Die Gäste erleben den „Zeitsprung“im Limesmuseum
Zum ersten Wochenende nach der Wiedereröffnung gab’s innen und außen römische Geschichte zu erleben
AALEN - Der römische Sonnengott Sol hat es offenbar gut gemeint beim Besuchertag am Aktionstag „Erlebe den Zeitsprung“im wieder eröffneten Limesmuseum. Im Freigelände gab’s eine Art kleinen Römertag mit erlebbarer Geschichte und detaillierten Einblicken in die Vergangenheit. Drinnen wurden die ersten Gäste durch das Leben am obergermanisch-raetischen Limes vor 1800 Jahren geführt. In Gruppen mit bis zu 100 Besuchern. Das Motto „Zeitsprung“kann man doppelt verstehen: einer zurück in die Antike und einer in die neue Ära des Limesmuseums.
Im Gebäude führten die Ausstellungsmacher des neuen Limesmuseums, Martin Kemkes und Judith Wötzel, durchs Erbe der Römer und erklärten, was der Limes eigentlich genau war und wozu er diente: Er war kein unüberwindbares Hindernis, eher eine Kontroll- und auch Zolleinrichtung. Das zeigte dann draußen die Truppe Numerus Brittonum aus Welzheim. „Die waren so etwas wie der Bundesgrenzschutz“erklärte Karl Käppel, der in die historische Rolle des in Murrhardt beerdigten Reiters und Centurios Marco Cosseo geschlüpft war. Die Raetovarier zeigten, wie die Alemannen im heutigen Ries lebten.
Auch gekocht wurde zeitgenössisch auf dem Campus: Puls zum Beispiel, eine Art angereicherter Getreidebrei. Draußen konnten die kleineren Besucher Bogenschießen lernen, Leder punzieren, dem Schmied über die Schulter schauen oder kräftig den Blasebalg fürs Bronzegussfeuer anfachen. Innen gab’s eine römische Modenschau vom Ernst-Abbe-Gymnasium Oberkochen, Erlebnisstationen zur römischen Geschichte und die Fotoaktion „Kleider machen Römer“. Außerdem hat das Kopernikus-Gymnasium sein Erasmus-Projekt vorgestellt.