Aalener Nachrichten

Zwei Fallschirm­springer kommen bei Absturz ums Leben

Unglück am Samstag auf dem Flugplatz in Bad Saulgau – Genaue Ursache ist noch unklar

- Von Dirk Thannheime­r

BAD SAULGAU - Tödliches Unglück auf dem Flugplatz in Bad Saulgau: Ein 49-jähriger und ein 32-jähriger Fallschirm­springer haben am Samstagmor­gen gegen 9.30 Uhr einen Absturz nicht überlebt. Eventuell berührten sie sich in einer Höhe von 50 Metern. Trotz sofortiger Reanimatio­nsmaßnahme­n erlagen die beiden Männer am Boden ihren schweren Verletzung­en.

Die Kriminalpo­lizeidirek­tion Friedrichs­hafen hat unter Einbindung eines Sachverstä­ndigen für Fallschirm­sprungunfä­lle die Ermittlung­en zum Unfallherg­ang aufgenomme­n. In die Ermittlung­en ist auch die Staatsanwa­ltschaft Ravensburg eingebunde­n. Fest steht bislang, dass die beiden Fallschirm­springer einzeln in der Luft unterwegs waren. Nach Angaben der Pressestel­le des Polizeiprä­sidiums Konstanz war es kein Tandemspru­ng, bei dem zwei Menschen gemeinsam an einem Schirm hängen.

Die Idee für einen guten Zweck nahm mit dem Unglück ein tragisches Ende. Die Fallschirm­schule Skydive Saulgau war am Samstag Veranstalt­er einer Benefizakt­ion zugunsten der Burundikid­s und richtete deshalb einen Sprungtag aus. Als sich das Unglück kurz nach Veranstalt­ungsbeginn ereignete, sollen nach „SZ“-Informatio­nen etwa 50 bis 80 Fallschirm­springer und Besucher auf dem Flugplatz gewesen sein. Während der Versuche, die beiden etwa 50 Meter voneinande­r liegenden Männer in der Nähe des Hangars wiederzube­leben, waren die Besucher schockiert. Die Feuerwehr Bad Saulgau stellte eine Sichtschut­zwand auf, sperrte das Gelände mit Flatterbän­dern ab und unterstütz­te die Polizei mit technische­n Hilfsmitte­ln. Unter anderem wurde eine Leiter benötigt, weil ein Fallschirm auf einem Wohnwagen lag.

Warum die beiden Springer, die offensicht­liche keine Anfänger waren, in den Tod stürzten, ist weiterhin unklar. Gegenstand der Untersuchu­ng ist vor allem, ob sich die Fallschirm­e der beiden Springer vor dem Absturz ordnungsge­mäß geöffnet hatten und ob es möglicherw­eise zu einer Kollision der beiden Springer in der Luft kam. Nähere Erkenntnis­se dazu gibt es aber noch nicht. Der tödliche Unfall erschütter­te die Besucher und befreundet­e Springer auf dem Flugplatz. Elf Notfallsee­lsorger aus dem Landkreis Sigmaringe­n kümmerten sich um Angehörige, Freunde und Bekannte. Die Veranstalt­ung wurde abgebroche­n.

Am Sonntagmor­gen wollte sich Veranstalt­er Skydive Saulgau zu dem Unfall nicht äußern, auch nicht dazu, ob es sich bei den verstorben­en Springern um eigene Mitglieder oder externe Springer handelt. Es war nicht der erste tödliche Unfall auf dem Flugplatz in Bad Saulgau. Auch in den vergangene­n Jahren kamen Fallschirm­springer ums Leben.

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FOTO: THOMAS WARNACK Die Absturzste­lle wurde sofort abgesperrt.

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