„Wir kommen uns manchmal verlassen vor“
Rund 40 Bewohner beim Rundgang mit OB Rentschler durch die Triumphstadt
AALEN - Rund 40 interessierte Bürger sind am Freitagnachmittag zu einem Rundgang mit Oberbürgermeister Thilo Rentschler in die Triumphstadt gekommen. Der Vorsitzende der Wohngemeinschaft Triumphstadt/Zochental, Sigmar Tomaschko, machte dabei deutlich, wo die 4000 Einwohner des Quartiers der Schuh drückt: zu wenig Parkplätze, kein Versammlungsraum und die ungeklärte Situation auf dem Gelände bei der Augustinuskirche.
„Wir kommen uns manchmal etwas verlassen vor“, sagte Tomaschko beim Rundgang durch den MichaelBraun-Ring. Viele Häuser stammten aus den 60er Jahren, die Triumphstadt veralte zusehends. Seiner Einschätzung nach werden rund 20 Häuser nur von Einzelpersonen bewohnt. Tomaschko weiter: „Wohnungen, die damals für 48 000 Mark gebaut wurden, kosten heute 200 000 Euro.“
Parken an der Bildungsstätte?
An der Bildungs- und Tagesstätte der Bundesagentur für Arbeit seien am Wochenende viele Parkplätze leer, doch dürften diese nicht benutzt werden, beklagte Tomaschko. Hier will sich Oberbürgermister Thilo Rentschler um eine Lösung kümmern. Auch in den anderen Seitenstraßen zum Micheal-Braun-Ring ist nach Meinung der Bewohner die Parkplatzsituation sehr prekär. Häufig sei hier die Fahrbahn durch parkende Fahrzeuge eingeengt.
Am Herzen liegen Sigmar Tomaschko auch der fehlende Versammlungsraum in der Triumphstadt und die nur dürftige Gastronomie in diesem Quartier. Auch könne er sich vorstellen, wie in Dewangen einen Einkaufsladen zu eröffnen. Dafür sieht der Oberbürgermeister aufgrund der räumlichen Nähe zum Kaufland jedoch keine große Perspektive.
Angesprochen wurde die Frage, was an der Westpreußen-Straße mit dem ehemaligen evangelischen Kindergarten geschieht. Das Gelände sei anscheinend verkauft, meinte Tomaschko, doch es gebe keine offiziellen Informationen dazu. Nach Auskunft von Rentschler ist es bisher zu keinem Verkauf gekommen. Er werde sich der Sache annehmen.
Neues Leben in der Kirche
In der Augustinuskirche sprach sich Pfarrer Wolfgang Sedlmeier eindeutig dafür aus, die Kirche zu erhalten. Durch das Engagement der Wohngemeinschaft und auch der russischen Gemeinde sei hier wieder Leben eingekehrt. Er könne sich vorstellen, dass ein Investor auf dem Grundstück bei der Kirche eine Begegnungsstätte, einen Spielplatz, ein Tagescafé und eine Boulebahn errichte. „Hier rennen Sie offene Türen bei uns ein“, sagte Rentschler hierzu. Er warnte allerdings vor zu großem Optimismus hinsichtlich der Zeitschiene. Man müsse zunächst Baurecht schaffen, dann planen und bauen. Der Oberbürgermeister nannte einen Zeitrahmen von fünf Jahren bis zur Realisierung.