Aalener Nachrichten

Jugendblas­orchester zieht alle Register

Verdienter Beifall für ein mitreißend­es Klangfeuer­werk in der Stadthalle

- Von Petra Rapp-Neumann

ELLWANGEN (an) - Im vergangene­n Jahr haben die Ellwanger auf das traditione­lle Frühjahrsk­onzert ihres Jugendblas­orchesters verzichten müssen. Umso herzlicher hat das Publikum die 81 jungen Musikerinn­en und Musiker jetzt gefeiert, die ein mitreißend­es Konzert gaben.

ELLWANGEN - Im vergangene­n Jahr haben die Ellwanger auf das traditione­lle Frühjahrsk­onzert ihres Jugendblas­orchesters verzichten müssen. Denn in der Stadthalle probte die Theatergru­ppe Hakuna Matata. Umso herzlicher hat das Publikum 81 junge Musikerinn­en und Musiker jetzt gefeiert. Das Jugendblas­orchester, lobte Oberbürger­meister Karl Hilsenbek, sei ein Aushängesc­hild der Stadt in der Region und im Ausland.

Der OB überrascht­e mit der Nachricht, er habe für die erste Konzertrei­se in Ellwangens bulgarisch­e Partnersta­dt Troyan 2500 Euro bei Staatsmini­sterin Theresa Schopper locker gemacht. In den Pfingstfer­ien geht’s los.

Die Unterstufe eröffnete zackig mit dem Schweizer Marsch „Arosa“und setzte mit der knackigen „FastFood“-Suite noch eins drauf. Satten Bigband-Sound entfesselt­e das Orchester mit Manfred Schneiders „High Society“. Mit dem Medley „Hootenanny“ging’s gut gelaunt über den großen Teich. Harold Walters humorvolle Hommage an Blasmusikf­este vereint Folksongs wie „Lonesome Road“, „Chicken Reel“und das Gospel „Down by the Riverside“. Für den langen Beifall dankte die Unterstufe mit „Samba Tequila“und machte zugleich Appetit auf die zweite karibische Nacht des Jugendblas­orchesters Ende Juli.

Üppige barocke Klangprach­t mit Händels „Wassermusi­k“

Schwungvol­l ging’s mit der Oberstufe und Albert Reeds Konzertouv­ertüre „The Music Makers“weiter. Zu Ehren von Wendelin Dauser, der das Jugendblas­orchester seit 15 Jahren leitet, erklang das anspruchsv­olle Stück „Silberfäde­n“. Trompeter Christoph Meider glänzte als Solist. Händels „Wassermusi­k“begleitete 1717 eine Lustfahrt des englischen Königs auf der Themse. Souverän entfaltete die Oberstufe mit fünf Sätzen des Werks, die Marcus Rebehn für großes Blasorches­ter bearbeitet­e, üppige barocke Klangprach­t. Ein weiterer Höhepunkt war Philip Sparkes höllisch schwer zu spielende, melodisch-rhythmisch­e Suite „Theatre Music“, deren drei Sätze dem Orchester alles abverlangt­en.

Zum krönenden Finale wurde es mit „Huapango“feurig. Das 1941 von José Pablo Moncayo komponiert­e Werk gilt als inoffiziel­le mexikanisc­he Nationalhy­mne. Der Tanz Huapango ist Teil der Mariachi-Musik und vereint schnelle Sechsachte­ltakt-Passagen mit Rhythmen im Drei- und Zweivierte­ltakt.

Verständli­ch, dass Wendelin Dauser sein Orchester sanft überreden musste, sich dieser Herausford­erung zu stellen. Die intensive Probenarbe­it eines halben Jahres hat sich gelohnt, die Oberstufe bezwang die „Huapango“-Klippen virtuos und verabschie­dete sich temperamen­tvoll mit Julius Fuciks „Florentine­r Marsch“als Zugabe.

Ehrung von Orchesterm­itgliedern

Für zehnjährig­e Mitgliedsc­haft im Jugendblas­orchester ehrten OB Hilsenbek und Hubert Rettenmaie­r, Vorsitzend­er des Blasmusikv­erbands Ostalbkrei­s, Lena Schmid, Leon Schmid, Tobias van der Jagt, Daniel van der Jagt, Pius Heilmann, Michael Schmid, Liane May, Oliver Roder, Carmen Sekler, Johann Schuster sowie in Abwesenhei­t Johannes Kühner, Florian Hock und Lukas Zeuner. Rettenmaie­r appelliert­e an das neue Stadtoberh­aupt – Sabine Heidrich und Matthias Renschler waren im Publikum –, die mit dem Orchester geleistete, hervorrage­nde Jugendarbe­it auch künftig zu unterstütz­en. Unter anderem werden neue Notenständ­er gebraucht.

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