Leute
Die deutsche Geigerin AnneSophie Mutter (55, Foto: dpa) erhält den schwedischen PolarMusikpreis. „Mit ihrer Stradivari unter dem Kinn ist Anne-Sophie Mutter nicht nur eine leidenschaftliche und risikofreudige Musikerin – sie ist auch eine Geschichtenerzählerin“, hieß es in der Begründung. Die 55-Jährige engagiert sich auch seit Jahren in der Förderung junger Musiker. Der Polar-Musikpreis wurde 1989 von Stig Anderson ins Leben gerufen, der als Manager der Popband ABBA bekannt wurde. Er sucht jedes Jahr zwei der drei Preisträger aus, die ein Preisgeld von jeweils einer Million schwedischen Kronen (95 700 Euro) bekommen. Zusammen mit Mutter wird als erster Hip-Hop-Künstler überhaupt der
DJ-Pionier
Grandmaster
Flash (Foto: dpa) geehrt. Der 60-jährige USKünstler, der mit bürgerlichem Namen Joseph Saddler heißt, wurde 1992 durch seinen Hit „The Message“über Gewalt, Drogen und Armut bekannt. Außerdem entwickelte er DJ-Techniken wie das Scratching. Die Polar-Jury würdigte Grandmaster Flash als „Wissenschaftler und Virtuosen, der bewiesen hat, dass Plattenteller und Mischpulte Musikinstrumente sein können“. Der DJ erklärte, die Auszeichnung sei „solch eine Ehre, weil in unserer Kultur oft übersehen wird, was wir als DJs tun“. Dritter Preisträger ist die Stiftung Playing For Change, die benachteiligten Kindern aus aller Welt Musikunterricht und Kunsterziehung ermöglicht. Mit 15 Musikschulen und -programmen habe die Stiftung „das Leben von mehr als 15 000 Kindern und ihren Gemeinden“bereichert, hieß es. (dpa) Sie gehört zu den Schauspielerinnen, die gerade als ältere Frauen vor der Kamera überzeugen. Für ihr Lebenswerk bekommt Charlotte Rampling (73, Foto: dpa) nun den Goldenen Ehrenbären und wird auf der Berlinale mit einer Hommage geehrt. In fast sechs Jahrzehnten vor der Kamera hat sie in ihren mehr als 100 Rollen sehr eigenwillige Charaktere verkörpert. In „Der Nachtportier“(1974) entwickelt sie als ehemalige KZ-Insassin ein sadomasochistisches Verhältnis zu ihrem Ex-Aufseher. Für „Max, mon amour“(1986) nimmt sie sich einen Affen als Liebhaber. Für Ozons „Unter dem Sand“(2000) verdrängt sie den offensichtlichen Tod ihres Mannes. In „In den Süden“(2005) kompensiert sie an den Stränden Haitis fehlende Leidenschaft durch gekauften Sex. Ihren ersten Bären konnte Rampling 2015 für ihre Rolle in „45 Years“entgegennehmen. (dpa) Regisseurin Agnès Varda (90, Foto: dpa) sieht es lässig, dass ihre Filme keine Kassenschlager sind. „Um ehrlich zu sein, haben meine Filme niemals wirklich Geld eingebracht“, sagte die Künstlerin am Mittwoch auf der Berlinale. Nur „Vogelfrei“, für den sie 1985 den Goldenen Löwen bekam, habe ein wenig Geld verdient, die anderen Filme seien im Verleih mäßig gelaufen. „Aber meine Filme haben überall auf der Welt ein Echo gefunden.“Auf der Berlinale läuft ihr neuer Film „Varda by Agnès“außer Konkurrenz. Die in Belgien geborene und in Frankreich aufgewachsene Filmemacherin wird bei den Filmfestspielen mit einer Berlinale Kamera geehrt. (dpa)