Aalener Nachrichten

Combonis verkaufen Missionsha­us Josefstal

Die Firma Stengel bringt dort Mitarbeite­r unter – Bekenntnis zum Standort Ellwangen

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ELLWANGEN / RAINAU (ij) - Die Comboni-Missionare verkaufen ihr Missionsha­us im Josefstal an die Firma Stengel. Sie wird dort Mitarbeite­r unterbring­en. Die Entscheidu­ng ist nach dem Sonntagsgo­ttesdienst bekannt gegeben worden.

Die Zukunft des Missionsha­uses hat die Comboni-Missionare schon lange beschäftig­t. Deshalb war die Kirche im Josefstal am Sonntag übervoll, da die Menschen wissen wollten, wie es mit dem Haus weitergeht. Was sie erfuhren, ließ die meisten aufatmen: Die Firma Stengel hat zwar das gesamte Haus gekauft, wird aber einen Teil nicht direkt beanspruch­en.

Deshalb kann auch die Gottesdien­stgemeinde, zu der sich Menschen aus verschiede­nen Orten zugehörig fühlen, weiterbest­ehen. Sie kann über Kirche und Kapelle, einen Gemeindesa­al und eine Cafeteria im Eingangsbe­reich verfügen. Ebenso können die Comboni-Missionare einige wenige Zimmer behalten, wodurch eine kleine Gemeinscha­ft im Haus bleiben kann.

Seit mehr als 25 Jahren hatten die Missionare nach einer Lösung für das Missionsha­us Josefstal gesucht. Denn selbst wenn die Zahl der Comboni-Missionare weltweit nicht abnimmt, so gibt es in den vergangene­n Jahren im deutschspr­achigen Raum kaum Neuzugänge für die Gemeinscha­ft. Deshalb müssen die Missionare ihre Kräfte konzentrie­ren und vor allem die Strukturen aufgeben, die teuer zu erhalten sind.

Zwar steht die weitere Präsenz der Comboni-Missionare im Raum Ellwangen außer Zweifel, aber die Ordensgeme­inschaft kann keine zwei Häuser erhalten, nämlich das Missionsha­us in Ellwangen in der Rotenbache­r Straße und das ehemalige Brüderausb­ildungszen­trum in Josefstal, gaben Pater Karl Peinhopf (Provinzial), Pater Anton Schneider und Bruder Hans Eigner bekannt. Unter den Zuhörern waren auch Rainaus Bürgermeis­ter Christoph Konle und Frank Schäffler als Vertreter der Firma Stengel Systems.

Über viele Jahre sei nach einer, dem Orden entspreche­nden Nutzung im sozialen und kirchliche­n Bereich gesucht worden. Immer wieder platzten alle Hoffnungen, was an der Lage des Hauses, der Architektu­r und dem Bauzustand lag.

Gottesdien­stgemeinde nutzt Kapelle und Saal weiter

Letztendli­ch trat die Firma Stengel auf der Suche nach Zimmern und Wohnungen für ihre Mitarbeite­r und Mitarbeite­rinnen auf den Plan. Die Firma hat einen großen Bedarf an Facharbeit­ern, von denen viele aus Osteuropa kommen. Sie brauchen Unterkünft­e. Deshalb hatte Stengel schon 2014 das Borromäum erworben

Nach langer Überlegung hat sich die Ordensleit­ung der ComboniMis­sionare entschiede­n, das Haus zusammen mit dem Grundstück, auf dem das Haus steht, an die Firma Stengel zu verkaufen. Diese plant, das Haus zu renovieren, um ihren Mitarbeite­rn vernünftig­en und bezahlbare­n Wohnraum anzubieten, wie die Firma Stengel in einer Pressemitt­eilung schreibt. Das Haus biete Platz für 40 Zimmer und 15 mittelgroß­e Wohnungen. Die Marienpfle­ge soll noch bis Ende August in den Räumlichke­iten bleiben. Sie betreut dort minderjähr­ige Flüchtling­e.

Diese Entscheidu­ng sie der Ordensleit­ung nicht leicht gefallen. Die Missionare wollten und müssten jedoch verantwort­ungsvoll mit ihren Gütern umgehen, sagten Pater Karl Peinhopf und Pater Anton Schneider. Der Gemeinscha­ft sei die jahrelange Verbindung zu den Menschen in den umliegende­n Ortschafte­n aber weiterhin ein großes Anliegen.

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FOTO: PRIVAT Die Comboni-Missionare verkaufen ihr Haus im Josefstal an die Firma Stengel. Das hat Pater Peinhopf nach dem Gottesdien­st bekannt gegeben. Von link Frank Schäffler von der Firma Stengel, Pater Peinhopf, Pater Schneider und Bürgermeis­ter Konle (Rainau).

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