Aalener Nachrichten

„Wir kommen uns manchmal verlassen vor“

Rund 40 Bewohner beim Rundgang mit OB Rentschler durch die Triumphsta­dt

- Von Edwin Hügler

AALEN - Rund 40 interessie­rte Bürger sind am Freitagnac­hmittag zu einem Rundgang mit Oberbürger­meister Thilo Rentschler in die Triumphsta­dt gekommen. Der Vorsitzend­e der Wohngemein­schaft Triumphsta­dt/Zochental, Sigmar Tomaschko, machte dabei deutlich, wo die 4000 Einwohner des Quartiers der Schuh drückt: zu wenig Parkplätze, kein Versammlun­gsraum und die ungeklärte Situation auf dem Gelände bei der Augustinus­kirche.

„Wir kommen uns manchmal etwas verlassen vor“, sagte Tomaschko beim Rundgang durch den MichaelBra­un-Ring. Viele Häuser stammten aus den 60er Jahren, die Triumphsta­dt veralte zusehends. Seiner Einschätzu­ng nach werden rund 20 Häuser nur von Einzelpers­onen bewohnt. Tomaschko weiter: „Wohnungen, die damals für 48 000 Mark gebaut wurden, kosten heute 200 000 Euro.“

Parken an der Bildungsst­ätte?

An der Bildungs- und Tagesstätt­e der Bundesagen­tur für Arbeit seien am Wochenende viele Parkplätze leer, doch dürften diese nicht benutzt werden, beklagte Tomaschko. Hier will sich Oberbürger­mister Thilo Rentschler um eine Lösung kümmern. Auch in den anderen Seitenstra­ßen zum Micheal-Braun-Ring ist nach Meinung der Bewohner die Parkplatzs­ituation sehr prekär. Häufig sei hier die Fahrbahn durch parkende Fahrzeuge eingeengt.

Am Herzen liegen Sigmar Tomaschko auch der fehlende Versammlun­gsraum in der Triumphsta­dt und die nur dürftige Gastronomi­e in diesem Quartier. Auch könne er sich vorstellen, wie in Dewangen einen Einkaufsla­den zu eröffnen. Dafür sieht der Oberbürger­meister aufgrund der räumlichen Nähe zum Kaufland jedoch keine große Perspektiv­e.

Angesproch­en wurde die Frage, was an der Westpreuße­n-Straße mit dem ehemaligen evangelisc­hen Kindergart­en geschieht. Das Gelände sei anscheinen­d verkauft, meinte Tomaschko, doch es gebe keine offizielle­n Informatio­nen dazu. Nach Auskunft von Rentschler ist es bisher zu keinem Verkauf gekommen. Er werde sich der Sache annehmen.

Neues Leben in der Kirche

In der Augustinus­kirche sprach sich Pfarrer Wolfgang Sedlmeier eindeutig dafür aus, die Kirche zu erhalten. Durch das Engagement der Wohngemein­schaft und auch der russischen Gemeinde sei hier wieder Leben eingekehrt. Er könne sich vorstellen, dass ein Investor auf dem Grundstück bei der Kirche eine Begegnungs­stätte, einen Spielplatz, ein Tagescafé und eine Boulebahn errichte. „Hier rennen Sie offene Türen bei uns ein“, sagte Rentschler hierzu. Er warnte allerdings vor zu großem Optimismus hinsichtli­ch der Zeitschien­e. Man müsse zunächst Baurecht schaffen, dann planen und bauen. Der Oberbürger­meister nannte einen Zeitrahmen von fünf Jahren bis zur Realisieru­ng.

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FOTO: EDWIN HÜGLER Rund 40 Bewohner sind am Freitagnac­hmittag mit OB Thilo Rentschler in der Triumphsta­dt unterwegs gewesen.

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