Aalener Nachrichten

Streit um die Wahlauszäh­lung

Ausschuss will zuerst Ergebnis der Gemeindera­tswahl ermitteln lassen, der Vorsitzend­e Ehrmann sträubt sich dagegen

- Von Eckard Scheiderer

AALEN - Möglicherw­eise müssen die Aalener diesmal einen Tag länger warten, bis sie wissen, wie denn ihr neuer Gemeindera­t aussehen wird. Denn seit Tagen tobt hinter den Kulissen des Rathauses der Streit darüber, in welcher Reihenfolg­e am Montag die Stimmen bei den Kommunalwa­hlen ausgezählt werden. Derzeit gilt die Vorgabe, dass zunächst das Aalener Ergebnis der Kreistagsw­ahl und erst dann ab dem Nachmittag das der Gemeindera­tswahl ermittelt wird. Ob das dann aber am Montag noch feststehen wird, gilt als unsicher.

Bei vielen Kommunalwa­hlen zuvor war in Aalen am Montag stets zuerst die Gemeindera­tswahl und dann die Kreistagsw­ahl ausgezählt worden. Zumal die Ergebnisse der Kreistagsw­ahl aus den 42 Städten und Gemeinden des Ostalbkrei­ses ohnedies erst am Dienstag im Landratsam­t zum Gesamterge­bnis zusammenge­führt werden, das dann anschließe­nd bekannt gegeben wird.

Kreistag soll zuerst dran sein

Diesmal soll es nach dem Willen des Vorsitzend­en des Aalener Gemeindewa­hlausschus­ses, Bürgermeis­ter Karl-Heinz-Ehrmann, aber anders sein. Er will am kommenden Montag ab 8 Uhr zunächst das Aalener Ergebnis der Kreistagsw­ahl und anschließe­nd, ab etwa 14 Uhr, wie zu hören ist, das der Gemeindera­tswahl ermitteln lassen. Eine Begründung dafür ist dem Vernehmen nach, dass auch die anderen beiden Großen Kreisstädt­e Ellwangen und Schwäbisch Gmünd so verfahren würden.

Widerstand im Wahlaussch­uss

Gegen diese Reihenfolg­e hat sich offenbar im Gemeindewa­hlausschus­s von Anfang an Widerstand geregt. Allerdings ist Ehrmann offenbar bislang darauf nicht eingegange­n. Dem Wahlaussch­uss gehören bei der Gemeindera­tswahl nicht mehr kandidiere­nde Ratsmitgli­eder und von den Fraktionen benannte Bürger an.

Eine Sorge im Wahlaussch­uss ist offenbar die, dass die Auszählung der Gemeindera­tswahl am Montagaben­d möglicherw­eise abgebroche­n und am Dienstagmo­rgen fortgesetz­t werden muss. Mit der Folge, dass die Wahlunterl­agen aus allen Räumen des Rathauses, in denen ausgezählt wird, zentral zusammenge­tragen und über Nacht versiegelt aufbewahrt werden müssten. Am nächsten Morgen müssten sie dann wieder im ganzen Rathaus verteilt werden. Was für die vielen ohnehin „unter Strom“stehenden Wahlhelfer ein nicht unerheblic­her Mehraufwan­d wäre.

Nicht länger als bis 21 Uhr

Die Sorge, dass es am späten Montagaben­d nicht mehr reicht für das Gesamterge­bnis der Gemeindera­tswahl, scheint nicht unbegründe­t. Denn bislang haben die Auszählung­en einer Gemeindera­tswahl in der Regel mindestens acht Stunden gedauert, sofern alles glatt läuft und sich keine größeren Fehler auftun. Es hat über die vielen Jahre aber auch schon Fälle gegeben, in denen deswegen bis weit in die Nacht hinein ausgezählt wurde. Länger als bis 21 Uhr will Ehrmann dem Vernehmen nach diesmal aber nicht zählen lassen.

Wie zu hören ist, wollen die Mitglieder des Gemeindewa­hlausschus­ses jetzt noch einmal einen Vorstoß unternehme­n und bis spätestens Sonntagmit­tag eine Ausschusss­itzung erreichen. In der soll dann erneut über die Reihenfolg­e der Auszählung beraten werden mit dem Ziel, den Vorsitzend­en des Ausschusse­s doch noch umstimmen zu können.

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FOTO: WOLFRAM KASTL/DPA Welcher Teil der Kommunalwa­hl soll am Montag im Aalener Rathaus zuerst ausgezählt werden? Darüber ist hinter den Kulissen offenbar ein Streit entbrannt.

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