Viele Bedenken gegen Kinderkrippe im Rathaus
Grüne und Freie Wähler sehen eine U3-Betreuung im Wasseralfinger Rathaus kritisch – Mehrheit stimmt aber zu
AALEN (lem) - Geradezu eindringlich hat die Stadtspitze im Technischen Ausschuss die Gemeinderäte gebeten, der geplanten Kinderkrippe im zweiten Obergeschoss des Wasseralfinger Rathauses das OK zu geben. Denn mit der auf zunächst zehn Jahre lang ausgelegten Gruppe für maximal zehn U3-Kinder fremdeln vor allem die Grünen.
Lang wurde diskutiert und mit Bedenken wegen des Brandschutzes, der Außenanlage (geplant im Pfarrgarten gegenüber), der Toiletten und andere Einwände gegen die Interims-Kita argumentiert. Besonders verwundert reagierten die CDU- und SPD-Ortschaftsräte aus Wasseralfingen. Denn der Ortschaftsrat hatte bereits mit zehn Ja-Stimmen und zwei Enthaltungen für die Kinderkrippe im Rathaus votiert.
Darum geht es: Auch im größten Aalener Stadtbezirk fehlen U3-Plätze. Als Übergangslösung bis das neue evangelische Gemeindezentrum mit Kita bei der Magdalenenkirche gebaut ist, will die evangelische Kirchengemeinde Wasseralfingen-Hüttlingen als Träger im Rathaus eine Krippe einrichten. Die Malteser-Hilfsdienste wollen auf dem gleichen Stockwerk eine Demenz-Tagesgruppe anbieten. Um die Genehmigung für die Kita zu bekommen, muss ein Außenbereich nachgewiesen werden. Und der soll nach den Plänen der Stadt auf etwa 50 Quadratmetern im 70 Meter entfernten Pfarrgarten entstehen. Laut Verwaltung gab und gibt es intensive Verhandlungen mit der katholischen Kirchengemeinde.
Zu viele Hindernisse
Vehement gegen die Rathaus-Kindergrippe ist, wie in der vergangenen Sitzung des Ortschaftsrats, Sigrun Huber-Ronecker (Grüne). Zwar begrüße sie die Demenzgruppe und auch eine Krippe für Kinder unter drei Jahren. Aber eben nicht im zweiten Stock des Rathauses. Dort gebe es „zu viele Hindernisse, die zu überwinden sind“.
Mehrmals hatte sich Andrea Hatam (SPD) gemeldet. Was Wasseralfingens Ortsvorsteherin unter anderem sehr wundert: Der Kindergarten Sankt Maria gegenüber des Pfarrhauses ist seit etlichen Jahren im zweiten Stock untergebracht – „und darüber gab es überhaupt keine Diskussion.“
Kritisch geäußert hat sich auch Thomas Rühl (Freie Wähler). Diese Idee widerspräche allen Vorgaben für andere Kitas. Cora Berreth (Die Linke./pro Aalen) brachte den Brandschutz und den Aufzug ins Spiel – ob der im Brandfall ausreichen würde. Während der Sitzung hatte sich Aalens Erster Bürgermeister Wolfgang Steidle beim Brandschutzbeauftragten erkundigt. Mit dem Ergebnis: Alles in Ordnung, keine Bedenken, kein Problem. Steidle bat um Zustimmung und OB Thilo Rentschler warb „geben Sie sich einen Ruck“. Den gaben sich auch die Kritiker: Sieben Enthaltungen, zwölf Ja-Stimmen, Nobert Rehm (FDI) stimmte mit Nein gegen die RathausKinderkrippe.