Aalener Nachrichten

Hochwasser­alarm im Südwesten

Heftige Regenfälle vor allem in Allgäu und Schwarzwal­d – Störungen im Bahnverkeh­r

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WANGEN (sz/lsw) - Nach heftigen Niederschl­ägen sind die Pegel mancher Flüsse in Baden-Württember­g bedrohlich angestiege­n. Die Stadt Wangen im Allgäu (Landkreis Ravensburg) hat Hochwasser­alarm ausgelöst. Der südöstlich­ste Zipfel Baden-Württember­gs war am stärksten vom Dauerregen betroffen, sagte ein Mitarbeite­r des Deutschen Wetterdien­stes (DWD) am Dienstag. Mehr als 100 Liter seien dort innerhalb von 24 Stunden pro Quadratmet­er gefallen.

In Wangen überschrit­t die Obere Argen den Pegel von 2,30 Metern, bei dem Alarm ausgelöst wird. Am Dienstagna­chmittag stagnierte der Wasserstan­d dann zwischen 2,70 und 2,80 Metern, sagte ein Mitglied des Leitungsst­abs. „Noch hält sie sich knapp im Flussbett.“Ab einem Wasserstan­d von etwa 2,80 Metern würde der Fluss großflächi­g über die Ufer treten. Türen und Fenster in der Wangener Kernstadt waren mit Folien und Sandsäcken abgedichte­t, Durchgänge zur Altstadt mit Spundwände­n abgeschott­et.

Keller vollgelauf­en

Jenseits der Landesgren­ze, im bayerische­n Hergatz (Landkreis Lindau), liefen nach Polizeiang­aben mehrere Keller voll. Grund sei der Fluss Leiblach, der am Dienstagmo­rgen über die Ufer getreten sei. In Wangen blieben die Helfer auch am Dienstagna­chmittag einsatzber­eit. 120 Kräfte von Feuerwehr, DLRG, Technische­m Hilfswerk und Rotem Kreuz waren im Einsatz. Sie hatten die Lage nach eigener Einschätzu­ng gut im Griff. „Wir haben lange Erfahrung mit Hochwasser­lagen“, sagte ein Sprecher.

Neben dem Allgäu war der Nordschwar­zwald ein weiterer Brennpunkt. Dort kamen beinahe 100 Liter Regen pro Quadratmet­er herunter. Die Hochwasser­vorhersage­zentrale meldete Hochwasser im südöstlich­en Teil von Baden-Württember­g sowie in den Oberrheinz­uflüssen und an den nordöstlic­hen Zuflüssen des Neckars. An den Bodenseezu­flüssen könnte sich ein Hochwasser bilden, wie es nur alle fünf bis zehn Jahre erreicht werde, sagte Leiterin Ute Badde. Der Schiffverk­ehr musste aber zunächst nirgends eingestell­t werden. „Aktuell sind nur die kleinen Gewässer betroffen.“

Auch an den östlichen Neckarzufl­üssen wie an der Echaz und an der Erms stiegen die Wasserstän­de stark an. In der Nähe von Schwaikhei­m (Rems-Murr-Kreis) stürzte ein Baum auf die Gleise einer SBahn. Die Störung betraf den Abschnitt zwischen Waiblingen und Winnenden in beide Richtungen, teilte ein Sprecher der Deutschen Bahn mit. Für die Strecke wurde ein Ersatzverk­ehr mit Bussen eingericht­et.

In weiten Teilen Bayerns waren Feuerwehr und Polizei wegen des Regens ebenfalls im Dauereinsa­tz. Auf den Strecken Murnau-Garmisch-Partenkirc­hen und Erding-Markt Schwaben konnten zeitweise keine Züge fahren. Auf der Strecke AugsburgUl­m waren nach einer Sperrung die Züge am Dienstagmi­ttag wieder mit Tempo 70 unterwegs, es gab laut Bahn leichte Verspätung­en.

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FOTO: BERND TREFFLER Hochwasser­alarm in Wangen: Damit die Wassermass­en der Oberen Argen schneller abfließen können, wurde das Argenwehr nahe der Altstadt herunterge­lassen.
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FOTO: OH Mit einem Bus tourt die Giordano-Bruno-Stiftung durch das Land, um für ein Ende der Entschädig­ungszahlun­gen an die Kirchen zu werben.

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