„Suchst du noch oder wohnst du schon?“
Wasseralfinger SPD diskutiert mit dem Landtagsabgeordneten Daniel Born
AALEN-WASSERALFINGEN (gk) Der SPD-Ortsverein Wasseralfingen hat am Montagabend zu einem Diskussionsabend mit dem wohnungspolitischen Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Daniel Born, eingeladen. Etwa 25 interessierte Bürger, überwiegend SPD-Mitglieder, konnte der Ortsvereinsvorsitzende Peter Ott im Gasthof Stern begrüßen.
Sie werde jede Woche mindestens einmal auf eine Mietwohnung in Wasseralfingen angesprochen, sagte Ortsvorsteherin Andrea Hatam. „Schwierig“, so ihre übliche Antwort auf diese Frage. „Keine Chance“, so lautet dagegen ihre Antwort auf die Frage nach einer preiswerten, bezahlbaren Wohnung. Durch das Baugebiet Maiergasse, in dem auf rund 10 000 Quadratmeter auch Geschosswohnungsbau geplant ist, erwartet die Ortsvorsteherin in zwei bis drei Jahren eine gewisse Entspannung der Situation. Daniel Born schilderte die Lage auf dem Wohnungsmarkt aus Sicht der SPD. Während am Ende der grün-roten Landesregierung rund 88 000 Wohneinheiten (WE) im Land gefehlt hätten, seien dies mittlerweile etwa 145 000 WE.
Der Mangel an bezahlbaren Wohnungen wirke sich, so Born, auch immer mehr auf die Lebenssituation und das soziale Gefüge der Bevölkerung aus. Familiengründungen oder Kinderwünsche werden verschoben, weil es an geeigneten Wohnungen mangelt.
Es gelte, so Born, mit Geld und kreativen Ideen das Problem in den Griff zu bekommen, wobei auch das immer noch zentrale Siedlungselement, das Einfamilienhaus, hinterfragt werden müsse. Nach seinen Angaben gebe es im Land rund 200 000 Einfamilienhäuser, in dem nur eine Person lebe.
Wirksame Mietpreisbremse
Robert Ihl, Geschäftsführer der Aalener Wohnungsbau, schilderte die Bemühungen der Stadt im Bereich bezahlbarer Wohnraum. Er schätze die Lage am Aalener Mietwohnungsmarkt als angespannt, aber nicht als dramatisch ein. Mitte der 90er Jahre registrierte er etwa 2000 Wohnungssuchende, aktuell seien es etwa 1000. Die Aalener Wohnungsbau ist in Aalen, so Ihl, die wirkungsvollste Mietpreisbremse mit einem Preis von rund 5,35 Euro je Quadratmeter. In den nächsten Jahren werde man etwa 120 Millionen Euro in den Mietwohnungsbau investieren, unter anderem in der Maiergasse. Auch die Stadt selbst sei nicht untätig. Bauträger erhalten für jeden Quadratmeter neu gebauter Wohnungsfläche mit Mietpreisbindung einen Zuschuss von 188 Euro. Das Programm läuft über 15 Jahre, werde allerdings noch eher zögerlich in Anspruch genommen, weil die Baupreise aktuell enorm hoch seien. Den Ausführungen folgte eine lebhafte Diskussion mit den Besuchern.