Riverrock-Rettung, Insolvenzverfahren, Betrugsverdacht – Alnos Niedergang und Neuanfang
Der
mit Stammsitz in Pfullendorf (Kreis Sigmaringen) ist vor allem die Geschichte von Krise und Misswirtschaft: Seit das Unternehmen im Jahr 1995 seine Aktien in den Handel brachte, schrieb der Konzern nur drei Jahre keine roten Zahlen. Wechselnde Chefs, die sich selbst bereicherten, neue Töchter und am Ende ein erbitterter Streit zwischen alten Vorständen und neuen Investoren gipfelten in der totalen Pleite.
der monatelang nach einem Ausweg für das am Boden liegende Unternehmen gesucht hatte, stellte Anfang Dezember 2017 die Geschäftstätigkeit ein, um die einzelnen Vermögenswerte von Alno nach und nach zu verkaufen. Erst kurz vor Weihnachten entschloss sich der
doch noch, den Standort Pfullendorf für 20 Millionen Euro zu kaufen und die Produktion am 1. Januar 2018 wieder aufzunehmen. Die ersten Maschinen gingen im Frühjahr in Betrieb. Die Geschäftsführung der neuen Alno GmbH übernahmen
der frühere Vertriebsvorstand der alten Alno AG, als CEO und als CFO, bevor Sandmann seine Tätigkeit im Sommer aufgab und seine Tätigkeit kündigte. Riverrock kündigte an, weitere 20 Millionen Euro in Alno zu investieren, mit denen Kresser den Küchenbauer nun bis Anfang 2020 in die schwarzen Zahlen bringen will. Doch auch die Geschichte der alten Alno AG ist nicht zu Ende: Insolvenzverwalter Martin Hörmann ist dabei, die Geschäftsvorfälle der vergangenen Jahre aufzuarbeiten, nachdem er alle „wesentlichen sanierungs- und fortführungsfähigen Vermögenswerte“an Investoren verkauft hat. Im Zuge dieser Aufarbeitung hat die Frankfurter Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Andersch und die Wirtschaftskanzlei Gleiss Lutz festgestellt,
Hörmann schließt eine Klage vor Gericht nicht aus, um die Anfechtungs- und Haftungsansprüche gegen ehemalige Vorstände der Alno-Gläubiger durchzusetzen. Klar ist aber, dass sich das alles noch sehr lange hinziehen wird. „Es wird noch Jahre dauern, bis das Insolvenzverfahren abgeschlossen sein wird, eine Quote an die Gläubiger ausgeschüttet sein wird und die Bücher anschließend geschlossen werden können“, sagte Hörmann der „Schwäbischen Zeitung“. Hinzu kommt, „Wir ermitteln gegen 17 Beschuldigte, allesamt frühere Vorstände der alten AG oder frühere Mitglieder der Geschäftsführung von Alno-Töchtern“, wie Staatsanwalt Heiner Römhild bestätigte. Zu den Personen gegen die Ermittlungen laufen gehören nach Informationen der „Schwäbischen Zeitung“aus Unternehmenskreisen der langjährige
und seine Müller und Demirtas hatten sich in den letzten beiden Jahren vor der Pleite einen Kampf um Alno mit der
geliefert, die Müller selbst als Investor nach Pfullendorf geholt hatte. (ben)