Den Himmel über Aalen erleben
Sternwarte Aalen feiert 50-jähriges Bestehen – Wegen Regens Festzelt statt Blick ins All
AALEN - Seit 50 Jahren können die Aalener auf der Schillerhöhe in die Sterne schauen und Mars, Jupiter, Saturn, die vier großen Galileischen Monde oder die Sonne genauer betrachten. Am 23. Mai 1969 wurde die Sternwarte als „Schul- und Volkssternwarte“eröffnet. Zu sehen gab’s an dem wolkenverhangenen Regenhimmel am Dienstagabend nichts. Dafür gab es einen kleinen Festakt mit regensicherem Festzelt.
Zwei Lehrer am Schubart-Gymnasium hatten die Idee für ein Aalener Sternenobservatorium. Und zwar auf dem Dach des Gymnasiums. Wie Stadtarchivar Georg Wendt zurückblickte, war das Vorhaben aber viel zu teuer und zu aufwendig, den 350-Kilogramm-Refraktor auf das Schuldach zu setzen.
Wettlauf zum Mond weckte das Interesse am Weltall
Im Nachhinein war das nicht tragfähige Dach ein Glücksfall, erklärte Ulrich Görze von der Astronomischen Arbeitsgemeinschaft Aalen (AAAA), die seit 2001 als Verein die Sternwarte betreut und regelmäßig Beobachtungen und Vorträge anbietet. Denn so wurde die Sternwarte letztlich zur öffentlich zugänglichen Volkssternwarte in der Nähe des Schillerhöhe-Mahnmals mit Blick über Aalen.
Vor 50 Jahren hatte Aalen als zwölfte Stadt im Land eine solche Volkssternwarte. Es war, wie Wendt erklärt hatte, die Zeit des kalten Kriegs und es ging um den „Wettlauf ins All“, den schließlich die USA gegenüber Russland mit der Mondlandung im Sommer 1969 gewannen.
Aalens Oberbürgermeister Thilo Rentschler sprach bei der Feier von dem uralten Menschheitstraum, die „unendlichen Weiten“des Weltalls zu erforschen. Diese Faszination, so deren Vorsitzender Hubert Hoefer, teile auch die AAAA: „Wir wollen das Weltall nicht nur anschauen, sondern auch seine Regeln und Hintergründe verstehen.“