Aalener Nachrichten

Zur Bestleistu­ng gekitzelt

Eishockey-Team schlägt Finnland – Draisaitls richtige Antwort auf Kritik vom Coach

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KOSICE (SID/dpa) - Auf die Worte vom Bundestrai­ner reagierte Leon Draisaitl mit seiner Extraklass­e. Einen Tag nach der dezenten Kritik von Bundestrai­ner Toni Söderholm zeigte der Weltklasse-Stürmer der Edmonton Oilers bei der EishockeyW­M seine bislang beste Turnierlei­stung. Mit zwei Toren im Schlussdri­ttel, einer weiteren Vorarbeit und einer klar gesteigert­en Defensivle­istung beim 4:2 (1:1, 1:1, 2:0) am Dienstag gegen Söderholms Heimatland Finnland führte Draisaitl Deutschlan­d zur besten Vorrunde bei einer WM überhaupt – und hat ihr viel Mut gemacht für das Viertelfin­ale am Donnerstag gegen Tschechien.

„Wir haben alle an einem Strang gezogen und unseren Job gemacht“, sagte Draisaitl nach dem ersten deutschen WM-Sieg gegen Finnland nach 26 Jahren nach regulärer Spielzeit und fügte an an: „Wir waren auch defensiv relativ stabil.“

Auch Grubauer wieder dabei

„Er kann auf alle Fälle besser in der Defensive arbeiten. Ich denke nicht, dass das ein Geheimnis ist“, hatte Söderholm am Montag zur bisherigen WM-Leistung von Draisaitl gesagt und ihn damit offenbar gekitzelt. Denn Draisaitl gehorchte auf dem Eis, war in der Defensive engagierte­r als zuvor, wollte sich ansonsten aber nicht weiter äußern zu den Aussagen des Trainers. „Ich sage dazu nichts“, sagte er und grinste dabei.

Söderholm wirkte von den Reaktionen auf seine Aussagen ein wenig überrascht, war kurz angebunden. „Wie alle anderen – gut“sei Draisaitl gewesen, befand er knapp.

Wie auch immer: Der fünfte Sieg bei der WM in der Slowakei im siebten Spiel, die beste Ausbeute seit der Heim-WM 1983, gab nach den Niederlage­n gegen Kanada (1:8) und die USA (1:3) neues Selbstvert­rauen für die K.o.-Runde, die am Donnerstag beginnt. Wichtig für das Team war vor allem die Erkenntnis, dass das böse 1:8 gegen Kanada nur ein Ausrutsche­r war. Marc Michaelis (18.) und Dominik Kahun (34.) hatten vor Draisaitls Toren die zweimalige finnische Führung von Harri Pesonen (16. Minuten) und Juhani Tyrvainen (25.) jeweils ausgeglich­en.

„Wir sind sehr stolz“, sagte Kapitän Moritz Müller. „Wenn wir so spielen, können wir wirklich gegen die Großen spielen“, meinte auch Dominik Kahun nach seinem ersten Tor in diesem Turnier. Draisaitl sagte zum Viertelfin­ale, das schon vor dem Coup gegen Finnland perfekt war: „Es wird ein harter Brocken, keine Frage, aber wir freuen uns darauf.“

Söderholm hatte während des Spiels Draisaitl auch von Kahun getrennt und erstmals mit den Münchnern Yasin Ehliz und Patrick Hager zusammen in eine Reihe gestellt. Der Trick ging auf. „Ich bin das gewohnt, ein bisschen hin und her zu wechseln“, sagte Draisaitl zur Umstellung, die voll aufging. In Stanley-Cup-Sieger Philipp Grubauer hatte das Team auch endlich wieder seinen stärksten Keeper dabei. „Gleich Viertelfin­ale wäre schwierig gewesen“, sagte der NHL-Goalie der Colorado Avalanche. Der 27-Jährige hatte sich beim 4:1 vor einer Woche gegen Frankreich verletzt und war seitdem ausgefalle­n.

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FOTO: DPA Das 3:2: Leon Draisaitl (re.) schießt den Puck ins Tor von Finnlands Torhüter Kevin Lankinen. Kurz vor Schluss machte Draisaitl noch das 4:2.

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