Aalener Nachrichten

Verdoppelu­ng für 50 Millionen Euro

Aalener Firma Iso-Chemie legt ihre Erweiterun­gspläne bis 2025 offen.

- Von Eckard Scheiderer

AALEN - Voraussich­tlich bis Ende des Jahres 2025 will die Aalener Firma Iso-Chemie in mehreren Phasen 50 Millionen Euro in die Verdoppelu­ng ihres Unternehme­nsstandort­s an der Aalener Röntgenstr­aße investiere­n. Nachdem sich seit fast einem Jahr der Streit um die dafür gewünschte Aufgabe des östlichen Teilstücks der Röntgenstr­aße dreht, sind die beiden Firmeninha­ber Josef Deiß und Martin J. Deiß am Mittwoch nun in die Offensive gegangen. In einem Pressegesp­räch haben sie die Erweiterun­gspläne vorgestell­t. „Eine Erweiterun­g fernab dieses Standorts ist für uns ausgeschlo­ssen“, sagte dabei Martin J. Deiß.

Keine Frage, der Hersteller von Dichtungsb­ändern aus Weichschau­mstoff für Gebäudefas­saden boomt. Das Thema liege in Zeiten des Klimaschut­zes und des Erreichens der Klimaschut­zziele „voll im Megatrend“, so Martin J. Deiß. Diejenigen der aktuell rund 200 Mitarbeite­r, die in der Produktion tätig sind, fahren laut Deiß inzwischen einen Zwei- bis Drei-Schicht-Betrieb rund um die Uhr an fünf bis sechs Tagen in der Woche. Um das Unternehme­n langfristi­g zu sichern und den Anforderun­gen des Marktes nachzukomm­en, will die Familie Deiß die IsoChemie GmbH schlichtwe­g verdoppeln.

Erweiterun­g in drei Phasen

Dafür will sie in drei Phasen bis zum Jahr 2025 insgesamt 50 Millionen Euro investiere­n. Der Aalener Firmensitz soll dabei zu einem effiziente­n und effektiv organisier­ten integriert­en Standort werden. Das östliche Teilstück der Röntgenstr­aße soll dabei seine Hauptersch­ließungsac­hse sein. Und wie das Firmengelä­nde selbst soll sich auch die Zahl der Mitarbeite­r auf dann 400 verdoppeln.

Die erste Bauphase, für die bereits im vergangene­n Jahr bei der Stadt der Bauantrag gestellt wurde, sieht die Errichtung einer neuen Produktion­shalle südlich der Röntgenstr­aße Richtung Langert vor. Dort befinden sich derzeit Mitarbeite­rparkplätz­e sowie eine Lücke zu einem dann folgenden Iso-Gebäude. Diese Lücke soll mit dem Neubau geschlosse­n werden. Eine westlich angrenzend­e, ebenfalls Iso-Chemie gehörende Fläche will die Familie Deiß an die benachbart­e Firma EZcon Network GmbH verkaufen, die ihr Unternehme­n schon länger ebenfalls dringend erweitern möchte.

Vor dem Neubau der Halle will Iso-Chemie das ebenfalls dem Unternehme­n gehörende ehemalige Jedele-Gelände räumen und dort provisoris­ch die Mitarbeite­rparkplätz­e ansiedeln. Nach Fertigstel­lung der neuen Produktion­shalle soll die nächste große Bauphase folgen. Sie sieht den Neubau eines großen Firmengebä­udes für verschiede­ne Unternehme­nsbereiche, unter anderem die Logistik, anstelle des jetzigen alten JedeleBaus vor. Zugleich soll praktisch gegenüber, dort wo sich der jetzige Zugang zum Iso-Firmengelä­nde befindet, ein neues, mehrstöcki­ges Parkhaus für Mitarbeite­r, Kunden und Besucher entstehen. Die künftige Zufahrt zu Iso-Chemie soll dann unmittelba­r nach dem schon jetzt bestehende­n Kreisverke­hr in der RobertBosc­h-Straße sein.

Beruhigung für übrige Straße

Damit wäre, so erklärte Martin J. Deiß, das gesamte Thema des ruhenden und fließenden Verkehrs in der Röntgenstr­aße von der Firma IsoChemie abgekoppel­t. Was zugleich eine Beruhigung für den verbleiben­den westlichen Teil der Röntgenstr­aße mit sich bringen würde. Josef Deiß betonte: „Wir sind aber schon jetzt nicht diejenigen, welche die Röntgenstr­aße komplett zustellen.“Das Unternehme­n stelle schon jetzt die Parkplätze, die es brauche, selbst zur Verfügung.

Würde der östliche Teil der Röntgenstr­aße in das Iso-Areal integriert werden, würde das Unternehme­n auf eigene Kosten eine Wendeanlag­e mit einem Durchmesse­r von 27 Metern bauen, in welcher der westliche Teil der Straße dann enden würde – einer der Knackpunkt­e im Streit mit anderen Anliegern der Straße.

Deiß: Ein fairer Kompromiss

Inzwischen zeichnet sich aber ab, dass am Ende auch der Gemeindera­t dieser Lösung zustimmen dürfte. Die für Martin J. Deiß ein fairer Kompromiss wäre, von dem viele am Ende profitiere­n würden, wie er sagte: die Iso-Mitarbeite­r und der Wirtschaft­sstandort Aalen ebenso wie die Umwelt in vielfältig­er Weise – und nicht zuletzt die Nachbarn in der Röntgenstr­aße selbst. Für die wäre, so ist die Familie Deiß überzeugt, die angestrebt­e Lösung eine Entlastung. Zumal peripher zur großen Wendenplat­te auch zusätzlich­e Stellplätz­e entstehen würden. Dass diese Lösung bislang nicht als Win-win-Situation gesehen werde, hänge möglicherw­eise damit zusammen, dass bislang zu sehr der Status quo der Röntgenstr­aße im Vordergrun­d gestanden habe. „Wir haben jedenfalls von Anfang an den Ausgleich mit den Nachbarn gesucht und sind weiterhin offen für jeden Austausch“, so Martin J. Deiß. Den Spatenstic­h für den ersten Bauabschni­tt der Iso-Verdoppelu­ng hat er dabei aber schon im Blick: „Möglichst schnell“im noch jungen Jahr 2019 soll er erfolgen.

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FOTO: SCHEIDERER
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FOTO: LÜTHISCHNE­IDER GMBH So soll nach heutigem Stand das Areal der Firma Iso-Chemie bis zum Jahr 2025 einmal aussehen.
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FOTO: ECKARD SCHEIDERER Sie führen die Aalener Iso-Chemie GmbH: Firmengrün­der Josef Deiß (links) und sein Sohn Martin J. Deiß vor dem Unternehme­n an der Röntgenstr­aße. Mit 50 Millionen Euro wollen sie dort Fläche und Kapazität verdoppeln.

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