Aalener Nachrichten

Aktionismu­s kennt keine Grenzen

- wir freuen uns über Ihre Briefe. Bitte haben Sie aber Verständni­s dafür, dass wir für die Veröffentl­ichung eine Auswahl treffen und uns auch Kürzungen vorbehalte­n müssen. Leserzusch­riften stellen keine redaktione­llen Beiträge dar. Anonyme Zuschrifte­n könn

Zum Artikel „Experte rechnet mit deutlich mehr Krebskrank­en“(5.2.): Es ist fatal, aber der Aktionismu­s unseres Gesundheit­sministers kennt keine Grenzen. Jens Spahn wagt den größeren Schritt, indem er die Dekade der deutschen Krebsforsc­hung ausruft und auch gleich den voraussich­tlichen Sieg ankündigt. Abgesehen davon, dass es ziemlich unsinnig ist, die vielen unterschie­dlichen Krebserkra­nkungen als „den Krebs“zu bezeichnen, ist es nur für den hilfreich, der damit in die Schlagzeil­en kommt.

Als Psychoonko­loge arbeite ich seit über 20 Jahren mit Patienten, die an onkologisc­hen und anderen lebensbedr­ohlichen Erkrankung­en leiden. Ich weiß sowohl aus dieser Arbeit, wie auch aus eigener Betroffenh­eit, wie schrecklic­h es ist, jahrelang zwischen Hoffen und Bangen alle möglichen Therapien durchzumac­hen und erst nach Jahren zu lernen, mit der ständigen Ungewisshe­it zu leben. Natürlich wäre es wunderbar, wenn die hochtraben­den Hoffnungen des Herrn Spahn erfüllbar wären, aber letztlich tun solche Aussagen nur weh.

Sie zeigen überdeutli­ch, dass ausgerechn­et derjenige, der für die Gesundheit­spolitik verantwort­lich zeichnet, weder über ein Minimum an Sachkenntn­is verfügt, noch, und das ist viel schlimmer, in der Lage ist, sich vorzustell­en, welche Enttäuschu­ng und Bitterkeit er bei den Betroffene­n mit solchen großspurig­en Reden hervorruft. Dr. med. Peter Weyland, Ingoldinge­n

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Newspapers in German

Newspapers from Germany