Schock in Minute 90
Spitzenreiter Dorfmerkingen muss im Spitzenspiel gegen Hollenbach mit 1:1 leben
NERESHEIM-DORFMERKINGEN Nach 94 Minuten sind sie zu Boden gesunken. Die Spieler beider Mannschaften schienen geplättet. Das Spitzenspiel der Verbandsliga, der Spitzenreiter aus Dorfmerkingen gegen den Tabellendritten aus Hollenbach fand am Freitagabend keinen Sieger. Die Sportfreunde, die mit dem Halbzeitpfiff in Führung gingen, führten lange und mussten spät den Nackenschlag hinnehmen.
Dabei hätte alles perfekt laufen können. Daniel Nietzer etwa hatte kurz vor Schluss, die Chance auf den zweiten Treffer. Hollenbachs Abwehrspieler Marc Zeller hatte den ball zuvor vertändelt. Doch der Angreifer, der unter der Woche noch mit einem Magen-Darm-Infekt zu kämpfen hatte, scheiterte am Keeper der Gäste, Philipp Hörner, und so blieb die Partie heiß – bis eben in die Schlussminuten. Da flog dann ausgerechnet ein langer Ball in den Strafraum der Sportfreunde und da stand Robin Dörner, der tunnelte Keeper Christian Zech per Direktabnahme und traf die Sportfreunde ins Herz. Die gelbe Karte, die sich Dörner auf Grund seines Jubels (Trikot ausziehen) einhandelte, die nahm er gerne in Kauf. Denn durch diesen Treffer bleiben die Hollenbacher dran, dran am Aufstieg und vor allem am Spitzenreiter Dorfmerkingen (Aktuell Zweiter, zwei Punkte hinter Dorfmerkingen). „Das ist sehr, sehr bitter. Die Chancen für uns auf den Sieg waren da. Jetzt bleibt es spannend“, sagt der Kapitän der Sportfreunde Fabian Janik. Im schlechtesten Falle könnte Rutesheim (spielt am Samstag gegen Calcio Leinfelden-Echterdingen)mit den Sportfreunden gleichziehen. Und Fabian Weiß (am Samstag gegen Ulm im WFV Pokal gefordert, könnte mit Essingen bis auf einen Punkt an die Sportfreunde heranrücken). Die Partie vor 600 Zuschauern begann ausgeglichen. Die Gäste aus Hollenbach „zeigten die reifere Spielanlage“(Helmut Dietterle) und hatten durch einen Freistoß an den Pfosten durch Jan Schieferdecker eine große Gelegenheit zur Führung.
Schiele trifft kurz vor der Pause
Die Sportfreunde zeigten sich nicht beeindruckt von der kurzen Negativserie (zwei Niederlagen) und hatten durch Benjamin Schiele und Daniel Nietzer zwei Gelegenheiten. Es war ein Spiel, das den Namen Spitzenspiel verdient hatte und die Zuschauer bekamen einiges zu sehen. Vor allem einen willensstarken Benjamin Schiele, der immer wieder ackerte und sich kurz vor der Pause mit dem 1:0 belohnte. Der Ball schien zweimal schon verloren, doch die Sportfreunde setzen nach und als der Ball bei Schiele ankam, fackelte dieser nicht lange und traf – die erlösende Führung. Nach dem Wechsel wirkten die Sportfreunde hellwach und erspielten sich ein leichtes Übergewicht. Wenngleich wieder Schieferdecker per Freistoß Alupech hatte. Er zielte bei seinem Versuch genau, zu genau und traf den Querbalken. Aber auch die Sportfreunde hatten nun ihren Pfostentreffer.
Nach einer Energieleistung war es Nietzer, der den Ball aus spitzem Winkel an den Pfosten setzte. Die Sportfreunde blieben am Drücker und nach einem Freistoß von Timo Zimmer, verpasste Michael Schiele in der Mitte. Eben jener Schiele war es dann auch, der einen Freistoß neben den Kasten der Hollenbacher setzte und so blieb es weite bei der knappen Führung. Hollnebach legte wieder zu und hatte nun wieder etwas mehr vom Spiel und als Nietzer, die große Gelegenheit nicht nutzte, da war dann eben dieser Dörner zur Stellen – im Übrigen eingewechselt (84.). Das Ende ist bekannt. Mit ganz viel Pech, aus Sicht der Sportfreunde hätte Hollenbach sogar noch gewinnen können, doch der Schuss von Schieferdecker strich knapp am Tor von Zech vorbei. „Kein Vorwurf. Wir haben alles reingeworfen. Dann hat man eben Pech“, sagt Dietterle. Was der Punkt im Rennen um den Titel wert sei, das müsse man sehen.
Zech, Scherer, Sauer, Janik, B. Schiele (75. Bihr), Nietzer, Gruber, M. Schiele, Zimmer (83. Schwarzer), Mutlu (70. Dolderer), Haller. 1:0 B. Schiele (45.), 1:1 Dörner (90.).