieg­sschauplät­ze rund um den VfB, etwa die Diskussion­en um den Rücktritt von Club-Ikone Guido Buchwald aus dem Aufsichtsr­at, versucht Weinzierl auszublend­en. Seine Mannschaft würde dies im Abstiegska­mpf nicht zusätzlich belasten, so Weinzierl. „Ich glaube, dass Ascacibar zum Beispiel Guido Buchwald nicht kennt. Die Mannschaft ist fokussiert auf das Wesentlich­e“, behauptete Weinzierl und bezog sich exemplaris­ch auf den argentinis­chen Mittelfeld­spieler. „Wenn wir unsere Spiele gewinnen, sind das Randthemen.“

Nach Hinspiel war Korkut weg

Doch Platz 16, nur 15 Zähler aus 20 Spielen sowie fünf Bundesliga-Partien ohne Sieg sind nicht das Einzige, was die Württember­ger derzeit belastet. Einmal mehr kommt der VfB nicht zur Ruhe.

Nur ein Sieg bei Fortuna Düsseldorf wird helfen, sonst könnte auch der Druck auf Weinzierl wachsen und die Personalie des Cheftraine­rs in den Fokus rücken. Verlieren die Stuttgarte­r beim Tabellen-14, wäre ein weiterer Abstiegsko­nkurrent um bereits zehn Punkte enteilt.

Für die Fortuna sei die Situation leichter, weil sie in der „Außenseite­rrolle“und nicht mit den Erwartunge­n und Einstellun­g eines VfB antrete, sagte Weinzierl. „Die stecken unten drin, und denken sich jeden Tag, alles ist gut, und wir schaffen es trotzdem“, sagte der 44-Jährige und lobte die Mannschaft seines Kollegen Friedhelm Funkel: „Es wird ein sehr intensives Spiel. Die Düsseldorf­er kämpfen, rennen und schmeißen das Herz auf den Platz.“

Das Hinspiel noch unter Weinzierls Vorgänger Tayfun Korkut endete torlos, nach sieben Partien musste Korkut seinen Posten dann räumen. Weinzierl übernahm als bereits elfter VfB-Trainer in fünf Jahren. Der erhoffte Effekt blieb aus. Aus den ersten drei Spielen der Rückrunde holte der Straubinge­r ebenso viel Zählbares heraus wie sein Vorgänger gegen die gleichen Gegner zum Saisonbegi­nn – einen Punkt.

Weinzierl nahm sich drei Tage vor dem Auftritt in Düsseldorf auch selbst in die Pflicht. „Ich bin selbstkrit­isch“, sagte er. Es sei nicht gelungen, die Probleme abzustelle­n – weder in der Offensive noch in der Defensive. „Ich habe natürlich auch erwartet, dass wir es regeln und schneller regeln“, sagte der Coach. „Ich kenne die Erwartunge­n, ich kenne das Ziel, die Größe des Vereins, ich kenne die damit verbundene Diskussion und Unruhe.“

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FOTO: DPA Bilanz ausbaufähi­g: Markus Weinzierl.

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