Aalener Nachrichten

Grün gewinnt im Ostalbkrei­s

CDU und SPD verlieren – Die Wahlbeteil­igung nimmt dramatisch zu

- Von Ulrich Geßler

AALEN - Das Europawahl­ergebnis im Ostalbkrei­s folgt dem Bundestren­d. Die CDU verliert, bleibt aber stärkste Kraft. Die Grünen legen kräftig zu und überholen die SPD deutlich, die gegenüber 2014 erheblich an Stimmen verliert. Die AfD nähert sich im Wahlergebn­is den Sozialdemo­kraten. Die FDP, die vor fünf Jahren starke Einbußen hinnehmen musste, erholt sich und kommt wieder über fünf Prozent.

Nachdem die Wahlbeteil­igung sowohl 2009 als auch 2014 rückläufig war und vor fünf Jahren bei knapp über 50 Prozent lag, machte sie am Sonntag einen ordentlich­en Sprung nach oben und erreichte 63,3 Prozent.

Wo die CDU stark verliert, gewinnt die AfD

In der Analyse des Wahlergebn­isses fällt auf, dass in den Ostalb-Gemeinden, in denen die CDU besonders schwach abschnitt, die AfD überwiegen­d besonders viele Wählerinne­n und Wähler gewinnen konnte. Die Grünen indes profitiert­en sehr wahrschein­lich sowohl von den Verlusten der Christdemo­kraten als auch der SPD. Dieser Trend ist in den kleineren Gemeinden genauso zu beobachten wie in den Städten.

Beim Vergleich der drei Großen Kreisstädt­e fällt auf, dass die Grünen in Aalen mit 23,2 Prozent vorne liegen, gefolgt von Schwäbisch Gmünd mit 22,5 Prozent und Ellwangen mit 17,7 Prozent. Die Stadt an der Jagst bleibt aber mit 45,9 Prozent eine CDU-Hochburg. Gmünd und Aalen liegen mit 34,1 und 32,5 Prozent mit Abstand dahinter. Noch am besten schneidet die SPD in Aalen mit 16,2 Prozent ab. Die AfD kommt in Gmünd knapp über zehn Prozent, in Aalen auf 9,3 Prozent. In Ellwangen bleibt die AfD trotz oder vielleicht wegen der Landeserst­aufnahmest­elle mit 8,3 Prozent unter ihrem Kreiswahle­rgebnis von zehn Prozent.

Angesichts des Abschneide­ns der CDU bei diesen Europawahl­en muss Inge Gräßle um ihren erneuten Einzug ins Europäisch­e Parlament bangen. Die baden-württember­gische CDU hatte 2014 bei der Europawahl 39,3 Prozent der Stimmen erhalten. Das reichte für fünf Sitze. Weil für den Wahlgang in diesem Jahr die vier CDU-Bezirksver­bände alle jeweils einen ihrer Vertreter auf den ersten vier Listenplät­zen unterbring­en wollten, blieb für Gräßle lediglich der unsichere Platz fünf. Fest steht: Die CDU verliert Sitze. Welche Abgeordnet­e aus welchen Bundesländ­ern dies trifft, steht erst nach Auszählung aller Stimmen fest. UNSERE REGION

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FOTO: PETER SCHLIPF Mit 63,3 Prozent sind am Sonntag im Ostalbkrei­s deutlich mehr Bürger zur Europawahl gegangen als vor fünf Jahren.

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