Jugendblasorchester zieht alle Register
Verdienter Beifall für ein mitreißendes Klangfeuerwerk in der Stadthalle
ELLWANGEN (an) - Im vergangenen Jahr haben die Ellwanger auf das traditionelle Frühjahrskonzert ihres Jugendblasorchesters verzichten müssen. Umso herzlicher hat das Publikum die 81 jungen Musikerinnen und Musiker jetzt gefeiert, die ein mitreißendes Konzert gaben.
ELLWANGEN - Im vergangenen Jahr haben die Ellwanger auf das traditionelle Frühjahrskonzert ihres Jugendblasorchesters verzichten müssen. Denn in der Stadthalle probte die Theatergruppe Hakuna Matata. Umso herzlicher hat das Publikum 81 junge Musikerinnen und Musiker jetzt gefeiert. Das Jugendblasorchester, lobte Oberbürgermeister Karl Hilsenbek, sei ein Aushängeschild der Stadt in der Region und im Ausland.
Der OB überraschte mit der Nachricht, er habe für die erste Konzertreise in Ellwangens bulgarische Partnerstadt Troyan 2500 Euro bei Staatsministerin Theresa Schopper locker gemacht. In den Pfingstferien geht’s los.
Die Unterstufe eröffnete zackig mit dem Schweizer Marsch „Arosa“und setzte mit der knackigen „FastFood“-Suite noch eins drauf. Satten Bigband-Sound entfesselte das Orchester mit Manfred Schneiders „High Society“. Mit dem Medley „Hootenanny“ging’s gut gelaunt über den großen Teich. Harold Walters humorvolle Hommage an Blasmusikfeste vereint Folksongs wie „Lonesome Road“, „Chicken Reel“und das Gospel „Down by the Riverside“. Für den langen Beifall dankte die Unterstufe mit „Samba Tequila“und machte zugleich Appetit auf die zweite karibische Nacht des Jugendblasorchesters Ende Juli.
Üppige barocke Klangpracht mit Händels „Wassermusik“
Schwungvoll ging’s mit der Oberstufe und Albert Reeds Konzertouvertüre „The Music Makers“weiter. Zu Ehren von Wendelin Dauser, der das Jugendblasorchester seit 15 Jahren leitet, erklang das anspruchsvolle Stück „Silberfäden“. Trompeter Christoph Meider glänzte als Solist. Händels „Wassermusik“begleitete 1717 eine Lustfahrt des englischen Königs auf der Themse. Souverän entfaltete die Oberstufe mit fünf Sätzen des Werks, die Marcus Rebehn für großes Blasorchester bearbeitete, üppige barocke Klangpracht. Ein weiterer Höhepunkt war Philip Sparkes höllisch schwer zu spielende, melodisch-rhythmische Suite „Theatre Music“, deren drei Sätze dem Orchester alles abverlangten.
Zum krönenden Finale wurde es mit „Huapango“feurig. Das 1941 von José Pablo Moncayo komponierte Werk gilt als inoffizielle mexikanische Nationalhymne. Der Tanz Huapango ist Teil der Mariachi-Musik und vereint schnelle Sechsachteltakt-Passagen mit Rhythmen im Drei- und Zweivierteltakt.
Verständlich, dass Wendelin Dauser sein Orchester sanft überreden musste, sich dieser Herausforderung zu stellen. Die intensive Probenarbeit eines halben Jahres hat sich gelohnt, die Oberstufe bezwang die „Huapango“-Klippen virtuos und verabschiedete sich temperamentvoll mit Julius Fuciks „Florentiner Marsch“als Zugabe.
Ehrung von Orchestermitgliedern
Für zehnjährige Mitgliedschaft im Jugendblasorchester ehrten OB Hilsenbek und Hubert Rettenmaier, Vorsitzender des Blasmusikverbands Ostalbkreis, Lena Schmid, Leon Schmid, Tobias van der Jagt, Daniel van der Jagt, Pius Heilmann, Michael Schmid, Liane May, Oliver Roder, Carmen Sekler, Johann Schuster sowie in Abwesenheit Johannes Kühner, Florian Hock und Lukas Zeuner. Rettenmaier appellierte an das neue Stadtoberhaupt – Sabine Heidrich und Matthias Renschler waren im Publikum –, die mit dem Orchester geleistete, hervorragende Jugendarbeit auch künftig zu unterstützen. Unter anderem werden neue Notenständer gebraucht.