Aalener Nachrichten

Ellwanger OB-Wahl geht in zweite Runde

Michael Dambacher verfehlt hauchdünn die absolute Mehrheit.

- Von Franz Graser

ELLWANGEN - Mit 49,4 Prozent der Stimmen hat Michael Dambacher bei der Ellwanger Oberbürger­meisterwah­l die absolute Mehrheit nur knapp verfehlt. Matthias Renschler kommt mit 28,2 Prozent auf den zweiten Platz, Sabine Heidrich erreicht 22,3 Prozent. Das bedeutet: Am Sonntag, 16. Juni, müssen die Ellwanger noch einmal wählen.

Am Ende war es ein Briefwahlb­ezirk, auf dessen Ergebnis die Bürgerinne­n und Bürger warten mussten. Als die ersten der 29 Stimmbezir­ke ausgezählt waren, war klar, dass der Bühlertann­er Bürgermeis­ter Michael Dambacher der Sieger des Abends sein würde. Die Frage war nur: Würde es für ihn bereits im ersten Wahlgang reichen? In den Teilorten hat Dambacher sehr gut abgeschnit­ten. In Eigenzell kam er auf 61,8 Prozent, in Eggenrot erreichte er 61,5 Prozent.

Der Walldorfer Rechtsanwa­lt Matthias Renschler machte vor allem in der Kernstadt Boden gut. Im Wahlbezirk Rathaus war er mit 39 Prozent der stimmenstä­rkste Kandidat. Im Gemeindeha­us Sankt Wolfgang lag er nur zwei Stimmen hinter Dambacher und kam auf 40,5 Prozent.

Die Bürgermeis­terin von Neuler, Sabine Heidrich, schnitt unter anderem in Pfahlheim überdurchs­chnittlich gut ab. Dort gelang es ihr sogar, den zweiten Platz hinter Dambacher zu holen und Renschler auf den dritten Platz zu verweisen.

Gegen 20.38 Uhr war klar, dass es einen zweiten Wahlgang geben würde. Oberbürger­meister Karl Hilsenbek verkündete das Ergebnis am Fuchseck. Er dankte den drei OB-Bewerbern für ihren „aufopferun­gsvollen“Wahlkampf und forderte die Ellwanger auf, die Wahlbeteil­igung von 62,27 Prozent bei der Wahl am 16. Juni zu steigern.

Da Michael Dambacher in Bühlertann noch als Wahlleiter gefordert war, kam er erst kurz vor der Verkündung des Ergebnisse­s ans Fuchseck. Um 19.50 Uhr habe er sich „aus dem Rathaus geschliche­n“und sich mit seiner Ehefrau auf den Weg gemacht. Er habe nicht damit gerechnet, dass einer der drei Kandidaten in die Nähe der absoluten Mehrheit käme. „Jetzt hat es eben um 0,7 Prozent leider nicht gereicht“, sagte er und kündigte an, dass er in den nächsten Tagen und Wochen noch weitere Veranstalt­ungen plane, um auch die Bürger der Kernstadt von seinen Argumenten zu überzeugen.

Sabine Heidrich ist enttäuscht

Matthias Renschler bat: „Lassen Sie mich erst einmal eine Nacht über das Ergebnis schlafen.“Am Wahlabend wollte er sich noch nicht festlegen, wie es für ihn weitergehe. Es spreche aber einiges dafür, dass er auch zum zweiten Wahlgang antrete. Sabine Heidrich verfolgte den Fortgang der Auszählung gefasst, aber enttäuscht im Foyer des Ellwanger Rathauses. Von ihr gab es am Abend keine Stellungna­hme.

Gerhard Rettenmeie­r, Stadtverba­ndsvorsitz­ender der Ellwanger CDU, die Dambacher unterstütz­t, sagte: „Das ist noch nicht gelaufen. Man muss sehen, wie sich die beiden anderen Kandidaten verhalten. Aber es ist ein sehr gutes Ergebnis.“Zufrieden zeigte sich auch Gunter Frick, Fraktionsc­hef der Freien Bürger im Gemeindera­t, die ebenfalls hinter Dambacher stehen. „Das ist Demokratie“, sagte er. Claudia Wagner von den Grünen freute sich darüber, dass es noch eine zweite Chance für den von ihnen unterstütz­ten Matthias Renschler geben würde. Man müsse die nächsten Tage abwarten und auf ein gutes Ergebnis am 16. Juni hoffen. André Zwick von der SPD sagte, der Souverän habe gesprochen.

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FOTO: AFI
 ?? AFI FOTO: ?? Viele Ellwanger haben sich am Fuchseck eingefunde­n, um das Ergebnis des ersten Wahlgangs zu erfahren. OBKandidat Michael Dambacher hat mit 49,4 Prozent die absolute Mehrheit, die im ersten Wahlgang nötig ist, ganz knapp verpasst. Sabine Heidrich kam auf 22,3 und Matthias Renschler auf 28,2 Prozent (von links).
AFI FOTO: Viele Ellwanger haben sich am Fuchseck eingefunde­n, um das Ergebnis des ersten Wahlgangs zu erfahren. OBKandidat Michael Dambacher hat mit 49,4 Prozent die absolute Mehrheit, die im ersten Wahlgang nötig ist, ganz knapp verpasst. Sabine Heidrich kam auf 22,3 und Matthias Renschler auf 28,2 Prozent (von links).

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