AfD will weiterhin mit der FPÖ zusammenarbeiten
BERLIN (AFP/dpa/mh) - Die AfD hat das Europawahl-Ergebnis als Erfolg gefeiert – auch wenn es hinter den eigenen Erwartungen zurückgeblieben ist. „Wir feiern erstmal, dass wir ganz klare Zugewinne haben“, sagte Spitzenkandidat Jörg Meuthen am Sonntagabend in Berlin. „Wir lassen uns aus den Parlamenten nicht mehr rauskegeln“, fügte er auch mit Blick auf die Wahl in Bremen hinzu, wo die AfD wieder in die Bürgerschaft einziehen dürfte. Meuthen hatte als Wahlziel ein Ergebnis in etwa der Höhe bei der Bundestagswahl ausgegeben, bei der 12,6 Prozent erzielt wurden. Hochrechnungen für die Europawahl sahen die AfD bei gut zehn Prozent. „Wir gehen nach Brüssel, um die EU zu reparieren“, sagte der AfD-Chef. Mit ihren etwa zehn Europaabgeordneten werde die Partei im EU-Parlament „nicht allein“sein, betonte er. Seine Partei werde nicht nur mit der italienischen Lega und dem französischen Rassemblement National zusammenarbeiten, sondern auch mit der österreichischen FPÖ, sagte er.
Stark schnitt die Partei in Sachsen ab: Nachdem die AfD dort schon bei der Bundestagswahl 2017 auf Platz eins im Freistaat landete, könnte es dort erneut für den Spitzenplatz reichen. Nach Auszählung von gut einem Viertel aller Wahlkreise kam die AfD auf 30,6 Prozent und die CDU auf 27,7 Prozent. Auch in Brandenburg lag die AfD nach der Auszählung fast aller Wahlbezirke vorn.
Im Bodenseekreis, wo die AfD in eine Affäre um möglicherweise illegale Parteispenden aus dem Ausland verwickelt war, äußerte sich VizeKreisvorsitzender Christoph Högel dagegenunzufrieden mit dem Wahlresultat. „Ich hatte mir ein besseres Ergebnis erhofft. Als Hauptgrund sehe ich das miserable Bild, das unsere Landtagsfraktion nach außen hin abgibt. Und gewisse Ausfälle von Kandidaten, die als ultra-rechts zu werten sind. Die größte Aufgabe für die AfD sehe ich darin, sich viel deutlicher gegenüber rechtsradikalem Gedankengut abzugrenzen.“
Bislang war Meuthen der einzige Europaparlamentarier der AfD. 2014 hatte die Partei 7,1 Prozent und sieben Mandate erzielt, nach der Spaltung der AfD blieb nur Meuthen übrig.