Professoren von morgen informieren sich
Tag der offenen Tür an der Hochschule: Besucher nutzen das bunte Angebot
AALEN - Wenn er groß ist, will Paul Knoblauch schon mal nicht Polizist werden. Das berichtet der Achtjährige mit Nachdruck. Stattdessen will er denselben Beruf ergreifen wie sein Papa, mit dem er auf dem Tag der offenen Tür an der Hochschule unterwegs ist. Das ist recht ungewöhnlich, denn sein Vater Volker Knoblauch ist Professor für Materialwissenschaft an der Hochschule Aalen. Und zwar Professor Doktor, wie sein Sohn gewissenhaft hinzufügt.
Vater und Sohn schlendern durch die Gänge des Gebäudes, Paul bleibt immer wieder bei Ausstellungsstücken stehen und macht beste Anzeichen, einst als Professor Doktor wiederzukommen.
Ü-Ei wird untersucht
In der blauen Lagune im UG der Hochschule unterhalten sich Tim Schubert und Manuel Grudenik vom Institut für Materialforschung über Rasterelektronenmikroskopie. Dort liegen Metalle, Keramiken und Batterien unter dem Mikroskop. Auf dem Bildschirm ist ein Kristall zu sehen, auf dem das Logo des Instituts für Materialforschung (IMFAA) eingraviert ist, und der etwa 6,7 Mikrometer groß ist. „Zum Vergleich: Ein Haar hat etwa einen Durchmesser von 50 Mikrometer“, sagt Schubert.
Einen Raum weiter erforscht der angehende Professor für Materialwissenschaft Paul die Beschaffenheit von Überraschungseiern. „Es ist wie Röntgenbilder machen“, sagt Jan Niedermaier, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter das Prinzip erklärt. Von einem eingespannten Überraschungsei wird das rekonstruierte Volumen auf einem Bildschirm angezeigt. Unterschiedliche Grauwerte zeigen die unterschiedliche Dichte von Materialien an. Er klickt mit der Maus – da verschwindet die eiförmige Hülle und zum Vorschein kommt eine Koalafigur, die sich im Inneren des gelben Plastikeis befindet.
Für Innen- und Außenwirkung
Er findet das Angebot am Tag der offenen Tür doppelt gut, sagt Volker Knoblauch. Zum einen für die Außenwirkung: „Für die Gesellschaft und die Region, um zu zeigen, was hier los ist.“Sein Sohn beispielsweise habe dem Tag schon entgegengefiebert. Zum anderen sei es aber auch für die Innenwirkung an der Hochschule ein schönes Zeichen.
Einen Stock höher, im LaserApplikationszentrum (LAZ), stehen die Besucher Schlange vor einem Tisch. Wer vorne ist, darf seinen Namen auf ein digitales Pad schreiben. Wenig später geht eine Schublade auf, in der sich ein Kugelschreiber befindet, auf dem der geschriebene Name eingraviert ist. „Es geht um Laserbeschriftungen in der Massenproduktion“, sagt Johannes Neuer, wissenschaftlicher Mitarbeiter im LAZ. Allerdings fragen nur wenige Gäste nach dem Hintergrund.
460 Schüler beim Tag der Technik
Unweit steht Susanne Garreis, Leiterin des Schülerlabors. Sie hat am Vormittag den Tag der Technik organisiert. 460 Schüler waren angemeldet. „Die Rückmeldungen der Lehrer waren gut“, sagt Garreis. Die Schüler ab Klasse 9 wurden über die Studienangebote informiert und konnten hinterher ins Science Center.