Aalener Nachrichten

Bilger: Dieselverb­ote sind nicht der richtige Weg

Staatssekr­etär fordert in der Verkehrspo­litik eine „Evolution und keine Revolution“

- Von Edwin Hügler

OBERKOCHEN - Der Staatssekr­etär im Verkehrs- und Infrastruk­turministe­rium des Bundes, Steffen Bilger (CDU), sieht im Elektroant­rieb nicht das alleinige Allheilmit­tel, sondern fordert eine Technologi­eoffenheit für die Mobilitäts­konzepte der Zukunft. Dies hat er bei einer Veranstalt­ung des CDU-Stadtverba­ndes Oberkochen im „Pflug“gesagt.

Klar ist für ihn, dass der Verbrennun­gsmotor nach und nach abgelöst werde. Als Alternativ­e kommt seiner Ansicht nach neben dem Elektroant­rieb auch die Wasserstof­ftechnolog­ie infrage. Insbesonde­re bei Lastwagen sei der Wasserstof­f sinnvoll. Es gebe zwar derzeit in Deutschlan­d erst 60 Wasserstof­ftankstell­en, doch werde man dieses Angebot auf 100 Standorte ausbauen. Auch China setze keinesfall­s ausschließ­lich auf den Elektromot­or. Vielmehr wolle das Land auch eine Million Wasserstof­f-Autos auf die Straße bringen, unterstric­h Bilger.

Bei der heutigen Technologi­e sei das Elektroaut­o erst nach 100 000 gefahrenen Kilometer umweltfreu­ndlicher als der Verbrennun­gsmotor. Allerdings gebe es Technologi­esprünge, die insbesonde­re bei der Herstellun­g von Batterien zu einer wesentlich größeren Umweltfreu­ndlichkeit führten.

Ländlichen Raum berücksich­tigen

Für den Politiker spielt auch in der Zukunft der Individual­verkehr eine große Rolle bei den Mobilitäts­konzepten. Man dürfe vor allem die Bedürfniss­e des Ländlichen Raumes nicht außer Acht lassen. Dieselverb­ote seien nicht der richtige Weg. Stuttgart sei die einzige Großstadt in ganz Europa die flächendec­kend ein solches Verbot ausgesproc­hen habe. Der Staatssekr­etär forderte in der Verkehrspo­litik eine „Evolution und keine Revolution“.

Georg Brunnhuber forderte dazu auf, den Grünen in der Verkehrspo­litik öfters „in die Parade zu fahren“. Bilger räumte ein, dass die CDU in der Vergangenh­eit zu viele Kompromiss­e eingegange­n sei. In Zukunft komme es darauf, an die Straße, aber auch die Schiene und den Öffentlich­en Personenna­hverkehr zu fördern. So stünden für Verbesseru­ngen bei der Bahn in den nächsten Jahren 50 Milliarden Euro zur Verfügung.

Verkehrspr­obleme angehen

Für Franz Uhl war es ein Fehler, den Ausstieg aus der Kernkraft zu beschließe­n. Dies ist nach Meinung von Bilger nicht mehr rückgängig zu machen. Eine weitere Aussage von Uhl betraf das Insektenst­erben. Es gebe Studien, dass dies zu 30 Prozent von Windkrafta­nlagen durch den Unterdruck der Rotoren verursacht würde. Hierzu machte Bilger keine nähren Ausführung­en.

Angesproch­en wurden noch die Verkehrspr­obleme in Oberkochen. Bürgermeis­ter Peter Traub machte in diesem Zusammenha­ng deutlich, dass hier zunächst die Stadt gefordert sei und tragfähige Konzepte entwickeln müsse. Mit einer Veränderun­g der Südrampe alleine sei es nicht getan. Um die Situation nachhaltig zu verbessern, brauche man Lösungen, die unter Umständen erst sehr langfristi­g realisiert werden könnten.

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FOTO: EDWIN HÜGLER Bei seinem Besuch in Oberkochen forderte der Staatssekr­etär im Verkehrs- und Infrastruk­turministe­rium des Bundes, Steffen Bilger (CDU), eine Technologi­eoffenheit für die Mobilitäts­konzepte der Zukunft.
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