Am Marktplatz bröselt das Pflaster weiter
Stadt will die Ursache rechtlich prüfen lassen – Schon 2018 wurden 350 Steine ausgetauscht
ELLWANGEN (gr) - In den letzten Tagen hatte der Schnee die Schäden zeitweise gnädig verborgen, jetzt ist es aber nicht zu übersehen: Die Steine am Marktplatz bröckeln munter weiter. Erst im letzten Jahr hatte die Stadt rund 350 Steine austauschen lassen. Die nächste Aktion dürfte nicht lange auf sich warten lassen.
Für Dolomit hatte sich der Gemeinderat im Mai 2013 entschieden, weil der Stein in sich gemustert, farbig und lebhaft sei. So wirke auch eine große Fläche nicht öde, hieß es. Granit dagegen wirke kalt und auf großer Fläche weniger lebendig. Allerdings hatten einige Mitglieder des Rats schon damals gefragt, ob der Dolomit denn auch haltbar sei, weil es damit wenig Erfahrungen gebe.
Die gibt es schon. Auf dem Platz vor dem Verkehrsmuseum in München liegt seit 2007 Dolomit, auf einem Platz im Stadtteil Sendling seit Mai 2013. Es seien keine besonderen Schäden zu verzeichnen, schreibt eine Sprecherin des Baureferats. Beide Plätze seien aufgewertet worden, dort fänden Feste, Märkte und andere Veranstaltungen statt, das heißt, auch diese Plätze werden wie der Ellwanger Marktplatz befahren. Verlegt wurde Wachenzeller Dolomit aus Bayern.
In Ellwangen erweist sich der Stein als weniger haltbar. Bereits im vergangenen Jahr sind 350 Steine ausgewechselt worden. Der Austausch der offensichtlich mangelhaften Steine wurde von der Firma sofort zugesagt, sagte damals der Leiter des Stadtentwicklungsamts, Klaus Ehrmann. Die 350 Steine hatten eine Fläche von 15 bis 20 Quadratmetern. Angesichts der Gesamtfläche des Marktplatzes waren das 0,05 Prozent. Eigentlich nicht viel, wenn es nun nicht an anderer Stelle weiterginge.
Deshalb müsste nun die nächste Austauschaktion folgen. Viele der großen Steine haben abgebrochene Ecken. Auch das Kopfsteinpflaster, mit dem der Umriss der Magdalenenkapelle nachgebildet ist, ist an manchen Stellen sehr ramponiert.
Woran das liegt, ob die Steine das Problem sind oder das Verlegen, will die Stadt jetzt rechtlich prüfen lassen, sagt Pressesprecher Anselm Grupp. Ein gerichtliches Verfahren bahne sich an.