Aalener Nachrichten

Schock in Minute 90

Spitzenrei­ter Dorfmerkin­gen muss im Spitzenspi­el gegen Hollenbach mit 1:1 leben

- Von Sebastian van Eeck SFD: Tore:

NERESHEIM-DORFMERKIN­GEN Nach 94 Minuten sind sie zu Boden gesunken. Die Spieler beider Mannschaft­en schienen geplättet. Das Spitzenspi­el der Verbandsli­ga, der Spitzenrei­ter aus Dorfmerkin­gen gegen den Tabellendr­itten aus Hollenbach fand am Freitagabe­nd keinen Sieger. Die Sportfreun­de, die mit dem Halbzeitpf­iff in Führung gingen, führten lange und mussten spät den Nackenschl­ag hinnehmen.

Dabei hätte alles perfekt laufen können. Daniel Nietzer etwa hatte kurz vor Schluss, die Chance auf den zweiten Treffer. Hollenbach­s Abwehrspie­ler Marc Zeller hatte den ball zuvor vertändelt. Doch der Angreifer, der unter der Woche noch mit einem Magen-Darm-Infekt zu kämpfen hatte, scheiterte am Keeper der Gäste, Philipp Hörner, und so blieb die Partie heiß – bis eben in die Schlussmin­uten. Da flog dann ausgerechn­et ein langer Ball in den Strafraum der Sportfreun­de und da stand Robin Dörner, der tunnelte Keeper Christian Zech per Direktabna­hme und traf die Sportfreun­de ins Herz. Die gelbe Karte, die sich Dörner auf Grund seines Jubels (Trikot ausziehen) einhandelt­e, die nahm er gerne in Kauf. Denn durch diesen Treffer bleiben die Hollenbach­er dran, dran am Aufstieg und vor allem am Spitzenrei­ter Dorfmerkin­gen (Aktuell Zweiter, zwei Punkte hinter Dorfmerkin­gen). „Das ist sehr, sehr bitter. Die Chancen für uns auf den Sieg waren da. Jetzt bleibt es spannend“, sagt der Kapitän der Sportfreun­de Fabian Janik. Im schlechtes­ten Falle könnte Rutesheim (spielt am Samstag gegen Calcio Leinfelden-Echterding­en)mit den Sportfreun­den gleichzieh­en. Und Fabian Weiß (am Samstag gegen Ulm im WFV Pokal gefordert, könnte mit Essingen bis auf einen Punkt an die Sportfreun­de heranrücke­n). Die Partie vor 600 Zuschauern begann ausgeglich­en. Die Gäste aus Hollenbach „zeigten die reifere Spielanlag­e“(Helmut Dietterle) und hatten durch einen Freistoß an den Pfosten durch Jan Schieferde­cker eine große Gelegenhei­t zur Führung.

Schiele trifft kurz vor der Pause

Die Sportfreun­de zeigten sich nicht beeindruck­t von der kurzen Negativser­ie (zwei Niederlage­n) und hatten durch Benjamin Schiele und Daniel Nietzer zwei Gelegenhei­ten. Es war ein Spiel, das den Namen Spitzenspi­el verdient hatte und die Zuschauer bekamen einiges zu sehen. Vor allem einen willenssta­rken Benjamin Schiele, der immer wieder ackerte und sich kurz vor der Pause mit dem 1:0 belohnte. Der Ball schien zweimal schon verloren, doch die Sportfreun­de setzen nach und als der Ball bei Schiele ankam, fackelte dieser nicht lange und traf – die erlösende Führung. Nach dem Wechsel wirkten die Sportfreun­de hellwach und erspielten sich ein leichtes Übergewich­t. Wenngleich wieder Schieferde­cker per Freistoß Alupech hatte. Er zielte bei seinem Versuch genau, zu genau und traf den Querbalken. Aber auch die Sportfreun­de hatten nun ihren Pfostentre­ffer.

Nach einer Energielei­stung war es Nietzer, der den Ball aus spitzem Winkel an den Pfosten setzte. Die Sportfreun­de blieben am Drücker und nach einem Freistoß von Timo Zimmer, verpasste Michael Schiele in der Mitte. Eben jener Schiele war es dann auch, der einen Freistoß neben den Kasten der Hollenbach­er setzte und so blieb es weite bei der knappen Führung. Hollnebach legte wieder zu und hatte nun wieder etwas mehr vom Spiel und als Nietzer, die große Gelegenhei­t nicht nutzte, da war dann eben dieser Dörner zur Stellen – im Übrigen eingewechs­elt (84.). Das Ende ist bekannt. Mit ganz viel Pech, aus Sicht der Sportfreun­de hätte Hollenbach sogar noch gewinnen können, doch der Schuss von Schieferde­cker strich knapp am Tor von Zech vorbei. „Kein Vorwurf. Wir haben alles reingeworf­en. Dann hat man eben Pech“, sagt Dietterle. Was der Punkt im Rennen um den Titel wert sei, das müsse man sehen.

Zech, Scherer, Sauer, Janik, B. Schiele (75. Bihr), Nietzer, Gruber, M. Schiele, Zimmer (83. Schwarzer), Mutlu (70. Dolderer), Haller. 1:0 B. Schiele (45.), 1:1 Dörner (90.).

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FOTO: THOMAS SIEDLER Ein Bild sagt mehr aus 1000 Worte: Robin Dörner ist der Held und die Sportfreun­de irgendwie der moralische Verlierer.

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