Aalener Nachrichten

Merke: Nicht mehr als 27 Stimmen verteilen und nicht mehr als drei pro Kopf

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Das Schöne an der Gemeindera­tsund Kreistagsw­ahl: Die Wählerinne­n und Wähler haben so viel Freiheit wie sonst nie. Sie dürfen Kandidaten mehrerer Listen wählen und sie dürfen denen, die sie besonders schätzen, bis zu drei Stimmen geben. Das Mischen von Kandidaten auf mehreren Listen heißt Panaschier­en, das Anhäufen von bis zu drei Stimmen auf eine Person kumulieren. Bei der Gemeindera­tswahl in Ellwangen haben die Wählerinne­n und Wähler 27 Stimmen. Zur Wahl treten vier Listen an: CDU, Freie Bürger, Grüne und SPD. Man kann also 27 Kandidiere­nden je eine Stimme geben oder neun Kandidiere­nden drei (macht auch 27) oder irgendwas dazwischen. Wer den Überblick nicht verlieren will, nimmt vorsichtsh­alber den Bleistift oder führt parallel eine Liste, damit es nachher nicht auf einmal 28, 29 oder 30 Stimmen werden. Eigentlich ganz einfach, wenn man ein bisschen rechnen kann. Aber: Wegen der unechten Teilortswa­hl gibt es noch weitere Regeln: So dürfen in der Kernstadt nur 13 Bewerberin­nen und Bewerber gewählt werden, in Pfahlheim zwei und in den verschiede­nen anderen Wohnbezirk­en entweder einer oder zwei. Wie viele genau, steht jeweils oben drüber. Also erst lesen, dann Kreuze verteilen. Beispiel Kernstadt: Hier stellen sich über alle vier Listen verteilt 52 Männer und Frauen zur Wahl. Sie dürfen aber nur 13 davon wählen. Und wenn Sie jedem drei Stimmen geben wollten, sogar nur neun. Womit wir beim Panaschier­en wären, also dem Verteilen ihrer Vorlieben auf mehrere Listen. Wer gute Köpfe auf mehreren Listen unterstütz­en möchte, darf das. Aber auch hier gilt: Am Ende dürfen nicht mehr als 27 Stimmen zusammenko­mmen und nicht mehr Kandidaten pro Wohnbezirk, als auf dem Stimmzette­l vermerkt sind. Auch noch wichtig: Bei Briefwahl und im Wahllokal nicht vergessen, den Umschlag für die Stimmzette­l zuzukleben. Sonst sind die Stimmen ungültig. Wenn Sie das alles komplizier­t finden, können Sie sich an dieser Stelle dazu beglückwün­schen, dass Sie nicht in Stuttgart wohnen. Da sind 60 Stimmen zu vergeben. Und es gibt 20 (!) Listen. Alle aneinander­gereiht, wäre der Stimmzette­l 2,60 Meter breit. (gr)

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