Triumph für Kanzler Kurz in Österreich
WIEN (gru) - Einen Tag vor dem Misstrauensvotum im Nationalparlament am heutigen Montag konnte Österreichs Kanzler Sebastian Kurz bei der Europawahl einen Triumph feiern. Österreichs Sozialdemokraten belegten den zweiten Platz, die rechte FPÖ folgte dahinter.
Erste Hochrechnungen waren am Sonntag erst gegen Mitternacht zu erwarten. Eine Prognose des ORF, die sich auf 5200 Wähler-Interviews stützte, zeigte jedoch den ersten Trend. Die Schwankungsbreite wurde mit 2,5 Prozent angeben. Die konservative ÖVP von Bundeskanzler Sebastian Kurz lag demnach mit 34,5 Prozent der Stimmen mit großem Abstand an der Spitze. Für die ÖVP ist es das bislang beste Ergebnis. „Ich bin fast sprachlos“, sagte Kanzler und ÖVP-Parteichef Kurz. Das ist ein Zugewinn von 7,5 Prozent gegenüber 2014.
Der Ibiza-Skandal der rechten FPÖ, der vor rund zehn Tagen die Kurz-Regierung gesprengt hatte, überstrahlte die Schlussphase des Wahlkampfs. Die FPÖ kam nach dem Skandal des Ex-Parteichefs und ExVizekanzlers Heinz-Christian Strache jedoch mit einem blauen Auge davon. Sie verlor gegenüber 2014 rund 2,2 Prozent. Die FPÖ liegt hinter den Sozialdemokraten mit 17,5 Prozent an dritter Stelle. Allerdings lagen die Erwartungen vor Ibiza bei 23 bis 25 Prozent. Die FPÖ wähnte sich schon in der Führungsrolle der „Rechtsrevolution“im Europaparlament.
Dass die SPÖ von dem IbizaSkandal nicht profitieren konnte, hat die Wähler in Österreich überrascht. In der Trendprognose hat die größte Oppositionspartei mit 23,5 Prozent im Vergleich zu 2014 sogar leicht verloren.
Überrascht haben auch die Grünen. Sie konnten mit ihrem neuen Frontmann und Spitzenkandidaten Werner Kogler mit 13,5 Prozent ihr Ergebnis nahezu halten. Auch die wirtschaftsliberale Neos hielt mit acht Prozent ihr Niveau.