Weniger Autos, dafür mehr Geschäfte
Am Sonntag, 26. Mai, wird der Gemeinderat gewählt – Wir haben Passanten nach ihren Wünschen gefragt
ELLWANGEN (hb) - Neben Europaund Oberbürgermeister-Wahlen sind am 26. Mai auch die Gemeinderatswahlen. Für immerhin fünf Jahre wird dann der Gemeinderat neu gewählt. Jahre, in denen viel verändert werden kann. Was erwarten die Ellwanger vom neuen Gemeinderat? Das haben wir Passanten in der Fußgängerzone gefragt.
„Ich erwarte mehr Vehemenz bei Vermietungen“, sagt Barbara
Thumm, die selbst drei Jahre lang einen Laden in Ellwangen geführt hat. „Die Mieten sind gerade für kleinere Geschäfte viel zu hoch“, meint sie. Für die Innenstadt sei es wichtig, dass es auch viele kleinere Boutiquen gäbe. „Da wäre es vielleicht besser, die Mieten zu senken, anstatt Leerstände zu tolerieren.“Außerdem wünscht sie sich, dass die Stadt ein Gemeinschaftsgefühl entwickelt. Die Landesgartenschau sieht sie dafür als große Chance: „Da gibt es die Möglichkeit, alle mit einzubinden und genau dieses Gefühl zu entwickeln“, ist sie sich sicher.
Auf die Landesgartenschau freuen sich auch die Schülerinnen Laura,
Lena, Anika und Juliane. „Dann wird hier alles schön hergerichtet und ausgebaut“, freuen sie sich. In der Innenstadt hätten sie allerdings gerne mehr Vielfalt, was die Geschäfte angeht. „Manchmal muss man schon wegen Kleinigkeiten nach Aalen fahren, das nervt“, sagt Laura. Genau das ist auch der 18-jährigen
Annika Haller aufgefallen. „Viele Geschäfte schließen, vor allem Kleidergeschäfte für jüngere Leute fehlen hier.“Sie macht inzwischen eine Ausbildung in Aalen und kommt nur noch selten in die Ellwanger Innenstadt. „Abends Ausgehen ist in Ellwangen fast unmöglich“, sagt sie. Ein Thema ist ihr aber noch besonders wichtig: „Die LEA muss unbedingt erhalten bleiben“, findet sie. Schließlich würde jeder, der flüchten muss, irgendwo aufgenommen werden wollen. „Da muss der Gemeinderat unbedingt dahinter stehen und die LEA unterstützen.“
Fiete Harbordt lebt seit zehn Jahren in Ellwangen – und hat einen großen Kritikpunkt: „Die Innenstadt muss von Autos befreit werden“, sagt er. Er selber habe schon lange kein Auto mehr, fahre viel Fahrrad und ab und zu mit dem Bus. „Dann wurde der Marktplatz extra neu gestaltet – und was kam dabei raus? Ein großer Parkplatz! Da hält sich der Erholungswert in Grenzen“, findet der 65Jährige. Außerdem sei es gefährlich, wie schnell die Autofahrer teilweise durch die Innenstadt fahren – vor allem, weil auch viele kleine Kinder auf den Straßen spielen oder Fahrrad fahren. Die Landesgartenschau sieht er kritisch. „Da sollen Teile von Ellwangen mit der Innenstadt verbunden werden. Aber da ist doch gar nichts“, sagt er.